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Feb. 22, 2022

Caroline Mitterdorfer, LEVY Health | Female February

Caroline Mitterdorfer, LEVY Health | Female February

Wie man moderne Medizin und Algorithmik verbindet, um Unfruchtbarkeit zu behandeln.

“Ich hoffe, dass wir bald die ersten LEVY-Babys haben” 

Die FemTech Gründerin Caroline Mitterdorfer über ihren Fruchtbarkeitsalgorithmus, Feedback und warum sie sich von Anfang an einen Coach genommen hat: 

Fruchtbarkeit per Algorithmus? Das FemTech Start-up „LEVY“ macht es möglich. 

Funktionieren tut das so: Der sogenannte „LEVY Fertility Code“ wertet mithilfe ganzer 30 Algorithmen deine Antworten auf einen medizinischen Fragebogen aus und schickt dich danach zur Blutabnahme. Sobald die Ergebnisse da sind, erhältst du einen Online-Termin mit einer Kinderwunschärztin, die dir die Resultate und Therapieempfehlung genau erklärt. Danach unterstützt dich LEVY mithilfe eines individualisierten Therapieplans deine Fruchtbarkeit zu steigern.  Denn in über 60 % der Fälle tragen bereits kleine Änderungen im Lebensstil zu einer maßgeblichen Steigerung der Fruchtbarkeit bei. 

„Unsere Zielgruppe sind Frauen über 35, die 12 Monate lang nicht schwanger werden konnten und Frauen jeden Alters, die 6 Monate lang nicht schwanger werden können. Dies sind die Voraussetzungen, unter denen man als unfruchtbar gilt“, erklärt die Gründerin Caroline Mitterdorfer. 2020 hat die Geschäftsfrau gemeinsam mit Silvia Hecher und Theresa Vilsmaier LEVY gegründet, um Frauen mit Kinderwunsch zu unterstützen. Vor einem knappen Monat haben sie das Diagnosetool gelauncht.Auch wenn sie sich eine spätere Expansion in den B2B-Bereich vorstellen kann, liegt er Fokus momentan ganz klar auf B2C: 

“[Unser Fokus] liegt auf der Frau. [Wir wollen] dass sie sich Zeit spart in ihrer Kinderwunschphase.”, fasst die Unternehmerin die Mission des Unternehmens zusammen.  Der Vorteil gegenüber dem klassischen Weg durch Frauenarzt und Kinderwunschklinik liegt vor allem in der Zeitersparnis.  Denn Dank der Zusammenarbeit von Arzt und Algorithmus können bessere und schnellere Diagnosen gestellt werden. Ein weiterer Aspekt, der Caroline Mitterdorfer wichtig ist, ist die ganzheitliche Kundenbetreuung und langfristige Begleitung der Frau auf ihrer Reise zum Wunschkind: 

„Es macht mich stolz, dass die ganze Arbeit, die wir da reingebuttert haben, Menschen weiterhilft. Ich hoffe, dass wir bald die ersten LEVY-Babys haben.“

Obwohl sie keinen medizinischen Background hat, hat sie sich aus persönlichen Gründen intensiv mit dem Thema beschäftigt: „Es war schockierend, wie wenig ich über meinen eigenen weiblichen Zyklus wusste“, erinnert sich die Quereinsteigerin an ihr erstes Eintauchen in die Reproduktionsmedizin. Inzwischen hat sie sich in das Thema eingearbeitet. Dank ihrer zwei medizinisch versierten Mitgründerinnen ist ihr fehlendes ärztliches Fachwissen kein Problem. 

Sie selbst hat aus ihrem Hotellerie-Background die Fokussierung auf das Erlebnis des Gastes mitgebracht. Denn LEVY hilft Frauen nicht nur dabei, ihre Fruchtbarkeitsprobleme zu lösen, sondern gestaltet die Reise der Patientin dabei auch so angenehm und übersichtlich wie möglich. 

Obwohl Caroline Mitterdorfer keine Medizinerin ist, hat sie schnell das Vertrauen und die Unterstützung der Branche gewonnen. Die Unternehmerin erklärt das so: 

„Ich habe in kurzer Zeit einen Kinderwunschkredit auf den Markt gebracht, also direkt etwas, das [für alle] einen Mehrwert stiftet.“ 

Die größte Hürde, die das Tech-Unternehmen bislang überwinden musste, war das Fundraising. Denn leider werden Frauen von Investoren nach wie vor nicht so ernst genommen wie Männer: 

„Als drei Gründerinnen haben wir viel Aufmerksamkeit bekommen, aber wir haben schon unterschwellig das Gefühl gehabt, dass man uns das nicht ganz zutraut. Die CE-Zertifizierung hat uns geholfen, der Kritik den Wind aus den Segeln zu nehmen, aber wir hatten trotzdem Glück, dass wir so tolle Angels gefunden haben, die am Anfang nur in ein Stück Papier investiert haben.“

Sie rät anderen Gründerinnen mangelndes Vertrauen von außen nicht allzu persönlich zu nehmen: „You can’t please everyone.” Sie selbst hat sich von Kritik nicht einschüchtern lassen: 

Wir Gründerinnen haben ein sehr enges Verhältnis und unterstützen uns gegenseitig. Wir wissen, dass wir das hinkriegen.“ 

Abgesehen davon rät sie jungen Gründungsteams, Absagen und Kritik als Chance zu nutzen, um sich zu verbessern:

„Wir haben uns vom oberflächlichen Feedback [der Investoren] nicht abschrecken lassen. Stattdessen haben wir nachgebohrt und dann sehr konstruktives Feedback bekommen. Wir haben Absagen als Opportunity gesehen, um besser zu pitchen.“ 

Um „noch besser zu werden“ hat sich das Gründerinnen-Trio außerdem von Anfang an einen Coach ins Boot geholt. 

„Nimm dir rasch einen Coach und fang an, zu reflektieren. [Bei uns] war das jeden Cent wert“, lautet ein weiterer Ratschlag der Jungunternehmerin. Überhaupt sollte man sich nicht davor scheuen, um Hilfe zu bitten: 

„Netzwerk ist superwichtig. Es spart dir einfach extrem viel Zeit und Sorgen. Am Ende ist es auch eine Hilfe, um an Investoren heranzukommen. Ich selbst wäre ohne mein Netzwerk nicht da, wo ich bin. Also: Stell Fragen und zeig den Leuten, dass du was gründest. Denn da draußen gibt es viele hilfsbereite Leute.“ 

Auch Caroline Mitterdorfer beantwortet gerne die Fragen anderer Gründerinnen und Gründer.  Sie selbst bereut die Entscheidung, ihr Fünf-Sterne Jetset-Leben für den hürdenreichen Weg der Start-up Gründung einzutauschen, keineswegs: 

„Es macht ultraviel Spaß“, fasst die Unternehmerin ihren Job in einem Satz zusammen. Denn wenn man den nötigen Humor mitbringt und ein gutes Team hat, lassen sich auch die meisten Probleme und Schwierigkeiten lösen. 

Wenn ihr mehr über die Höhen und Tiefen einer FemTech-Gründung erfahren und von weiteren Ratschlägen der Gründerin profitieren wollt, dann hört rein in den Podcast...

 

Die Fragen:

  • 01:56 Wann hast du dein Interesse am Gründen entdeckt?
  • 04:33 Wann für dich der richtige Moment zum Gründen?
  • 06:56 Wie hast du den Quereinstieg in die Medizin geschafft?
  • 09:17 Gibt es den Kinderwunschkredit noch?
  • 11:29 An wen richtet sich euer Produkt (B2B oder B2C)?
  • 13:49 Wo steht ihr aktuell?
  • 15:21 Wie groß ist euer Team?
  • 15:39 Welche Rolle spielt Netzwerken für dich?
  • 17:29 Hattest du als Gründerin besondere Probleme im Fundraising?
  • 19:15 Wie bist du mit der Voreingenommenheit der männlichen Investoren umgegangen?
  • 19:58 Wie seid ihr mit ungerechtfertigter Kritik umgegangen?
  • 23:20 Worauf bist du besonders stolz?
  • 25:34 Was möchtest du anderen Gründer:innen auf den Weg geben?
  • 27:10 Wie habt ihr euren Coach ausgewählt?

 

Vielen Dank fürs reinhören!

 

CAROLINE MITTERDORFER:

 

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