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Nov. 21, 2023

Actio Insolvenz: Darum ging das Startup dieses Seriengründers pleite | Profitable Geschäftsmodelle | Tipps zur Investorensuche - Nikita Fahrenholz, Fahrengold

Nikitas Gründerleben hat alle Facetten: Zu Beginn seiner Karriere gründete er Lieferheld, was mit Delivery Hero fusionierte, verkaufte Book A Tiger an Helpling und zuletzt ging dann sein vielversprechendes Unternehmen Actio doch in insolvent. Was hat Nikita aus den Ups and Downs der letzten 12 Jahre gerlernt und was bedeutet das für seinen weiteren Weg als Gründer?

 

Was du lernst:

  • Was ist passiert, dass Actio doch insolvent ging?
  • Welche Lehren hat Nikita aus den letzten 12 Jahren Gründerleben gezogen?
  • Warum möchte Nikita für ein profitabel wachsendes Geschäft wie Fahrengold dennoch Geld aufnehmen?

 

ALLES ZU UNICORN BAKERY:

https://zez.am/unicornbakery 

 

Nikita Fahrenholz

LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/nfahrenholz/ 

Fahrengold: https://fahrengold.com/

 

Unicorn Bakery Whatsapp Broadcast:

Hier erfährst du alles, was du als Gründer wissen musst: https://drp.li/jrq5S   

Unser WhatsApp Broadcast hält dich mit Einblicken in die Szene, News und Top-Inhalten auf dem Laufenden.

 

Kapitel:

(00:00:00) Wie waren die letzten 12 Jahre für dich und was waren die härtesten Phasen?

(00:09:01) Akte Actio: Was ist in den letzten 12-18 Monaten passiert, dass aus einer vielversprechenden Firma ein Insolvenzfall wurde?

(00:14:38) Welche Learnings nimmst du aus der Actio-Zeit mit?

(00:17:43) Welche Rolle hat eine Bridge Runde bei der Rettung von Actio gespielt?

(00:24:47) Was sollte man über Fahrengold wissen und wie denkst du über Investoren?

(00:32:12) Wie denkst du über neue Gründungen in Zukunft nach?

(00:39:19) Was sind wiederkehrende Themen, die du Gründern mit auf den Weg gibst?

Transcript

 Herzlich willkommen zu einer neuen Episode bei Unicorn Bakery. Mein Name ist Fabian Tausch und heute spreche ich mit Nikita Fahrenholz. Nikita hat angefangen, quasi das Erste, was man so wirklich mitbekommen hat, ist die Gründung von Lieferheld, übergegangen in Delivery Hero, dann Booker Tiger gemacht, übergegangen an Helpling oder verkauft an Helpling, in dem Fall das bessere Wort, glaube ich. Ist ja was anderes gewesen als der Merger mit Delivery Hero. Dann zuletzt Aktio gemacht, da werden wir auf jeden Fall heute ein bisschen drüber sprechen. Und Fahrengold. Und du hast jetzt heute was Neues. Buche kundet beim Notar, können wir auch hintenraus mal drauf zurückkommen. Das heißt, einige Firmen, die du mit angestoßen hast, wo du viel gesehen hast über die letzten, ich weiß gar nicht wie viele Jahre, aber einige, über die letzten zwölf Jahre. Und ich glaube, das mal so ein bisschen von Ups und Downs zusammenzufassen, hilft bestimmt vielen da draußen. Deswegen herzlich willkommen bei Unicorn Bakery. Vielen Dank, herzlichen Dank, Fabian. Ich bin, ich hoffe, ich schiehe nicht zu sehr auf dieses Mikro, weil das ist ja so, das sehen wir dann in der Videokamera-Einstellung. Nein, das sollte passen. Lass uns mal ganz kurz darauf zurückblicken. Ich meine jetzt, es gibt Lieferheld, Delivery Hero, es gibt Booker Tiger. Alles, wann immer man irgendwie Exit liest oder Merger und Delivery Hero natürlich jetzt an der Börse, dann sieht man nur so all die glorreichen Seiten. Und alles sieht so aus, ob es immer nur nach oben geht und immer irgendwie perfekt läuft. Und auch da immer so die Frage, wie hast du die letzten zwölf Jahre wahrgenommen? Weil, wie gesagt, man sieht irgendwie immer nur das, was in der Presse dann glorreich dasteht. Und vielleicht deckt sich das ja nicht immer nur 100 Prozent mit der Wahrnehmung. Also die letzten zwölf Jahre fühlen sich an wie 30 für mich. Also ich kriege teilweise auch die Jahre nicht mehr zusammen. Also was jetzt genau, weil natürlich meine Pace immer sehr hoch war. Ich habe ja neben meinen Eigengründungen durchaus ein recht großes Portfolio und Unternehmen immer auch unterstützt oder war Advisor oder war auf irgendwelchen Konferenzen. Und das mache ich jetzt nicht mehr so viel. Aber ich war ja immer schon sehr umtriebig. Und insofern ist es einfach eine super verdichtete Zeit. Und davor, selbst vor Lieferheld, war ich ja bei McKinsey. Ich bin ja nahtlos aus der Uni. Ich hatte meinen McKinsey-Vertrag ja schon in der Uni unterschrieben, ganz früh. Und bin dann nahtlos da rüber und dann nahtlos. Also quasi, ich habe ja gekündigt, da hatte ich schon Lieferheld gegründet sozusagen. Also das war bei mir immer eins nach dem anderen. Auch nach Lieferheld oder Delivery Hero dann, in meiner Funktion dort, bin ich ja direkt nahtlos in Burkett Tiger rüber, da dann raus verkauft und so. Also die letzten zwölf Jahre waren echt. Also ich würde wirklich sagen, ich habe alles gesehen. Auch wenn das immer so ein bisschen hochtrabend klingt. Aber gefühlsmäßig habe ich alles gefühlt, glaube ich, was man da fühlen kann. Also Himmel hoch jauchzen bis, oh Scheiße, das hat gar nicht funktioniert. Und natürlich habe ich auch so vielleicht jetzt einen Blick entwickelt auf die Start-Up-Szene. Jetzt nicht unbedingt, ich bin jetzt nicht so der große Start-Up-Szene-Sprecher oder so. Also ich fühle mich da auch nicht so Teil dessen. Es gibt ja einige, die sich darüber profilieren, das ist ja auch fein. Aber ich habe natürlich jetzt schon so drauf, ich bin jetzt über zehn Jahre in Berlin gerade vor allem, wie sich das so entwickelt, wie sich hier auch Berlin Mitte entwickelt. Ich bin ja gar nicht so ein Mitte-Kid. Da bin ich wahrscheinlich ein bisschen mehr enttäuscht, weil natürlich mitten in diesem Hotspot zu sitzen, wenn du irgendwie die ganze Zeit da bist, dass die Leute zu dir nach Hause kommen für einen Podcast und so. Viele wissen es ja nicht, aber ich nehme den bei mir zu Hause auf. Habe heute gelernt. Dementsprechend ist es schon gut, wenn du dann auch irgendwo sitzt, wo die Leute auch hinkommen würden. Also wenn ich jetzt im tiefsten Neukölln sitze oder irgendwo in Moabit, dann sagen halt viele auch so, du bist jetzt nicht mein normaler Arbeitsweg. Ach, das würden die Leute echt sagen? Ja, das gibt es schon. Krass. Gerade in Berlin, ich weiß nicht, sind die Wege nur ultralang. Deswegen ist Mitte meistens ganz gut, weil selbst die, die dann irgendwie nach Berlin kommen, weil sie aus München sind oder so, treffen dann die ihre VCs trotzdem hier im Umkreis und dann kommen sie trotzdem vorbei. Also es passt dann schon oft ganz gut. Was waren so die härtesten Phasen? Also ich meine, du hast gesagt Ups und Downs. Was sind so die härtesten Phasen aus den letzten zwölf Jahren? Also ich meine, jede Firma ist anders, muss man echt einfach so sagen. Und jede hat ihre eigene Dynamik und alles kann irgendwie hart sein. Ich meine, sicherlich war ich schon mehrmals kurz vor der Insolvenz und einmal war ich in der Insolvenz. Das klingt jetzt so overly negative. Ich war ja durchaus erfolgreich. Aber die Phasen, wo du auf bestimmte Zusagen wartest, einige Sachen im Limbo sind. Also irgendwie ist eine Zusage da, aber unterschreibt der jetzt auch und so und wir haben noch drei Tage Geld auf dem Konto und morgen ist der Notartermin und so. Also das sind auf jeden Fall sicherlich die härtesten Phasen. Rein von der Psyche und ich habe auch ehrlich gesagt nicht lange gebraucht, um zu verstehen, wie sehr einen das auch ficken kann. Also so mental, weil man ist ja immer so der harte Gründer und da, da, da und ja und mach das und dann mach ich noch das. Aber ne, das sind so kleine Nadelstiche, die die ganze Zeit da sind, wenn du weißt, oh shit ey, wenn das jetzt in vier Wochen nicht klappt, dann ist hier alles vorbei und wie stehst du dann da und da, da, da und das ganze Kopfkino, das ist viel, viel härter, als man denkt. Rein von der Belastung her, Arbeitsbelastung sind Startups immer intensiv, aber immer anders intensiv. Für mich waren ehrlich gesagt die härtesten Phasen eher die Phasen, wo ich nicht so richtig wusste, wohin mit der Firma. Also ich hatte gerade bei Aktio leider das Thema, dass es extrem schwer eigentlich überhaupt im Kern das Geschäftsmodell zu finden und das hat mich fast mehr belastet, als zu sagen ey, liefer halt, wir haben ne Webseite, da kommt irgendwie ne Bestellung rein, die wir über SEA geschaltet haben, ist da ein Lead reingekommen, der konvertiert irgendwie halt und dann geht da ne Bestellung ein und dann gibt es halt Kommission, also ganz einfaches Businessmodell. Und wie kriegen wir das jetzt groß? Das ist ja eine ganz andere psychische Belastung, als ey, wir bauen hier mal so ein Netzwerk oder ne Community, wie man so schön sagt, aber was machen wir damit und wo ist eigentlich das Businessmodell? Und das pivoten wir und das pivoten wir und das und so. Also das sind sicherlich die Phasen, aber so rein, sag ich mal, situativ, was ist am schwersten? Fundraising ist immer am schwersten, denke ich. Immer, wenn es Probleme im Team gibt, das ist schwer. Genau, also das sind schon so intensive Phasen, Klarverkauf oder jetzt auch Insolvenz, wobei Insolvenz habe ich mir schlimmer vorgestellt, als es dann tatsächlich war. Also das ist ja in Deutschland tatsächlich sehr gut strukturiert. Ich war wirklich mal positiv überrascht über das deutsche Rechtssystem. Also da vielleicht kann ich auch ein bisschen den Gründern die Angst nehmen. Solange ihr da keine Scheiße baut, was sozusagen Bilanz angeht und Reporting und so, kann man da eigentlich relativ strukturiert rangehen. Das ist natürlich kein schönes Ende, ich will es gar nicht promoten, aber das war jetzt im Vergleich zu vielen anderen Dingen gar nicht mal die schlimmste Phase. Bist du besser geworden mit dieser Situation der Ungewissheit umzugehen? Also sei es im Fundraising, wird man da besser über die Jahre oder nimmt einem das immer wieder mit? Es nimmt ein Stück weit immer wieder mit, weil es geht einfach um alles und das kannst du nicht wegdichten. Was ich natürlich besser kann, ist einzuschätzen, ob jemand for real ist oder nicht. Also es gibt ja durchaus Investoren, also man muss dazu sagen, ich hatte eine harte Phase, da darf ich leider nicht zu viel erzählen, aber ich hatte Millionenbetrug bei einer meiner Firmen, wo notarisiert wurde, Geld versprochen wurde. Ich bin quasi den Stift fallen gelassen, bin in Urlaub gefahren, einen wohlverdienten Urlaub und dann mitten im Weihnachtsurlaub, ich hatte auch noch Covid, Kohle kommt nicht, Kohle kommt nicht. Ich da also, Dings, Polizei, ja das sind Bücktrüger und wir hatten zum Glück noch so eine Klausel eingebaut, dass wir die wieder rauswerfen können. Und das war sicherlich, da habe ich immer noch im Nachgang so ein paar Themen mit, weil ich da wirklich ganz krassen Leuten auf den Leib gegangen bin. Aber also an sich, ich kann schon Leute einschätzen, ich weiß jetzt mal, für diesen Extrembeispielen abgesehen, ich kann schon einschätzen, ob ein Angel for real ist oder nicht. Und ich habe jetzt auch, man hat ja auch sehr viel Respekt am Anfang, also wenn man nicht so viel Erfahrung hat, dann ruft man da nicht an. Nur ich gehe dann schon Leuten richtig auf den Sack, wenn die mir was versprochen haben und wenn ich dann beim 10. Anruf merke, okay, da passiert nichts, dann kann ich das besser einschätzen und einfach dann Plan B einschlagen. Plus natürlich ist es so, durch mein Netzwerk kann ich auch alternative Routen schneller wählen, aber trotzdem ist das nervig. Also ich habe jetzt ein bisschen mitgekriegt, ich habe jetzt auch privat leider ein paar Themen gehabt in meiner Familie, aber an sich ist das immer belastend, klar. Wenn du so auf, also du hast gerade gesagt, Insolvenz war nicht ganz so schlimm, wie man sich es vorstellt. Und deswegen will ich da mal ganz kurz drüber sprechen. Die Firma, um die es geht, ist Aktio. Und das erste Mal, als wir über den Podcast gesprochen haben, war noch so, ja okay, der Markt dreht sich gerade, ich muss jetzt ins Fundraising und die Amis sind schon ganz schön zurückhaltend gerade. Weil ich meine, wenn man sich das anguckt und auch mit Userzahlen etc., dann sah das ja zwischendrin eigentlich alles ganz cool aus. Das heißt, was ist passiert seitdem, ich sage mal, das ist jetzt ein Jahr her ungefähr, so was im letzten Jahr passiert oder vielleicht auch anderthalb Jahre, was in den letzten 12 bis 18 Monaten passiert, dass dann aus einer Firma, die an sich immer promising aussah, irgendwie doch ein Insolvenzfall geworden ist. Ja, also der rein technische Grund ist, der Firma ist das Geld ausgegangen. So, bottom line. Warum ist das Geld ausgegangen? Weil die Firma selber kein Geld erwirtschaftet hat, sondern man brauchte die Außenfinanzierung, die Außenfinanzierung blieb aus, sozusagen. Das ist die Erklärung, die rein faktische Erklärung. So, man muss dazu wissen, wir hatten auch mit unseren Hauptinvestoren, sind wir den Weg eingegangen, dass wir lange nicht chargen wollten. Also wir hatten überlegt, erst mal das Netzwerk der Coaches und der, vielleicht ganz kurz zum Hintergrund, was wollte Aktio machen? Ich wollte eigentlich, hatte im Rahmen von der Creator-Economy beobachtet, dass wahrscheinlich sich sehr viel verschieben wird Richtung Paid-Content, Creator-Generated Paid-Content, wenn man so will. Und da gab es ja dieses große Beispiel von OnlyFans, was natürlich ein ganz eigenes, separates Thema ist. Aber ich dachte schon, dass man so eine Art Creator-led-Network bauen kann, App, wo Leute gegen Geld, wie das jetzt auch teilweise auf Instagram passiert ist, aber dann wieder nicht, Advice geben können. In allen möglichen Bereichen, Interior-Design, Putzen, hier Podcast-Setup, was auch immer. Also du hast irgendeine Expertise und kannst dafür Geld chargen. Und um sozusagen aber erst mal so ein bisschen sozusagen, ja, Masse reinzubekommen, wollten wir das offen lassen und haben sogar so ein bisschen subsidized die Creator, die wir drauf hatten. Aber damit haben wir kein Geld verdient. Das war aber eine bewusste Entscheidung, die strategisch von vornherein so gesetzt wurde, dass wir erst ab einem bestimmten Punkt dann die Monetarisierung einbauen. So, die Monetarisierung hatten wir eingebaut und hatten sie live geschaltet und wir hatten auch erste Umsätze, also wir reden jetzt hier von ein paar tausend Euro. Wir brauchten aber Geld, also wir hatten ein recht großes Team. Das war eine Live-Plattform, das heißt relativ komplexe Technologie auch. Klingt jetzt irgendwie so, ja, wenn du live gehst, 1 zu 2.000, dann kann das schnell komplex werden, weil Latency eine große Rolle spielt bei live. Gab es ja auch mal so Auktionate, ich weiß nicht, ob dir das sogar noch was sagt, sind ganz brutal gescheitert an genau diesem Thema. Also live Auktionen, vor zehn Jahren 150 Millionen eingesammelt, dann in den Sowjet gegangen und die hatten genau das Thema Latency, also wie kannst du dieses Bidding wirklich real-time machen? Genauso bei uns, also durchaus komplexes Thema. Und wir hatten dann Investorengespräche angefangen und 2023 war ja nun dann auch wirklich die Fortführung des Market-Downturn, nenne ich es jetzt mal. Im VC-Bereich fanden kaum noch Deals statt, vom Himmel hoch jauchzen, ne. Davor 2021, also die ganzen Jahre 2021 und 2022 sind ja auch irgendwie ganz verrückte Kompressionen der Ereignisse, aber ich habe dann mit Fundraising angefangen, war auch sehr eigentlich zuversichtlich, weil unsere Nutzerzahlen ganz gut waren und vor allem auch unsere Engagements waren ganz gut so. Aber wir haben kein Geld verdient und ein Creator-Economy-Thema, was dann auch nicht mehr so sexy war, Anfang 2020 sehr sexy, in der Kombination mit, oh, die haben gerade erst Monetarisierung freigeschaltet, also die haben verdient 2,50 Mark, war dann nicht mehr möglich. Plus wir hatten eine recht gute Bewertung in der ersten Runde RZ, ich habe in der Seed-Runde 10 Millionen fast eingesammelt. Das war dann alles nicht mehr haltbar, leider. Auch mit allen Gegenmaßnahmen, also wir hatten natürlich auch dann Leute entlassen und versucht, das alles zu verkleinern und effizienter zu sein. Wir waren ja eigentlich auch fertig dann mit dem Bau der Technologie. Also bin ich da einfach in so einen Stopp gerannt, der nicht mehr zu vermeiden war. Ich habe hunderte von Leads gehabt, ich bin nach New York gegangen, dort versucht vor Ort zu raisen und ich bin einfach ein Dead-End gelaufen. Also knallhart und das ist jetzt einfach die Außensituation, die sicherlich dazu führte, dass wir nicht raisen konnten. Das hätte vielleicht vor zwei Jahren noch besser funktioniert, muss man einfach klarerweise so sagen. Es war aber auch so, dass das Modell einfach extrem schwer ist und es gibt auch kein Modell, von dem ich gerade wüsste, außer jetzt von den Alteingesessenen, die es in dem Bereich geschafft haben, da irgendwie groß zu werden im B2C-Bereich. Es gibt B2B-Coaching-Plattformen, CoachUp ist glaube ich recht erfolgreich, Kongress, guten Weg gewählt. Unser Weg war glaube ich dann am Ende auch zum Scheitern verurteilt, muss man auch ganz klar so sagen. Und strategisch war es eine falsche Entscheidung, früh viel Geld zu brennen, um die Community groß zu machen, gegen keine Gebühr. Das war eine strategische Fehleinschätzung von mir. Genau, insofern, ja, it's part of it, I guess. Es ist jetzt auch nicht so, dass ich mir das rationalisiere, um mich gut zu fühlen, sondern ich glaube, das ist tatsächlich die nüchterne Analyse des Ganzen. Wenn ich das jetzt so zuhöre, dann klingt das so, als ob du sagen würdest, okay, wenn ich jetzt nochmal was baue, dann gucke ich früher. Also selbst wenn ich ein Produkt habe, was viele Nutzer braucht und Netzwerkeffekte braucht, muss ich trotzdem im Kern mein Geschäftsmodell beweisen und will das früher testen? Nein, ich glaube, meine Konsequenz daraus ist eine andere. Ich glaube, ich möchte nur noch Themen, also hier muss man ganz klar unterscheiden, ich für mich persönlich, wenn ich sehr stark involviert sein will, dann baue ich Themen, mit denen ich mich extrem gut auskenne, wo ich quasi selber der Kunde wäre. Also Fahngold ist das beste Beispiel. Fahngold-Kunden verstehe ich hundertprozentig, weil ich bin der Fahngold-Kunde. Fahngold, ganz kurz, ihr macht Luxusgaragen. Wir bauen Luxusgaragen, das können wir auch nachher nochmal drüber reden. Das verstehe ich. Da ist sozusagen für mich der Purpose dieses Firmenbaus anderer, als wenn ich eine Opportunität sehe, die irgendwie groß skalieren kann. Da sehe ich, das ist für mich Fulfillment, also reiner Purpose. Ich mag dieses Thema, ich will das langfristig bauen und wenn es 20 Jahre dauert, dauert es 20 Jahre. Mir macht da jedes Gespräch Spaß. Wenn ich jetzt rein opportunistisch mir neue Modelle angucken würde, kann man jetzt nicht immer, das Problem ist bei Firmen, das ist vielleicht das Learning, was ich gemacht habe. Du kannst einfach nicht von einer Erfahrung auf die nächste schließen, weil jede Firma ist wirklich individuell und jedes Business-Modell ist individuell. Und was sicherlich sehr hilft, ist, wenn das Business-Modell klar ist, es gibt ein vorhandenes Transaktionsvolumen in irgendeinem Bereich oder ein vorhandenes Neat und du gehst dazwischen zum Beispiel, um jetzt eine Marktplatz-Idee aufzunehmen, kriegst, erwirtschaftest eine Kommission und es ist sehr klar, dass das stattfinden wird. Und daraus resultierend könnte man jetzt ableiten. Wahrscheinlich macht das dann Sinn im Aufbau, dass man sehr früh mit relativ wenig Geld komplett sich erst mal ein Business-Modell baut, also dass man wirklich ein Business hat, nicht ein Business-Modell im Business hat, also wirklich Umsatz macht, fast eigentlich auch seine Mitarbeiter bezahlen kann und dann in den Race geht. Ich glaube, das wäre jetzt so vielleicht eine sehr taktische Schlussfolgerung aus dem Ganzen. Aber ich würde jetzt nicht aus dem Scheitern von Aktien heraus grundsätzlich sagen, das war es nicht wert oder das war jetzt irgendwie vergeudete Zeit oder so, weil ich bin an Aktien rangegangen, weil ich an die Creator Economy geglaubt habe und weil ich das spannend fand persönlich und ich bin da halt mal diesmal ein bisschen so blauäugig reingegangen und habe gesagt, ich baue da jetzt mal irgendwas, so nach dem Motto. Und ich fand die Technologie spannend, ich habe das ja aus dem Grund gemacht. Das ist auch fair, also ich meine, das kann man ja auch mal machen. No regrets. Aber wenn man jetzt rein taktisch vorgehen würde, dann würde man das viel disziplinierter im Vorhinein irgendwie sich überlegen. Die Frage, die man sich natürlich immer stellt ist, und das hast du wahrscheinlich alles durchdiskutiert, deswegen finde ich das immer interessant. Es gibt ja irgendwie, klar, so rausgehen, gucken, kriegen wir neue Investoren. Dann gibt es so das typische Thema, was eigentlich keiner mag, aber trotzdem manchmal passiert, manchmal nicht, Bridge-Round, wo man sich dann auch fragen muss, wie war das bei euch? Also einfach nur, weil ich glaube, viele Gründer das nicht einschätzen können, wie das dann in so einem Moment ist. Und deswegen, welche Rolle hat eine Bridge-Round in den Diskussionen gespielt? Ja, also wir hatten ja eine Bridge-Round, wir hatten dann intern geraced. Ich weiß gar nicht mehr, was genau das war. Ich glaube, es war so Ende, nee Mitte 2022. Die war auch geteilt, zweigeteilt. Die hatte aber noch ganz gute Konditionen für uns als Founder oder für mich als Founder. Bridge-Round ist ganz einfach. In einem Fundraising-Prozess, wo du ja externe Investoren suchst, ist es ja so, dass du natürlich mit deinen bestehenden Investoren redest. Und die sehen ja auch die Decks und deine Visionen und hören dir zu. Das war dann so, dass ich an die herangetreten bin und gesagt habe, ey, ich brauche noch ein bisschen Zeit, könnt ihr mir XY-Summe noch geben? Ich glaube, there is no shame in it. Am Ende muss man sowieso sagen, dieses ganze Capital-Raise, ich mache jetzt mal ein allgemeines Statement. Ich finde, das Capital-Raising hat viel zu viel Stellenwert im Firmenbau. Ich weiß nicht, ob das ein deutsches Phänomen ist oder ein Berliner Phänomen. Aber das ganze VC-Thema hat eine viel zu zentrale Bedeutung in diesem ganzen Thema Start-up und Unternehmertum. An sich sind VCs Banken. Das sind Makler für Geld und that's it. Also dieses ganze Thema, ja, die helfen. Ja, natürlich gibt es da gute Investoren, die auch helfen. Aber hey, am Ende geht es um Geld. Es geht darum, eine Firma flüssig zu halten. Inhaltlich ist das alles relativ das Gleiche. Insofern zurück zu meiner Erfahrung. Ja, wir hatten eine Bridge-Round, das ist nicht schlimm. Wo es dann knackig wird und was wir auch so bei Gorillas und so gesehen haben, wenn sich VCs halt sehr stark in den Cap-Table einkaufen, haben sie natürlich mehr und mehr Rechte. Und das ganze Thema, ja, squeeze out und irgendwie diktieren, was der Gründer macht und so, bekommt dann eine durchaus große Bedeutung. Und das ist dann auch, glaube ich, eine ganz, das ist dann eine anders gelagerte Situation, auf die ich persönlich auch gar keine Lust hätte, die aber manchmal passiert, siehe Gorillas und so weiter. Ja, und die andere Frage, die man sich natürlich immer stellt und ist, gerade wenn jemand irgendwie dann doch das eine, andere Mal schon irgendwie eine erfolgreiche Firma gebaut hat oder verkauft hat etc. Und selbst im Mittelbesitz ist immer, bis zu welchem Grad geht man selber mit. Also wann ist es dann Kost und wann ist es sinnvoll vielleicht auch selber zu sagen, okay, ich glaube da so sehr dran, da doch nochmal irgendwie selber vielleicht ein bisschen mitzubridgen. Ja, also ich habe immer in meinen Firmen sehr viel Geld investiert. Also jetzt mal hier FOI alleine in Fahrengold stecken über zweieinhalb Millionen Euro von mir, zweieinhalb, bei Aktio waren es, lass mich lügen, 550, 600, 700 Tausend Euro. Also ich, das ist auch aus meiner Sicht richtig, dass der Gründer, der schon auch Exits hatte, da Skin in the Game hat und da durchaus, das ist die eine sozusagen, das mache ich sozusagen aus meiner Motivation heraus, war auch bei Bucket Tiger so, bei Liebheit konnte ich da leider noch nicht so mitspielen. Aber man wird auch ein bisschen dazu gezwungen. Also das ist, was ich auch so witzig finde irgendwie auf der einen Seite, weil Investoren handeln ja immer mit fremdem Geld, aber zwingen dann den Gründer mit eigenem Geld, also aus dem eigenen Balance Sheet dann zu investieren, weil das ja fair wäre. Wo ist denn das bitte fair? Also ich meine ganz ehrlich, dann spiel doch auch mit deinem eigenen Geld und nicht mit fremdem LP-Geld. Aber ja, also man wird schon dann dazu, es wird einem näher gebracht, dass man da auch mitgeht. Ich bin auch in der Bridge Shop Brown dann mitgegangen und habe nochmal echt ordentlich Geld umfedern gelassen. Aber sei es drum. Das ist ja immer nur so eine Frage. Ich finde das immer nur spannend, dass man kurz das Reasoning so ein bisschen ganz zeitlicher verstehen kann. Wie ist die Kommunikation mit den Investoren gewesen? Wir können, glaube ich, intern und extern so ein bisschen splitten. Aber in dem Moment, lass uns mit extern beginnen so, weil du vorhin schon auch gesagt hast, okay, du bist relativ hartnäckig, merkst dann aber auch zum Beispiel bei Angels oder so, ob die wollen oder nicht. Wie war die Kommunikation auch mit VCs im Fundraising? Also extern war das dann relativ funny so. Auch sehr viel unprofessionelles Verhalten, muss man echt sagen. Von E-Mails nicht beantwortet oder mal beantwortet, dann wieder nicht. Zugesprochen, dann einfach gar nicht mehr gemeldet. Und dann nach Nachfassen, ah ja, nee. Gründe sind ja dann auch oft immer so ein bisschen witzig, weil es intern gerade nicht passt wegen irgendwie Ausrichtung. Nee, bla bla, ihr investiert gerade nicht, weil keiner investiert. Also let's face it, der ist ja auch okay. Und intern war, also ehrlich gesagt, meine Aktieninvestoren waren super. Ich habe ja auch schon mit Investoren gearbeitet, mit denen ich nie wieder irgendwas machen würde. Aber hier werden keine Namen fallen. Leider nicht. Manchmal wäre das ja witzig, aber es gehört sich ja trotzdem nicht. Das gehört sich nicht, nein. Da gibt es ja auch immer zwei Seiten und das ist dann unfair, wenn man nur eine Seite hat. Nee, genau, also ich muss echt sagen, bei Aktio, ich möchte hier mal einen Namen echt sagen, Jan Mieczalka von Holzbrink, also von H4 Capital, sorry, war wirklich ein super Investor für mich. War immer da, hatte ich auch wirklich Vertrauen, dass ich den anrufen kann, auch mal irgendwie mit schlechten News. Und der hat immer mit mir das versucht, dann auch auszudiskutieren und auch mal so einfach, so emotional mich da abzuholen und zu verstehen, ey, shit, klar, ich verstehe es gerade. Das war schon echt cool, muss ich echt Hut ab, guter Investor. War ja auch einfach menschlich so gut. Und ansonsten, das war ja unser Hauptinvestor, dann unser anderer Investor war Cavalry Ventures genauso, super professionell. Die sind dann zum Schluss nicht mehr mitgegangen, das fand ich sehr schade. Aber gut, Business ist Business am Ende auch, muss man einfach klar sagen. Und nochmal, ich habe dieses ganze Thema Investoren, merkt man ja auch gerade wieder im Gespräch, das nimmt so einen unendlich großen Stellenwert ein, den er eigentlich gar nicht verdient, aus meiner Sicht. Man spricht viel zu sehr darüber und viel zu wenig über Produkte und über so diese Themen. Aber ja, intern war es so ein super Dialog, also war nix, no bad blood, gar nix. Ich habe auch, mir haben Investoren dann auch, auch gerade Angel, ich bin sehr offen in meiner Kommunikation, also ich bin sehr transparent. Und ich habe dann sehr viel positives Feedback bekommen, wie ich das gehandelt habe von der Kommunikation. Und ja, die haben mich dann auch angerufen und meinten so, echt Hut ab vor dem, wie du das gemanagt hast. Hätte ich so vielleicht gar nicht hingekriegt. Und einige haben mir sogar gesagt, die haben sich das jetzt abgeguckt, dass sie das auch so machen. Also insofern, nee, da, ich hoffe, es ist no bad blood so. Ich muss mich ja jetzt mit Jan auch mal wieder zum Kaffee treffen. Haben wir noch nicht geschafft. Ja, Jan war auch irgendwann mal hier zum Podcast. Da haben wir mal so ein bisschen über die Baseline von VC-Fundraising gesprochen. Also falls jemand interessiert, findet ihr das im Feed. Lass uns mal auf Fahren Gold zurückkommen. Ich meine, du hast irgendwie parallel trotzdem noch eine weitere Firma gebaut. Ja. Das lief ja parallel zu Aktien. Die sind sehr erfolgreich. Erzähl mal ein bisschen. Wir haben gesagt Luxusgaragen, aber... Ja, das trifft nicht so ganz. Ja, ich weiß. Das war mal immer so in den Headlines steht das immer dabei. Das passt inzwischen nicht mehr zum ganzen Spektrum. Gut, also ich habe eine Firma, die baut tatsächlich Garagen und Plattformen für Autos. Und die heißt Fahren Gold, nach meinem Namen, bloß Gold irgendwie, wie das entstanden ist. Das ist eine lange Geschichte, egal. Es gibt halt, wir bieten Autoliebhabern, jetzt mittlerweile auch Motorradliebhabern, einfach eine schönere Garage an. Da gibt es ein Modell, das sieht aus wie so ein sehr schöner Schuhkarton, blöd gesagt, also ein Tor und dann fährt man rein und dann kann man sich die verglasen lassen und mit allen möglichen Specs schön gestalten. Und dann gibt es so eine Art Plattform, wo du dein Auto draufstellen kannst in einer Tiefgarage oder auch zu Hause im Doppelparker oder auf einer Messe oder was auch immer in der Autoverjahle. Und dann sieht das Auto spektakulär aus, ist angeleuchtet, gibt dem Auto quasi einen Rahmen. Und was habe ich vor? Ich will mit Fahren Gold im Prinzip diesen gesamten Bereich, ich will eigentlich eine Commodity, also Autos parken, wenn man so will, abstellen, eine Brand geben. Die gibt es nicht. Wenn ich dich frage, kennst du eine Garagenfirma? Nein, kann ich noch zehn weitere fahren, kriege ich immer die gleiche Antwort. Garagen magst du aber sehr groß. Also wenn ich es rein als Business betrachte, In Deutschland werden allein 30.000 Garagen gebaut jedes Jahr. 30.000. Das heißt, wir glauben, der Markt ist im Luxusbereich ungefähr 10 Milliarden groß in Westeuropa, USA. Asien ist da nicht mal drin. Wenn man den Gesamtgaragenmarkt nimmt, wahrscheinlich sogar 30, 40 Milliarden. Also wirklich ein Riesenmarkt, der total zerklüftet ist mit lokalen Anbietern. Und es gibt nichts Schönes auf dem Markt. Das heißt, ich baue da gerade eigentlich so eine Art, nicht Monopolisten, aber schon eine Brand für ein Thema, was nicht besetzt ist. Wir haben auch echt keine Konkurrenz. Und ich will eigentlich mit unseren Produkten zehnmal besser sein als alles, was es da draußen gibt. Also statt Beton benutzen wir Stahl und Alu. Sieht eher aus wie so ein MacBook von der Verarbeitung. Ich will mit Software und Detektoren, UV-Filtern, Einbruchanlagen, blablabla, Kamerasystemen eigentlich was hinkriegen, was keiner bis jetzt hingekriegt hat, nämlich ein totales Piece of Mind für Autobesitzer zu kreieren. Also wir arbeiten an einem neuen Produkt, da arbeiten wir mit Militärtechnologie zusammen. Also Software, das wird gerade patentiert. Das heißt, ich werde gerade total verrückt in dem Bereich, alles was Storage und Placement von Autos geht. Und wir haben gestern eine Bestellung von einem Hollywood-Star bekommen. Finde ich sehr cool. Sehe ich gerade gut drauf. Genau. Und du hast gesagt, da ist sehr viel Geld von dir reingeflossen. Wo steht ihr denn insgesamt gerade? Also was sind so die Zahlen, Daten, Fakten, die man nennen kann? Ja, also wir machen mehrere Millionen Umsatz. Wir sind profitabel. Wir haben einen sehr clean Cap Table, weil ich der Hauptinvestor bin, mit einigen sehr coolen Angel-Investoren, die an mich geglaubt haben. Wie es bei WC ist, bin ich am Anfang abgeprallt. Wir haben eine sehr gute Bewertung, glaube ich, und eine richtige Bewertung. Und wir wachsen. Also wir sind ja 2020 gestartet. 2021 haben wir eine Garage verkauft. Das kann man jetzt auf der Webseite sehen, was die kostet. Dann weiß man ungefähr, wie viel Umsatz wir gemacht haben. Das haben wir dann sehr schnell verzehnfacht. Wir werden jetzt dieses Jahr wahrscheinlich, unser Runrate ist gerade auch wieder verfünffacht. Also es wächst einfach organisch. Deswegen machen wir kaum Marketing. 5,50 Mark haben wir uns jetzt für Marketing ausgegeben. Alles, was man da draußen sieht an Events und so, ist alles verkauft. Kunden Bugatti, Pagani, AMG. Also alle großen Marken sind schon Kunden von uns. Riemarkt sind in Europa und USA vor allem aktiv. Haben wir auch gerade ein großes Projekt im Oman. Vielleicht bald Saudi. Genau. Und sind aber ein Betrieb aus Berlin. Also wir haben so eine Art Endfertigung, Prototyping-Halle in Berlin-Marzahn. Und haben Kunden weltweit. Jetzt hast du da ein profitables Business stehen und kannst damit weiter wachsen. Jetzt aber die Frage, die man sich wahrscheinlich trotzdem immer stellt, weil du dann auch gesagt hast, okay, wenn ich ein Geschäftsmodell habe, dann würde ich mir vielleicht nochmal überlegen, wenn ich eine Firma bauen würde und ich habe ein funktionierendes Geschäftsmodell, dann, also wie denkst du über Investoren? Genau. Also ich habe jetzt tatsächlich einfach eine Need, ein Investment zu machen oder ein Investment mir zu holen, weil ich ein Produkt entwickle gerade, was für den Massenmarkt gedacht ist. Also unsere Produkte jetzt sind ja in der Stückzahl noch überschaubar. Wir haben aber jetzt ein Produkt entwickelt, was ja halt auch ein Patentprozess ist dann und wie gesagt sehr softwarelastig ist, was auch interessanter wahrscheinlich für so Technologieinvestoren ist, wofür ich Entwicklungskosten einfach aufbauen werde in der Höhe von ca. einer Million Euro, um das wirklich dann CE-zertifiziert zu testen usw. Als finanzieren insofern, dafür brauche ich jetzt mal Geld. Um unsere Kosten zu decken, brauche ich eigentlich kein Geld mehr. Also wir machen genug Umsatz, also unsere Margen sind sehr gut. Genau und dafür gehen wir jetzt raus. Also wir haben schon jetzt ein kleines Investment oder ein recht großes Investment bekommen von einem coolen Angel. Das ist gerade so in der Mache. Und ich will jetzt aber so 2-3 Mio. Series A raisen, um zu sagen mit der Vision, okay wir haben hier etwas gefunden, was tatsächlich market leading company werden kann aus Berlin raus. Eigentlich der Kern, warum Deutschland auch groß geworden ist. Und wir haben hier eine echte Chance, innerhalb von 5-10 Jahren über 100 Mio. Umsatz zu gehen und zwar profitabler Umsatz. Und dafür brauchen wir jetzt mal 2-3 Mio. Also noch nicht mal irgendwie 10-20 oder so, sondern einfach irgendwie ein paar Mio. um dieses Produkt zu entwickeln, damit wir es 20-25 dann an den Markt bringen können. Das Schöne ist, diese Produkte entstehen aus der Mache, also aus meiner Kenntnis vom Markt und unzähligen Gesprächen mit Kunden. Und aber auch dadurch, dass ich halt in diesem Cluster jetzt so viel arbeite, habe ich jetzt sehr gute Software, auch Firmen kennengelernt, die genau in diesem Bereich IoT und so weiter unterwegs sind. Und ich habe da jetzt ein Setup, wo ich jetzt eigentlich loslegen könnte, aber mir fehlt so ein bisschen die Firepower. Also wer will gerne bei mir melden? Nur nette Leute bitte. Schauen wir mal, was da passiert. Wie hast du deine Zeit gesplittert zwischen Aktio und Fahrengold? Aktio war 100%. Ich habe einen Geschäftsführer bei Fahrengold, ein eigenes Team, eigentlich nur Ingenieure, ist auch irgendwie so eine witzige Bude. Und jetzt ist es aber so, dadurch, dass ich Zeit habe, mache ich viel mehr Fahrengold und ich habe mir eigentlich auch vorgenommen, ich habe da an sich jetzt keine feste operative Rolle. Ich bin einfach ein sehr aktiver Gesellschafter, aber ich bin ja so aktiv, dass ich jetzt morgen nach Las Vegas fliege und L.A., um da Kunden zu treffen und verbringe da sehr viel Zeit. Und meine Idee jetzt von nächstem Jahr ist eigentlich, dass ich Fahrengold weiter sozusagen aufbaue, ein Projekt sendetip.com, worüber vielleicht noch sprechen, ein bisschen betreue als auch so Founding, Shareholder, wenn man so will, und dann vielleicht noch ein cooles privates Projekt mache. Genau. Und gar nicht mehr so eine Rolle habe als XYZ. Ich glaube, die Zeit ist auch für mich jetzt durch. Das mache ich jetzt mal in dem Setup, das macht mir Spaß, über meine Beteiligungsfirma und mal gucken, was die Zeit dann bringt. Wie viele Beteiligungen hast du insgesamt, also inklusive Angel Investments hier und da? Oh, viel, echt viel. Ich habe heute eine Liste beziehungsweise bekommen, die ich schnell überflogen habe, und das war eine volle DIN A4-Seite. Keine große Schriftgröße. Also wir reden hier über 20, 30 Beteiligungen. Gut, da ist auch einiges schon geexited, muss man so sagen, muss man jetzt auch mal alles aufgliedern. Und teilweise bin ja auch LP bei ein, zwei Sachen. Insofern muss man auch so gucken. Du hast vorhin irgendwie gesagt, du bist auch ab und zu Advisor in verschiedenen Firmen. Ich finde das immer ganz spannend, weil es gibt manche Gründer, die sehen Advisor gerne, andere, die sehen das gar nicht. VCs, die sehen das gerne oder gar nicht. Wie hast du für dich entschieden, ob du wirklich auch Advisor bei einer Company sein möchtest? Also ich mache jetzt nicht so etwas, was jetzt vielleicht andere machen, so irgendwie, dass ich als Advisor arbeite, sondern wir haben jetzt ein Thema, wo ich sehr früh gefragt wurde, ob ich da mitmachen will. Das ist ein total lustiges, ja, ist auch ein lustiges Produkt, aber irgendwie auch einfach ein smartes Produkt. Und da gehe ich als Investor rein früh und biete dann dem Gründer an, dass ich mich mit ihm in der ersten Phase sehr stark darauf fokussiere. Bei Send a Tip ist das genauso. Da haben wir eine Geschäftsführerin, die Vietjetta, die das sehr stark machen will. Das ist meine CPO von Aktio und unser besserer Entwickler. So, das ist das Team. Aber da ich die Firma vor drei, vier Jahren gegründet habe und da auch der Softwarecode von mir voll finanziert wurde eigentlich von meinem Geld, bin ich da einfach auch sehr stark angeglichen und werde sozusagen Vietjetta gerade im ersten Jahr Onboarding helfen bei Fundraise und so weiter. Ich habe jetzt keine Advisory-Mandate per se, mache ich nicht, weil ich auch nicht ganz verstehe, was ich da eigentlich soll. Also gegen Geld irgendwie, das macht für mich auch keinen Sinn. Das ist kein guter Einsatz meiner Zeit, sondern eher, wenn ich Anteile an der Firma habe und Leute mich früh reinnehmen wollen, da habe ich jetzt vielleicht Platz für noch ein Mandat für nächstes Jahr, dann gerne. Aber das ist das, was ich da meine. Ich versuche das immer so ein bisschen aufzugliedern, weil sonst, man interpretiert ja gerne irgendwo Sachen rein, wo man nicht reininterpretieren soll. Also auch die Investments, wo ich drin bin, da wurde ich durchaus mal ange… Also so, wie ich investiere, ist ja immer gleich. Ich sage immer, ey, Jungs, nehmt mein Geld. Ich bin euch nicht böse, wenn es nichts wird. Ruft mich mal bitte gerne an, wenn es was wird. Und wenn ihr eine Frage habt, müsst ihr mich anrufen. Ich bin jetzt nicht sozusagen… Ich bin auch so bei Board-Meetings nicht dabei und rede da irgendwas. Die Gründer wissen ganz genau, was sie tun. Aber wenn es ein Problem gibt, können die mich immer anrufen, klar. Was waren… Also jetzt hast du gesagt, okay, neues Thema, Send a Tip. Vielleicht machen wir noch einen kurzen Schwenker dazu. Du hast vor drei, vier Jahren… Hast du gesagt, hast du das begonnen? TipTap hieß es damals, ja. Und dann kam Corona. Ja, und dann kam Corona. Ja, also wir… Genau, also ich hatte einfach die Idee, ich wollte mal irgendwas gründen, was so ein bisschen… Also anders. Ich habe schon seit über zehn Jahren die Idee gehabt, ey, irgendwie das ganze Thema Trinkgeld ist blöd. So, also in allen möglichen Sektoren und so weiter. Unterrepräsentiert, komisch am… Komisch im Handling. Weiß nie, wo es ankommt. Weiß auch nicht, ob derjenige oder diejenige sich freut. Und irgendwie ist das alles blöd. Und das könnte man auch mal digitalisieren. Das ist irgendwie sehr smart. Kann man schnell machen. Ich habe da die richtige Expertise für. Und dann war ich immer busy. Und dann irgendwann, ich glaube 2020, haben wir dann das Ding gegründet, TipTap, mit einem Team. Cool, direkt ersten Vendoren aufgeschaltet, direkt Umsatz gemacht, alles super. Ein paar Angel reingekriegt. Und dann kam Corona und damit war das Thema durch. Und dann war es halt so, dass wir das aufgelöst haben. Ich habe aber die Gmr weiter behalten. Gmr heißt Say Thank You Gmr, sagt eigentlich auch alles aus. Also ich sehe das gar nicht primär nur als Business, sondern einfach als gute Sache, wo wir den Leuten, die echt die blödsten Jobs haben, ich rede jetzt nicht unbedingt vom Barista hier in Mitte, der irgendwie dir ein Herz in den Kaffee macht, sondern so Köche, Reinigungskräfte und so weiter. Also die, die wirklich einen harten Job machen und relativ wenig Bezahlt kriegen, dass man denen mal hilft mit so einem Thema. So, und jetzt ist Corona vorbei zum Glück. Gucken. Und jetzt sind wir wieder am Start mit einem genialen Team. Und das Ganze heißt jetzt sendetip.com. Die Domain ist noch nicht besetzt. Also wir haben die Domain, aber es ist glaube ich nichts drauf. 15. November gehen wir live. Und ich freue mich total für das Team, weil das ist auch die erste Gründung von Vegetta. Vegetta und Andri sind super Entwickler einfach. Und wir versuchen da einfach eine sehr coole, smarte Lösung für ganz viele verschiedene Bereiche aufzubauen. Da wird es eine Angel-Runde geben, Seed-Runde. Also falls da jemand Lust drauf hat, gerne auch bei mir werden, würde ich an Vegetta weiterleiten. Wie ist, also du hast gesagt, da kamen die Tipps. Ich nehme an, ihr macht dann so ein bisschen so Stripe-mäßig irgendwie dann quasi einen kleinen Prozentsatz davon, was da steht, oder? Genau, das wird so ein bisschen sowohl auf Supplier als auch auf Markt-Transaktionsvolumen gehen. Also klar, eine kleine Kommission. Man sollte sich daran jetzt nicht zu sehr bereichern. Das verstehe ich auch so richtig. Und dann ist es so, dass wenn man uns benutzt als Vendor, nenne ich das jetzt mal, kann jetzt ein Haarsalon, wie sagt man Haarsalon? Ein Friseur sein oder halt eine Bäckerei, was auch immer. Da kann man dann auch vielleicht eine Vieh von denen verlangen, einfach um das Ganze für uns dann profitabel zu machen. Wird sehr Software-lastig werden. Ich glaube, die beiden werden da ein massiv geiles Produkt entwickeln. Kurz überlegt, ob es nicht einfacher wäre manchmal, das dann irgendwie an sowas wie SumUp oder so zu lizenzieren, dass die das quasi ... Ja, die kriegen das auch nicht hin, weil die machen da was anderes. Also es gibt ja teilweise schon, dass die da einfach so sagen, und what's your tip? Ja, dann ist aber das Problem nicht gelöst. Dann weiß ich immer noch nicht, ob diejenige, die mich gerade, oder derjenige, der mir gerade den Smoothie gemacht hat, wirklich das Geld bekommt. Ich will ja was ganz anderes haben. Ich will ja Personalized Tipping haben. Peer-to-peer. Und zwar in der Form, die so geil von der UX ist, dass sich beide Seiten freuen und irgendwie sich noch ein Smiley schicken. Und das ist nicht das Modell von SumUp. Insofern, glaube ich, haben wir da eine echt valide Chance daneben. Nee, ich meinte auch gar nicht, also ich meinte das auch nur, weil Distribution halt einfach ein Thema wird. Weißt du, wenn du so an jeden einzelnen Laden gefühlt reinrennen musst und sagen, hey, mach mal. Klar, das Ding ist, das ist sicherlich da die Hauptchallenge. Gute ist ja, ich habe ja mal Distribution im großen Stil schon mal hinbekommen. Größer als viele andere Marktteilnehmer. Insofern habe ich eine gute Vorstellung davon, wie es geht, tausend Läden im Monat abzuschließen. Bin sehr gespannt. Was siehst du, gibt es da, also was sind so die größten Risiken, die du bei dem Modell siehst? Einfach nur um das mal kurz. Ja, also das ist sehr kleinteilig. Das Modell kann exorbitant groß sein, aber auch exorbitant klein. Je nachdem, welche Faktoren man im Excel ransetzt. Ich glaube, ein Marktrisiko im Sinne von es wird nicht angenommen, kann ich mir nicht vorstellen, denn das ist ja Existing Behavior. Es gibt ja auch in den USA schon einige Teilnehmer, die das jetzt angefangen haben. Und was ich, glaube ich, auch da sehe, ist einfach so ein bisschen Konkurrenz und so ein Market Grab. Wer ist da zuerst da? Und wenn man dann erstmal das hat, ist es wahrscheinlich good enough, egal wie schlecht die Software ist von dem Wettbewerber. Ich glaube, das ist ein bisschen Risiko und natürlich auch Fundraising im Sinne von man muss ein bisschen vorfinanzieren, einfach um diese Vendoren alle abzuschließen, also dass es dann so ein bisschen sehr analog da tatsächlich mal zu liefern hält. Weil wenn du drin bist, bist du drin und dann hast du halt den Umsatz. Also das wird dann ein bisschen an mir liegen, deswegen helfe ich denen auch ein bisschen am Anfang stärker. Viel Geld ist auch von mir drin, ich glaube über 400.000 habe ich da eingesteckt in die Software, dass ich denen ein bisschen beim Fundraising helfe. Abschließende Frage. Was sind so, wenn du jetzt mit, werden ja viele Gründer auch zu dir kommen und dir Fragen stellen und auch die, mit denen du eng arbeitest, was sind so die Hauptthemen, die du denen mit auf den Weg gibst? Also was sind so wiederkehrende? Ja, ich habe ein großes Anliegen, ein Learning, was ich echt mitgenommen habe über die Jahre und jetzt auch durch die Erfahrung mit Fahrengold, hey macht etwas, was euch persönlich ausfüllt vom Thema her. Das Problem ist in der heutigen Zeit, wir leben in dieser ganzen Instagram-Welt, wo uns ständig vorgelebt wird, wie Leute schnell Milliardäre werden und so Kram, was meistens auch nicht stimmt, mal davon abgesehen. Aber es wird immer sehr schnell von diesem schnellen Geld geredet und ich sehe oft Gründer, die sich dazu verleiten lassen, so Themen zu machen, die komplett aus meiner Sicht langweilig sind und ich glaube auch aus vieler anderer Sicht langweilig sind. Und das Problem, was ihr dann dabei habt, ist klar, wenn alles gut läuft, läuft alles gut. Aber meistens läuft es halt nicht gut und die Arbeitstage sind jeden Tag lang. Und wenn du etwas machst, was dich nicht ausfüllt, dann kann das sehr schnell dazu führen, dass du ein Bore-out hast, dass du dich einfach nicht glücklich fühlst. Und ich habe ja nun auch viel Geld in meinem Leben verdient, auch schon viel Geld wieder verloren und so. Was mich morgens aufstehen lässt, ist irgendwie das Gefühl, an etwas zu arbeiten, was ich persönlich super interessant finde. Und was dazu führt, ist, dass du dich viel, viel besser auskennst als alle anderen. Ich würde sagen, ich kenne mich im Garagenmarkt. In Deutschland würde ich schon einige Wetten annehmen, dass ich mich da sehr gut auskenne. Du gehst die extra Meile. Guck mal, ich müsste morgen nicht nach L.A. fliegen. Ich habe gar keinen Bock, ehrlich gesagt. Aber ich mache das, weil mir das Thema Spaß macht. Du gehst die extra Meile und das füllt dich einfach aus. Und ich glaube, dann kommt auch der Erfolg eher. Und selbst wenn der Erfolg nicht so groß ist oder so, ist das dir Schnuppe. Ich glaube, das würde ich vielen Gründern mitgeben. Geht mal wirklich in euch. Was sind die Themen, die euch echt interessieren? Nerdet euch da rein, wo ihr eh schon rein nerdet, wo ihr euch natürlich sozusagen hingezogen fühlt. Du bist ja auch ein gutes Beispiel dafür. Du bist ja auch jetzt nicht mehr klein in deinem Bereich. Und das ist ja sicherlich auch eine Leidenschaft von dir. Das hast du ja nicht gemacht, weil gerade Podcasting besonders cool war oder so. Als ich 2016 angefangen habe, musste ich noch vier von fünf Leuten erklären, was Podcasts überhaupt sind. Siehst du, siehst du. Und das würde ich echt jedem wirklich ans Herz legen. Ist aber schwer, wenn man jung ist und diese ganzen Erfolgsstorys ständig sieht. Und dann will man halt auch Gorillas grünen. Ich verstehe es schon. Ich habe es ja auch gemacht, muss man dazu sagen. Aber ich würde es so nicht mehr machen. Spannend. Ist, glaube ich, ein Schlusswort, worüber viele mal nachdenken können, was das für sie bedeutet oder eben nicht. Traut euch, seid mutig, folgt eurem Herz. Und deswegen, Nikita, vielen lieben Dank dir. Danke dir. Für die offenen Worte an vielen Stellen. Viel Erfolg mit den aktuellen Gründungen. Und ich bin gespannt. Ich bin mir sicher, dass wir uns in einem Jahr oder zwei spätestens hier nochmal über ein paar Entwicklungen unterhalten können. Würde mich freuen. Vielen Dank für deine Gastfreundschaft. Danke.