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Feb. 10, 2022

Denise Haverkamp, Finance Baby | Female February

Denise Haverkamp, Finance Baby | Female February

Gründung in Teilzeit, um die finanzielle Bildung von Frauen zu verbessern

„Bauchgefühl matters!“

Die Gründerin Denise Haverkamp  über ihr Start-up „Finance, Baby!“, Female Empowerment und warum sie immer auf ihr Bauchgefühl hört

Im Launch ihres Start-ups „Finance, Baby“ sind Denise Haverkamp und Tessa Wirth einen etwas anderen Weg gegangen als viele andere Gründer. Anstatt ihre Jobs zu kündigen oder nach Investoren zu suchen, legten die zwei Frauen mit nur 300 EUR Startkapital einfach los. Nebenbei arbeiteten beide neben der Gründung weiterhin in ihren Brotjobs.   Ihr erstes größeres Kapital holten sie sich im Juni 2021 mit einer Crowdfundingkampagne rein, die dem Duo über 16 000 EUR einbrachte. Und trotzdem arbeiteten die zwei, sechsundzwanzigjährigen Frauen weiterhin nur Teilzeit an ihrem neuen Unternehmen.

Der komplette Umstieg auf Vollzeit liegt für Denise Haverkamp nur wenige Tage zurück: Erst seit Anfang Februar kann sie sich komplett auf die Leitung ihres Start-ups konzentrieren. Dafür ist es höchste Zeit: Immerhin hat „Finance, Baby!“ sich inzwischen auch eine Softwareentwicklerin und zwei Praktikanten an Bord geholt.

„Wenn ich es anders machen könnte, würde ich direkt in die Vollzeit gehen, weil es dich irgendwie zerreißt, wenn du dich auf zwei Sachen gleichzeitig konzentrieren musst“, meint Denise Haverkamp bezüglich der erfolgreichen, aber erschöpfenden Unternehmensgründung. Allerdings hatten die zwei sechsundzwanzigjährigen Frauen schlichtweg keine andere Wahl. Denn im Gegensatz zu einigen anderen Gründern hatten sie keine finanziellen Polster oder reichen Eltern. „Wir mussten irgendwie gucken, dass die Miete reinkommt“, fasst die Gründerin ihre Situation zusammen. 

Genau diesem Thema nimmt sich auch ihr Start-up an: Denn „Finance, Baby!“ ist eine Plattform, die Frauen durch finanzielle Bildung dabei hilft, ihre Finanzen in den Griff zu bekommen. Die Idee entstand aus ihrer eigenen Ratlosigkeit: „Ich habe gemerkt, ich krieg meine Finanzen nicht in den Griff“, erinnert sich die Jungunternehmerin. Da habe sie sich gefragt, ob sie nur „zu doof“ sei, um sich selbst zu informieren, oder ob sie hier auf ein größeres gesellschaftliches Problem gestoßen sei. Nach Gesprächen mit vielen anderen Frauen und dem Launch ihres Instagram-Accounts merkte sie, dass sie mit ihren finanziellen Problemen keineswegs allein war. Mit der Gründung der Plattform „Finance, Baby!“ will sie nun „das Thema angehen und eine Lösung schaffen“. 

Heute bietet die Plattform ihren Kundinnen Videokurse zu finanziellen Themen und eine stetig wachsende Community. Darüber hinaus hilft „Finance, Baby!“ auch bei der Vermittlung an eine vertrauenswürdige Finanzberaterin, die auf individuelle Fragen und Probleme eingehen kann.  Da der stetig wachsende Content abonniert (anstatt gekauft) werden muss, kann man das Start-up als eine Art „Netflix für Finanzthemen“ verstehen. Damit trifft die Unternehmerin offensichtlich einen Nerv. Inzwischen hat die Plattform über 300 Abonnentinnen. 

"Als wir finance, baby! gegründet haben, hatte ich im Kopf, dass wir JEDER Frau da draußen die Möglichkeit bieten müssen, ihre Träume zu leben. Egal, welches Einkommen sie hat. Egal, wie sie aufgewachsen ist. Wir alle verdienen eine Chance.”, heißt es auf der Website von Finance, Baby!

Bisher hat das alternative Finanzierungsmodell des Start-ups den Gründerinnen erlaubt, das Produkt in ihrem eigenen Tempo und anhand der Wünsche der Community aufzubauen. Der etwas andere Weg fühlt sich für Denise Haverkamp richtig an: 


„Es bringt nur was Geld aufzunehmen, wenn du weißt, was du gerade machst“

Und trotzdem war es ein Lernprozess, dem eigenen Bauchgefühl zu vertrauen und sich nicht zu sehr von der Meinung anderer aus der Bahn werfen zu lassen: 

„Wir haben gelernt, nicht mehr so sehr auf [Außenkritik] zu hören und gleichzeitig mehr auf uns selbst zu hören.“  Aus diesem Grund rät sie anderen Gründerinnen, sich „bitte bitte bitte noch von Unverständnis entmutigen zu lassen und auf sein Bauchgefühl zu hören.“ 

Denn auch wenn Bauchgefühl nicht das Einzige ist, was zählt, war es vor allem das Vertrauen auf das eigene Bauchgefühl, dass die zwei Gründerinnen dahin gebracht hat, wo sie jetzt sind. Aus diesem Grund möchte Denise Haverkamp andere Gründer*innen ermutigen, authentisch zu bleiben und sich nicht in dem, was man ist, verunsichern zu lassen: 

„Nur weil man softer, weicher, oder ‚lieber‘ rüberkommt als andere in der Branche, muss das nicht heißen, dass das schlecht ist. [Im Gegenteil]: Es ist das, was einen letztendlich abhebt und toll macht.“

Ein Ansatz, der zumindest für das Gründerinnen-Duo zu funktionieren scheint: Finance, Baby! ist inzwischen auf 5 Mitarbeiter angewachsen und liegt nach zu vor zu 100 % in den Händen der zwei Gründerinnen. Und das alles ohne große Investmentsummen oder Business Angels. Auch im nächsten Jahr haben die zwei einiges vor: So soll dieses Jahr eine App auf den Markt kommen. Außerdem fühlt sich das Duo endlich bereit, sich nun doch um Investoren zu kümmern.

Nicht zuletzt rät Denise Haverkamp anderen Jungunternehmer*innen „einfach anzufangen“. Wie viele andere Gründer kann sie aus Erfahrung sagen, dass man sich nie „richtig bereit“ fühlt. Aus diesem Grund gilt auch für Denise Haverkamp das Motto „Start before you’re ready“. 

Wenn ihr erfahren wollt, warum eine Analyse des „worst case“ und „best case“- Szenarios ihr letztendlich den Mut gegeben hat zu springen und wie sie mit der Kritik „alter weiser Männer“ umgeht, dann hört rein in den Podcast zur Entstehungsgeschichte des jungen Start-ups!

 

Die Fragen:

01:54 Wann lief eure Crowdfunding Kampagne?

02:52 Wann hast du dein Interesse am Gründen entdeckt?

03:59 Wann war für dich der richtige Moment zum Gründen gekommen?

06:21 Was ist euer Produkt?

09:16 Wo steht ihr aktuell?

10:38 Warum Crowdfunding? Würdet ihr das wieder machen?

12:32 Wie funktioniert Gründen in Teilzeit?

14:42 Ab wann konntet ihr euren Job aufgeben und euch voll fokussieren?

18:20 Seid ihr noch zu zweit im Team?

19:10 Gab es Momente, in denen du dich als Frau in der Startup-Welt nicht ernst genommen gefühlt hast?

20:58 Wie hat dich die Gründung verändert?

24:23 Was hättest du gerne früher übers Gründen gewusst?

27:18 Worauf seid ihr besonders stolz?

28:49 Was möchtest du anderen Gründer auf den Weg geben?

Vielen Dank fürs reinhören!

 

DENISE HAVERKAMP:

 

DU GRÜNDEST EIN STARTUP?

Falls du bei deiner Startup Gründung Hilfe brauchst, meld dich gerne. Fabian, der Host dieses Podcasts, arbeitet mit diversen Startups, die zwischen Pre-Seed und Series A stecken zusammen und vielleicht kann er dir ja auch helfen: https://jungunternehmerpodcast.com/startup-advisory

 


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