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March 1, 2022

Magdalena Oehl, TalentRocket | Female February

Magdalena Oehl, TalentRocket | Female February

Jobbörse für hoch qualifizierte Arbeitskräfte aufbauen und profitabel Skalieren
Magdalena Oehl ist CEO & Gründerin von TalentRocket, einem Unternehmen, das intelligente Jobbörsen in Märkten betreibt, in denen es eine starke Nachfrage nach hoch qualifizierten Talenten gibt. Sie erzählt, warum sie sich gegen eine traditionelle Karriere in einer Kanzlei und fürs Gründen entschieden hat. Außerdem reden wir darüber, wie die Mechanismen funktionieren, die TalentRocket profitabel skalieren lassen.

“Die Angst, dass dir jemand deine Idee klaut, ist komplett unbegründet” 

TalentRocket-Gründerin Magdalena Oehl über Mut, den heutigen Arbeitsmarkt und warum es nicht auf die Idee, sondern die Umsetzung ankommt. 

Magdalena Oehl hat mit ihrem bereits vor 10 Jahren gegründetem Start-up „TalentRocket“ die Arbeitsplatzsuche für Anwälte maßgeblich vereinfacht. Die Idee entstand weniger aus einem Gründungswunsch als aus einem eigenen Problem, dem sich die studierte Juristin und Kommunikationswissenschaftlerin bei der eigenen Jobsuche stellen musste: 

„Ich habe gemerkt, dass ich im Internet keinen Überblick über Arbeitgeber bekomme.“, erinnert sich die Juristin. Denn obwohl viele Kanzleien bereits damals ihre Stellenausschreibungen auch online posteten, fand man kaum Informationen zu den Arbeitgebern selbst. Und das, obwohl gerade in der Rechtsbranche ein Mangel an hoch qualifizierten Arbeitskräften sorgt und Kanzleien sich entsprechend Mühe geben müssen, um ihre Stellen zu füllen. Was fehlte, war ein Ort, an dem man verschiedene Arbeitgeber vergleichen und auch Jobangebote von weniger bekannten Kanzleien finden kann. „Ich hatte das Gefühl, etwas entdeckt zu haben, was nützlich wäre und so noch nicht existiert, bin aber trotzdem ganz klassisch in einer Kanzlei eingestiegen“, fügt die Unternehmerin hinzu.

Dass sie am Ende doch ein Start-up gründete, liegt vor allem daran, dass sie ihre Mitgründerin Yacine Coco kennenlernte: 

„Wir haben eine Lücke gesehen, die wir sehr gerne füllen würden, aber natürlich auch überprüft, ob der Markt auch wirklich attraktiv genug ist, um da ein Business draus zu machen.“ Denn im Jurastudium hat die Unternehmerin gelernt, dass man bei aller Leidenschaft trotzdem auch strukturiert und strategisch vorgehen kann und muss.

„Wenn man eine Idee hat, ist man besonders zu Beginn sehr euphorisch. Und das ist auch sehr wichtig, weil es einem hilft, Hindernisse zu überwinden. Trotzdem haben wir beschlossen, die Gründung sehr strategisch anzugehen und zu überprüfen, ob es wirklich eine Marktlücke gibt.  Wir haben im nächsten Schritt also eine recht umfangreiche Research gestartet, um herauszufinden, ob es nur ein Gefühl von uns ist oder es einen wirklichen Bedarf gibt.“

Trotz dieser bedachten Vorgehensweise waren die zwei Gründerinnen in ihrer Branche mit vielen Zweiflern konfrontiert: 

„,Das ist aber ganz schön mutig’, ist der Satz, den wir ganz oft gehört haben. Das lustige war, dass wir das zu diesem Zeitpunkt gar nicht als so mutig empfunden haben“, reflektiert die Jungunternehmerin: „Wir haben eine Ausbildung, bei der wir relativ weich fallen.“  Wäre das Unternehmen gescheitert, wären die zwei Gründerinnen eben in eine gut bezahlte Anstellung zurückgekehrt. Außerdem verzichtete das Gründungsteam bewusst auf Frühfinanzierung von außen: 

„Wir haben uns zu Beginn auf das operative Geschäft konzentriert und mussten uns nicht um Pitches und Geld einsammeln kümmern. Als es dann viel später Geld aufgenommen haben, um zu expandieren, konnten wir schon einiges vorweisen [und hatten es somit leichter].“  

Die Strategie ist aufgegangen: Inzwischen zählt TalentRocket 50 Mitarbeiter zu seinem Team und ist mit zwei Standorten in Deutschland vertreten. 

Am stolzesten ist Magdalena Oehl darauf, dass das Unternehmen nicht nur profitabel ist, sondern auch vieles selbst finanzieren kann: 

„Es ist gefühlt das höchste unternehmerische Glück, dass man den nächsten Schritt allein gehen könnte. Wir konnten die Firma auf so stabile Beine stellen, dass wir nun auch Dinge ausprobieren können. Das ist eine Phase, die wahnsinnig viel Spaß macht“, fasst die Jungunternehmerin ihre jetzige Situation zusammen. Und trotzdem war der Weg hierher nicht ohne seine Hürden: 

„Mir hat mal jemand gesagt, dass Gründer Spaß an Problemen haben sollten. Es ist eine ständige Reise von kleinen und großen Hindernissen. Man muss andauernd kleine und große Probleme lösen.“ 

Aus diesem Grund fällt es ihr nicht schwer, auch bei scheinbar unlösbaren Herausforderungen einen kühlen Kopf zu bewahren. Denn wenn ihre inzwischen zehnjährige Erfahrung als Firmenchefin sie eines gelehrt hat, dann, dass sich für jedes Problem auch früher oder später eine Lösung findet. 

Abgesehen davon rät sie anderen Jungunternehmern, ihre Idee auf keinen Fall hinter verschlossenen Türen zu halten: 

„Die Angst, dass jemand deine Idee klaut, ist komplett unbegründet“, stellt die Gründerin klar: „Die Idee muss gut sein, aber nichtsdestotrotz geht es um die Umsetzung.“ Aus diesem Grund sollten junge Gründer mit anderen über die Idee sprechen, sich schnell Feedback einholen und dann möglichst früh in die Implementierung zu gehen. Sie selbst hat ein Jahr ihrer Gründungsphase im Entrepreneurship Center der LMU verbracht und sehr von dem Austausch mit anderen Jungunternehmern profitiert: 

„Es gibt Probleme, bei denen es extrem hilfreich ist, sich auszutauschen. Es ist wichtig, sich ein Netzwerk aufzubauen und dieses auch zu pflegen.“ Gerade letzteres wird von vielen unterschätzt. Permanenter Austausch ist für sie auch in Kundenbeziehungen das A&O:  „Wir stehen bei kleinen Unzufriedenheiten zur Verfügung, nehmen die Kunden ernst und versuchen ihre Bedürfnisse in irgendeiner Form zu befriedigen.“ Ein Ansatz, der aufzugehen scheint: Die Kündigungsrate der auf einem Abonnement basierenden Plattform liegt bei unter 5 %. 

Neugierig geworden? 

Wenn ihr unter anderem erfahren wollt, warum Magdalena Oehl den beliebtesten Arbeitgebern die Plattform für das erste Jahr geschenkt hat und dies  ein wichtiger Knackpunkt für das damals junge Start-up war, dann hört rein in den Podcast.

 

Die Fragen:

  • 02:31 Wann kam der Moment, dass du gründen wolltest?
  • 08:07 Wie hat dein Umfeld deine Entscheidung aufgenommen?
  • 13:08 Wie hat sich eurer Idee aus der Testphase entwickelt?
  • 15:27 Wo steht ihr aktuell?
  • 17:12 Wie ist die Verfügbarkeit von Arbeitskraft in eurem Bereich?
  • 21:28 Welche Rolle spielt Netzwerken für dich?
  • 28:16 Was waren deine größten Herausforderungen?
  • 35:12 Was möchtest du anderen Gründer:innen auf den Weg geben?

 

Vielen Dank fürs reinhören!

 

MAGDALENA OEHL:

 

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