Aug. 21, 2025

Von Dopamin bis Deep Work: So bleibst du fokussiert - mit Daniel Dippold, EWOR

Daniel Dippold, Gründer von EWOR, spricht mit Mike Mahlkow über die Wissenschaft der Willenskraft und wie Gründer ihre Produktivität nachhaltig steigern können. Er teilt, warum Dopamin-Detox wichtig ist, wie man mit dem 80/20-Prinzip arbeitet und warum Fortschritt der beste Motivator ist.

Was du lernst:

Willenskraft verstehen & stärken:

  • Die Rolle von Dopamin

  • Warum Kälte-Exposition hilft

  • Die richtige Balance zwischen Anstrengung und Erholung

Produktivitätssysteme aufbauen:

  • Das 80/20-Prinzip richtig anwenden

  • Wie du OKRs effektiv nutzt

  • Die Bedeutung von Progress Tracking

Energie & Zeit managen:

  • No-Phone-Days richtig einsetzen

  • Warum Dopamin-Detox wichtig ist

  • Die richtige Balance zwischen Deep Work und Kommunikation

Motivation & Fortschritt:

  • Warum kleine Wins wichtig sind

  • Die Rolle von Team-Celebrations

  • Wie du nachhaltige Motivation aufbaust

Leadership & Selbstführung:

  • Die Bedeutung von Selbstreflexion

  • Wie du dein Team richtig motivierst

  • Der Unterschied zwischen Zeit- und Task-Management

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Kapitel:

(00:00:00) Warum ist Willpower so wichtig?

(00:03:04) Willenskraft aufbauen & Fokus behalten

(00:13:27) So ernst du effizient, NEIN zu sagen

(00:26:40) Was ist förderlich/hinderlich für Willenskraft

(00:33:11) Warum es hilft, nur 80% seiner Ziele zu erreichen

(00:38:29) Die Rolle von positivem Reinforcement/Progress

Daniel Dippold:
[0:00] Und wenn wir jetzt halt ständig Distraction haben, Social Media und so weiter, das ist halt durch unser Gehirn. Du musst halt irgendwie schauen, dass du die Energie beschwörst für die Sachen, die dich gar nicht begeistern. Und manchmal musst du zwölf Stunden von diesen Tasks durchhauen. Also Dopamin ist das Hormon, das uns dazu führt, auf die Goals hinzuarbeiten.

Mike Mahlkow:
[0:18] Nach einem super großen Presse-Release sind immer alle Leute da, alle supporten einen, alle waren schon immer Best Friends mit dir. Aber wenn es gerade nicht so gut läuft, die Leute, die dann da sind, Das sind die Leute, auf die es wirklich ankommt und man merkt sich das auch, entweder aktiv oder passiv.

Fabian Tausch:
[0:34] W as haben Navy Seals, Stoiker und High Performer gemeinsam? Sie alle verlassen sich nicht nur auf Motivation, sondern eine Fähigkeit, die im Gründeralltag über Erfolg und Niederlage entscheidet.

Fabian Tausch:
[0:48] Willenskraft.

Fabian Tausch:
[0:48] In dieser Episode begrüße ich unser Gasthost Mike Malko und er hat einen ganz besonderen Gast mitgebracht. Daniel Dippold ist der Gründer von Evo und war bereits mehrmals zu Gast. Im Deep Dive mit mir wirklich zum Aufbau von Evo und im Deep Dive mit Mike mehrere Male zum Thema Produktivität. Evo erhält inzwischen zehntausende Bewerbungen jährlich und ist ein absoluter Hotspot für die besten Talente der Welt, gewinnt immer wieder Top-Talente, denen sie früh als erster Investor Geld geben und diese dann mitentwickeln zum erfolgreichen Venture. Gegründet von Daniel Dippold, Florian Huber, Business Angel of the Year gewesen, von dem ProGlove-Mitgründer, von Paul Müller, Edgers-Mitgründer, der auch hier im Podcast mehrmals zu Gast war und weiteren Partnern, die wirklich auch Unicorns gebaut haben. Daniel selbst hat bereits mehrere Firmen gegründet und auch erfolgreich sehr lange schon im KI-Sektor unterwegs und wahrscheinlich eine der smartesten Persönlichkeiten, die ich in den letzten Jahren kennenlernen durfte.

Fabian Tausch:
[1:52] Heute geht es um ein Thema, das tief geht, weit über diese klassischen Business-Tipps hinaus. Warum ist Willenskraft eigentlich trainierbar? Was hat Dopamin damit zu tun? Und wie schaffst du es, deinen Tag so zu strukturieren, dass du wirklich an den Dingen arbeitest, die zählen und Impact auf dein Business haben? Daniel spricht darüber, warum ein No-Phone-Day für ihn ein absoluter Game-Changer ist, warum Eisbäder nicht nur was für Biohacker sind und wie du mit OKRs und Progress Tracking deinen Fokus und deine Energie auf die wichtigen Dinge lenkst. Daniel und Mike sprechen auch darüber, warum kleine Wins manchmal mehr bringen als die so großen, riesig gedachten Ziele. Wenn du verstehen willst, warum Deep Work oft durch Kommunikation sabotiert wird und wie du dir als Gründer Zeitfenster schaffst, in denen du wirklich vorankommst, warum es nicht darum geht, 100% deiner Ziele zu erreichen, sondern die 80 Prozent zu identifizieren, um die es wirklich geht und die es wirklich gilt zu verfolgen.

Fabian Tausch:
[2:50] Und weshalb Produktivität

Fabian Tausch:
[2:51] Weniger mit To-Do-Listen und vielmehr mit Fokus und Klarheit zu tun hat, dann ist diese Episode für dich. Du wirst erfahren, wie Daniel seine Woche strukturiert, wie er mit Dopamin-Detox umgeht und warum Selbstführung der erste Weg zur Leadership, aber auch zu wirklicher Gelassenheit im Business-Alltag ist. Es geht um Systeme statt Hustle, um Energie statt Busy-Sein und um echte Führung. Nicht nur die deines Teams, sondern auch deine persönliche. Denn jede Form von Leadership beginnt mit Selbstführung. Wenn d u wissen willst, wie du deinen inneren Schweinehund zähmst, was wirklich hinter dem 80-20-Prinzip steckt und wie du die Wissenschaft der Willenskraft für dich selbst nutzen kannst, dann bleib jetzt unbedingt dran. Denn was gleich kommt, könnte der produktivste Impuls deines Monats sein.

Fabian Tausch:
[3:38] Du hörst Unicorn Bakery,

Fabian Tausch:
[3:40] Mein Name ist Fabian Tausch und jetzt viel Spaß mit Mike Malko und Daniel Dippold.

Mike Mahlkow:
[3:45] Hallo zusammen zu einer weiteren Episode, wo ich, Maik Mahlkow, zusammen mit Daniel Dippholz, dem Gründer von EvoR, über Founder Productivity spreche. Und heute gehen wir ein Thema an, was viel diskutiert wird, aber meistens nur sehr oberflächlich. Und wir wollen etwas tiefer reingehen, wir verstehen, wie funktioniert es, was kann man machen, um es zu verbessern. Und zwar das Thema Willpower. Hey Daniel.

Daniel Dippold:
[4:11] Servus, schön wieder hier zu sein.

Mike Mahlkow:
[4:13] Freut mich, dich hier zu haben. Vielleicht, lass uns mal Willpower, Willenskraft, bevor wir irgendwie drauf eingehen, wie kann man das als Founder benutzen, welche Gewohnheiten kannst du irgendwie aufbauen, vielleicht fangen wir an, das kurz einmal zu erklären, was ist unser Verständnis von Willpower?

Daniel Dippold:
[4:30] Ja, um das Ganze vielleicht so ein bisschen herzudichten, warum ist das so wichtig? Wir haben ja im letzten Podcast schon angesprochen, so hey, ich muss jetzt irgendwie schauen, dass ich jeden Tag genug Produktivität bringe. Und dann ist eine Sache halt physisch, wie viel Energie habe ich eigentlich? Und das korreliert auch sehr stark mit Willenskraft. Und da werden wir uns auch heute einige Male überschneiden, können auch ein bisschen über Hormone sprechen und so weiter. Auf der anderen Seite gibt es aber schon interessante Forschungen, teilweise widerlegt von Roy F. Baumeister, teilweise aber noch sehr, sehr spannend, die sich halt mit dem Thema Willenskraft auseinandersetzt und so ein bisschen das Mentale hernimmt, dass jetzt nicht nur physische Energie ist. Es kann sein, dass wir sehr viel Energie haben. Vor allem Leute, die ADHS haben, kennen das vielleicht sehr gut. Energie geht in alle Richtungen. Aber man langweilt sich super schnell. Und manchmal muss man harte Sachen machen. Vor allem als Fahrend, auf die man original überhaupt keinen Bock hat. Und genau dann brauchst du halt Willenskraft. Und das ist jetzt meine lapidare Formulierung. Du musst halt irgendwie schauen, dass du die Energie beschwörst für die Sachen, die dich gar nicht begeistern. Und manchmal musst du zwölf Stunden von diesen Tasks durchhauen. Wir können auch später nochmal drüber reden, wie ich meinen Tag eigentlich designe, dass ich nicht immer nur Shit machen muss, sondern auch ein bisschen dazwischen Sachen habe, die mich wieder motivieren. Können wir uns dann anschauen. Fakt ist aber, jeden Tag als Gründer muss ich Dinge tun, auf die ich keine Lust habe. Und dazu brauche ich Willenskraft, um mich damit auseinanderzusetzen.

Daniel Dippold:
[5:59] Und darüber geht es heute ein bisschen.

Mike Mahlkow:
[6:02] Okay, also ja, definitiv was, wo ich sehr viel Empathie für habe. Also es gibt Aufgaben, auf die ich mich sehr freue, wenn ich an meiner Company arbeite. Und was ich immer versuche, was meine Art und Weise ist, das quasi zu visualisieren, ist, es gibt Aufgaben, da fühlt sich eine Stunde an wie 20 Stunden normaler Arbeit. Und das ist dann immer ein Zeichen dafür, jetzt ist Willenskraft gefordert, weil es dauert gar nicht so lange, aber du musst es irgendwie durchbekommen. Und ich habe natürlich meine eigenen Strategien, wie ich es schaffe, das irgendwie hinzubekommen, aber vielleicht fängst du einfach mal an. Nehmen wir mal an.

Daniel Dippold:
[6:40] Es gibt jetzt

Mike Mahlkow:
[6:41] Einfach diese Aufgaben, die werden wiederkehren, du wirst nie nur an Sachen arbeiten, die intrinsisch Spaß machen. Wie schafft man es denn, diese Willenskraft mit der Zeit aufzubauen, mit der Zeit zu erhalten und dann auch dafür zu sorgen, dass du die Sachen machst, die am wichtigsten sind und nicht die, die sich am einfachsten anfühlen?

Daniel Dippold:
[7:00] Ja. Sehr, sehr gute Frage und ich habe nach was weiß ich wie vielen Jahren darüber nachdenken, immer noch keine perfekte Antwort, aber ich habe so ein Set, so eine Laundrylist an Sachen, die sich lohnen. Und das erste ist auch schon mal Mindset und das Framing des Ganzen. Du kennst vielleicht das berühmte Marshmallow-Experiment. Kinder kriegen Marshmallows und die einen sagen, zehn Minuten lang darfst du das nicht essen. Und dann gibt es halt Kinder, die essen das trotzdem, weil sie sich nicht beherrschen können. Und Kinder, die warten dann zehn Minuten.

Daniel Dippold:
[7:34] Und über die Studie streiten sich Leute weltweit inzwischen. Es gibt Leute, die sagen, das hat eigentlich nichts mit Willenskraft zu tun. Das ist eigentlich nur ein Proxy dafür, dass du irgendwie aus reichen Verhältnissen kommst und mehr Möglichkeiten hast, wenn dieses Marshmallow ist. Es ist halt Social Science. Wir könnten jetzt ewig darüber diskutieren, ob das Experiment valide ist oder nicht. In Social Science wirst du nie tatsächliche Kausalität messen. Deswegen müssen wir uns jetzt einfach mal damit anfreunden, dass es halt ein spannendes Experiment ist, das ich persönlich sehr einschlägig finde und die Leute finden dann eben raus, dass die Leute, die gewartet haben, die haben deutlich mehr Erfolg, wiegen weniger, weil sie mehr Sport machen, schauen besser aus, werden weniger krank und so weiter und so fort. Und das ist, finde ich, so der relativ schöne Beschreibung für Willenskraft, wenn ein mentales Modell delayed gratification ist, also ich arbeite jetzt ein bisschen hart und dafür kann ich dann später es einfacher haben, dann wirst du einfach erfolgreicher sein. Und ich finde, teilweise muss man sich als Gründer einfach nur dieses Mental Model beibringen. Man muss einfach jeden Tag sich wieder sagen, okay, ich habe heute kurzfristig Pain gespürt, aufgeopfert, um langfristig in einem besseren Ergebnis zu stehen. Und wenn man dann tagsüber darüber reflektiert, ich mache das immer nachts und sich das einfach nochmal zu Gemüte führt, dann merkt man eigentlich,

Daniel Dippold:
[9:02] Das ist ja überhaupt nicht so schlimm und mir geht es gerade viel besser, weil ich jetzt all das gemacht habe. Und sich das immer wieder vor Augen zu werfen, jeden Tag in der täglichen Reflexion, macht einfach schon mal einen riesen Unterschied. Und ich bin inzwischen eigentlich an dem Punkt, wo ich so tagsüber das Gefühl habe, ich muss das immer machen. Teilweise sogar zu viel, dass das oft dann schon zum Problem wird, weil ich dann immer nur die harten Dinge schnell wegschaffen möchte und teilweise auch gar nicht mehr so in den Genuss komme. Was auch wichtig ist, wofür man sich auch Zeit nehmen muss. Also das Pendel kann auch zu weit schwingen, aber es ist definitiv eine sehr gute Strategie geworden, die mich dazu gebracht hat,

Daniel Dippold:
[9:41] Einfach daran zu glauben, die harten Dinge erst zu tun und wenn man sie dann tut, dann geht es eben doch ganz einfach. Da gibt es auch spannende Experimente aus der Navy, spannende Regeln, die erfunden wurden, zum Beispiel, wenn du so ein Taptation, also du hast jetzt irgendwie das Bedürfnis, du musst plötzlich ein Computergame zocken oder du willst jetzt irgendwie Zucker essen, dann ist die Frage, kannst du zehn Minuten warten, um dieser Verführung zu widerstehen und wenn du es dann immer noch hast, dann machst du es. Und ich habe oft diese Verführungen, dann sage ich, okay, 10-Minuten-Regel. Ich warte jetzt 10 Minuten und dann gucke ich mal, ob die Verführung noch da ist. Und meistens ist sie weg. Und ich bin super dankbar, dass ich in den 10 Minuten noch weitergeballert habe. Und 10 Minuten kannst du immer. Und das führt dich dann wieder in so eine Spirale, in der du eigentlich die ganze Zeit weiterhasseln kannst und am Ende des Tages merkst, das ist gar nicht so schlimm. Vielleicht noch eine letzte Sache zum Mindset.

Daniel Dippold:
[10:36] Stoizismus, auch super hilfreich. Man merkt halt irgendwann auch, hey, es ist meine Meinung zu den Dingen, die dazu führt, dass ich sie jetzt nicht machen will. Es ist nicht das Ding an sich. Und wenn mich das Ding, das ich jetzt hier gerade tun muss, weiterbringt, dann kann ich damit auch unglaublich, also bin ich am Ende glücklicher, als wenn ich jetzt kurzfristig hier meinen persönlichen Impulsen meiner Anwesen, ja, animalischen Triebe und so weiter nachgehe, womit sich der Stoizismus ja sehr viel beschäftigt. Die sagen, du hast das Tierische in dir und du hast das Rationale, Menschliche in dir. Und der echte Stoiker, der muss hochgradig rational, philosophisch handeln und quasi diesem rationalen Geist nachgehen. Und er hat einen Grund, dass sehr, sehr viele erfolgreiche Menschen sehr, sehr viel Stoizismus lesen. Das ist schon die Philosophie des Erfolgs, würde ich sagen. Es hilft einfach als Mental Model. Ich könnte jetzt natürlich noch in zig Strategien reingehen, können wir auch noch mal kurz Pause machen. Würde mich natürlich auch interessieren, wie du darüber nachdenkst.

Mike Mahlkow:
[11:37] Ja, also wir haben gerade schon mal so ein paar Sachen, glaube ich, besprochen, die extrem wichtig sind. Zum einen, oft ist es ja sogar auch ein Zeichen, dass man an etwas arbeiten sollte, wenn darüber Nachdenken unangenehm ist. Also wenn ich eine Aufgabe habe und ich merke, es ist mir unangenehm, über diese Sache nachzudenken, es ist meistens ein gutes Zeichen, dass da irgendwas ist und dass ich mich damit beschäftigen sollte. Und es kann entweder sein, dass ich es einfach nicht mag oder dass es irgendwie eine etwas tiefere Unruhe in mir auslöst. Aber in jeglichem Fall fühlt man sich natürlich signifikant besser, wenn man es geschafft hat, diese Aufgabe dann einfach zu lösen. Wie du es gerade gesagt hast, wenn man am Abend dann reflektiert oder in der Nacht und diese Aufgabe geschafft hat, dann fühlt sich der Tag signifikant besser an. Und ich glaube, darauf zu optimieren, ist dann teilweise auch wirklich hilfreich.

Mike Mahlkow:
[12:29] Ich glaube, die allgemeine, also wie ich über Willenskraft etc. Nachdenke, ist, ich habe da so zwei Pfade, wie ich da irgendwie drüber nachdenke. Zum einen, was sind quasi die Gewohnheiten oder die Dinge, die Regeln, die ich befolgen kann, wie du es gerade gesagt hast, du mit deiner Zehn-Minuten-Regel unter anderem, die ich benutzen kann, um quasi dann einfach im Moment die richtige Entscheidung zu treffen. Aber dann auch, was sind quasi die Systeme, die ich aufbauen kann? Und da werden wir später auch noch ein bisschen drüber reden, die es mir einfach signifikant einfacher machen.

Mike Mahlkow:
[13:01] Und ich glaube, das ist halt das Spannende, weil ich glaube, du willst nicht in der Situation sein, dass du in jeder einzelnen kleinen Entscheidung immer wieder Willenskraft aufbringen musst und dass du quasi immer wieder proaktiv der Versuchung widerstehen musst, sondern dass du Systeme baust, wie du quasi einfacher von Aufgabe zu Aufgabe zum Beispiel irgendwie dich fortbewegst. Eine Sache, die mir auch sehr hilft, irgendwie was Willenskraft angeht oder beziehungsweise dann irgendwie an den Aufgaben zu arbeiten, die ich nicht machen möchte, ist einfach Accountability. Also wenn du halt ein Team hast, entweder ein Co-Founder-Team oder wenn du ein Solo-Founder bist, dann irgendwie dein erweitertes Team. Wenn man einfach die Aufgaben, die wichtigsten Aufgaben besprochen hat, entweder am Tag oder an der Woche oder die sind öffentlich einsehbar, Das ist eine der besten Methoden, das dann einfach aus dem Weg zu räumen. Und weil du willst dann eben nicht beim nächsten Meeting sitzen und dann fragt dein Co-Founder, warum hast du Aufgabe X noch nicht erledigt. Also quasi das proaktiv kommunizieren ist sehr, sehr hilfreich. Und ich würde sogar auch darüber hinaus empfehlen, wenn man quasi produktiv sein möchte und noch kein Co-Founding-Team hat oder gerade noch auf der Suche ist, sucht euch irgendwie einen Freund, eine Freundin, irgendwen, mit dem ihr quasi Public, nicht mal Public, Private Accountability einfach darüber haltet.

Mike Mahlkow:
[14:18] Diese Aufgaben sollten erledigt werden und dann auf einmal ist alles so viel einfacher, weil man dann halt merkt, ah ja, okay, ich würde das jetzt schon gerne abhaken und ich will, dass die andere Person das auch sieht. Also das wäre zumindest eine Sache, wie ich da irgendwie mit umgehe.

Daniel Dippold:
[14:31] Ja, mega. Ich habe natürlich auch noch ein paar Strategien. Ich will noch mal mit einer binären Erklärung anfangen und zwar so ein bisschen, okay, wo kommt der Task eigentlich her, der sich so unangenehm anfühlt und kann ich das überhaupt verhindern? Und wir werden ja bestimmt nochmal einen Deep Dive zu Time Management machen und so weiter. Die erste Sache ist natürlich, wie füllt sich eigentlich meine To-Do-Liste? Und ich kenne das auch, ich arbeite ja inzwischen mit sehr vielen Gründern und oft sind die Tasks, die dann in der To-Do-Liste stehen, gar nicht die wichtigsten Tasks und Wichtigkeit definiere ich jetzt einfach mal als Korrelation mit OKR, also OKR Proximity würde ich sagen. Wie sehr bringt mich dieser Chance jetzt wirklich zu meinen OKRs?

Daniel Dippold:
[15:16] Und du merkst dann, da sind viele Gefallen drinnen. Und eine Sache, die man, finde ich, lernen muss, ist einfach nicht zu oft Ja zu sagen und auch sozial einfach mal zu üben, zu sagen, das kann ich jetzt gerade nicht machen. Viele Leute, die dann Kaffee trinken oder Alkohol trinken, sind auf irgendwelchen Social Events und sagen dann, ja, das mache ich und das mache ich und das mache ich und fühlen sich dann auch verpflichtet, das entsprechend umzusetzen. Würde ich auch immer raten, weil wenn du ein Versprechen abgegeben hast, solltest du integer bleiben und das dann auch durchziehen. Der Punkt für mich ist aber, du solltest auf keinen Fall zu viel dieser Versprechen aufladen, die halt nicht irgendwie mit deinen OKRs korrelieren. Und da fallen schon mal ganz viele Sachen, die Leute dann unangenehm finden, auf die sie eigentlich keinen Bock haben, wenn sie sich nächsten Tag wirklich hinsetzen, die fallen dann schon mal weg. Das ist halt das Erste, was du machen kannst. Und dann gibt es halt ganz viele Buckets. Bucket Nummer 1 für mich wäre jetzt so ein bisschen der physische Bucket. Das ist am Ende eine Function von Dopamin. und da können wir dann wieder zwei Unterpunkte machen. Können wir einerseits sagen, was sind so schnelle Dopamin-Hacks, physisch zum Beispiel ein Eisbad, 250 bis 500 Prozent mehr Dopamin für die nächsten fünf bis sieben Stunden. Das ist de facto einfach ein Hack. Ich setze mich da in ein Eisbad rein, das ist unangenehm und wir könnten jetzt lange drüber reden, wie man überhaupt optimal Eisbadet, weil da kann man auch wieder total viel richtig und falsch machen.

Mike Mahlkow:
[16:40] Das können wir vielleicht in einem separaten Blogpost oder einem separaten YouTube-Video noch einmal besprechen dann.

Daniel Dippold:
[16:46] Richtig, genau. Die Frage ist, wie kommst du jetzt zu der maximalen Dopaminausschüttung? Es muss halt kurzfristig die Antwort ist, es muss maximal unangenehm für dich sein. Und wenn du schon sehr lange gewöhnt bist, dann musst du halt noch kälter, noch länger drinnen bleiben. Es muss immer schlimmer werden,

Mike Mahlkow:
[17:01] Ja. Vielleicht um kurz einmal bei einer Sache einzuatmen, die ich sehr spannend finde, die du gesagt hast, und zwar weniger Gefallen.

Daniel Dippold:
[17:10] Anderen Leuten quasi bieten und auch lernen, Nein zu sagen.

Mike Mahlkow:
[17:14] Was auf jeden Fall eine Sache ist, die mir persönlich extrem schwerfällt. Und wo ich auch das Gefühl habe, dass sie dir auf jeden Fall auch lange schwergefallen ist, würde ich dir jetzt einfach mal in den Raum stellen, dass du mit der Zeit besser darin geworden bist.

Mike Mahlkow:
[17:30] Und ich denke mal, das geht vielen Leuten, die ja auch zuhören so, dass quasi sie eher, dass sie proaktive Menschen sind, die gerne anderen Leuten helfen. Und dass teilweise ja auch anderen Leuten helfen auch eine Art von Pay it forward ist und man dann irgendwie immer ein bisschen abwägen muss, welchen Gefallen tue ich gerade und welchen sollte ich eher nicht tun. Hast du da irgendeine bestimmte Regel? Wie hast du es geschafft, darin besser zu werden? Und vor allem, wie schafft man es auch quasi Leuten Nein zu sagen, ohne dass es unangenehm wird? Weil es gibt ja auch verschiedene Arten, Nein zu sagen. Das hat jetzt nicht direkt nur mit Willenskraft zu tun, aber ich finde den Gedanken sehr spannend, weil er, glaube ich, sehr viel mehr Zeit einfach einsparen könnte, allgemein im Leben eines Gründers. Und was ich auch sagen kann, je mehr, also je größer das Unternehmen wird, je mehr, je länger man quasi irgendwie Gründer ist, desto mehr Anfragen kriegt man einfach nur. Also ich glaube, ich will gar nicht wissen, wie viele Anfragen du am Tag so bekommst, weil du bist ja auch noch etwas mehr in der Öffentlichkeit stehend, dadurch, was Evo einfach auch als Company darstellt und wie sehr du quasi dadurch auch im Mittelpunkt stehst irgendwie an vielen Stellen. Aber gerade auf meiner Seite ist es auch schon so, dass LinkedIn-Anfragen, E-Mail-Anfragen, WhatsApp-Anfragen.

Mike Mahlkow:
[18:48] Ich könnte quasi zwei Wochen pro Woche nur damit füllen. Also wie schaffst du das quasi, das besser zu strukturieren?

Daniel Dippold:
[18:54] Ja, sehr gute Frage. Lass uns da ein bisschen reingehen. Geiles Quote zum Anfang. You cannot overestimate the unimportance of almost everything. Das ist von George McGowan, der Essentialism geschrieben hat. Geiles Buch, by the way. Und ich stimme dem Zitat unglaublich zu. Ich persönlich helfe sehr vielen Leuten. Aber irgendwann ist halt auch da ein Limit. Ich finde es unglaublich wichtig. Aber auch da muss man sich die Frage stellen. Du bist jetzt auf einer Party. Du sprichst über irgendwas. So hey, let me introduce you to this person. So does it really move the needle? Auch für die andere Person ist das jetzt wirklich gerade ein Game Changer, diese Intro zu schreiben. Und meistens ist die Antwort nein. Und ich persönlich habe halt auch angefangen, mich wirklich auf Tasks zu konzentrieren, wo ich weiß, das macht jetzt einen großen Unterschied. Und ich habe immer auch diesen Filter auf, Wenn sich jetzt einer meldet bei mir, dann sage ich inzwischen und wir kommen auch gleich nochmal da rein, wie man dann am besten Nein sagt. Also erste Regel ist natürlich super respektvoll. Gehen wir gleich rein. Aber der Filter ist am Anfang erstmal da und ist halt so ein bisschen, hey, ist das jetzt wirklich ein Game Changer für die Person? Und ich hatte gestern erst wieder so ein Thema, Kollege schreibt mich an, Fundraise, mega wichtig, geht jetzt irgendwie los, braucht Intros, meldet sich vielleicht zweimal.

Daniel Dippold:
[20:18] Einmal alle zwei Jahre, würde ich eher sagen, mit so wirklich wichtigen Themen. Da habe ich so gesagt, okay, fuck it, da blocke ich mir jetzt nachts nur mal eine halbe Stunde und schreibe Leute an und helfe dem jetzt. Dann gibt es natürlich andere Sachen, dass du, hey, kannst du mir die Intro schreiben? Ich brauche hier gerade neue Kunden und da. und ich denke mir halt, die Person hat 30 andere Investoren, die hat Advisor, die nur dazu da sind, jetzt da irgendwie Kunden zu finden. Ich persönlich bin nicht dafür bekannt, das beste Kundenswerk da draußen zu haben. Da tue ich mir dann relativ leicht auch zu sagen, so hey, not my sweet spot, da kann ich jetzt nicht irgendwie einen riesen Unterschied machen. Also das ist, das zählt auch nochmal dazu, dass man diesen Filter eigentlich immer aufhört und sich guckt,

Mike Mahlkow:
[20:59] Macht das jetzt wirklich? Du filterst quasi danach, A, wer ist es? B, was ist quasi die Wichtigkeit dieser Anfrage für diese Person? Und C, wenn ich es richtig verstanden habe, auch, wie nah ist das an etwas, wo du wirklich auch guten Mehrwert liefern kannst und vielleicht auch eine Art USP hast in dem Mehrwert, den du bieten kannst, versus eben, man kann auch 30 andere Leute fragen. Genau, genau.

Daniel Dippold:
[21:25] Ich gucke mir jetzt wirklich so an. Ist das was, was jetzt wirklich nur ich machen kann? Und wenn ja, dann bin ich viel eher bereit. Und natürlich auch, wer ist die Person? Ich bin zum Beispiel unglaublich loyal. Was ich hasse, wenn selber, und deswegen habe ich mich entschieden, nie so zu werden, ist, wenn jemand herkommt, der erste Evo-Fellow, das ist, inzwischen wäre das die kleinste Runde, die irgendein Evo-Fellow raced, 1,2 Millionen. Der erste Evo-Fellow hat damals irgendwie so eine Runde geraced, Und die wurden dann so cocky und die haben dann gesagt, wir mussten aus Evo heraus emanzipieren, die wollten uns zum Nominalwert rauskaufen, die haben mich geghostet, nur wenn sie was wollten, zum Beispiel die Shares zum Nominalwert wieder zurück. Dann haben sie sich gemeldet und haben halt gesagt, ich habe jetzt so viele bessere Investoren und du Daniel, du kannst dich eigentlich in der Pfeife rauchen und das fühlt sich echt scheiße an, so behandelt zu werden. Und ganz im Ernst mit denen, ich habe denen dann auch gesagt, okay, scheiß drauf, ich gehe raus, ist mir echt egal, aber mit euch will ich nichts mehr zu tun haben und damals habe ich entschieden, nie so zu werden und habe gesagt, okay, persönlich werde ich mich entscheiden, immer Leuten, die mir früh vertraut haben, enormen Respekt zu zollen. Das heißt, wenn mich einer anschreibt und das ist einer unserer ersten Investoren gewesen,

Daniel Dippold:
[22:43] Wo noch keiner an uns geglaubt hat und alle gesagt haben, ist der größte Mist da draußen und das kannst du eh mit, also wir haben ja so viele Neins bekommen, sehr arrogante Neins, können wir jetzt auch nochmal drüber reden, aber es gab Leute, die haben Ja gesagt und für die werde ich immer dankbar sein und dann sagt irgendeiner so, boah, da bin ich jetzt nicht in die Runde reingekommen, total oversubscribed, für die lege ich beide Hände ins Feuer und schaue quasi das irgendwie und rufe die Gründer an und nehme mir Zeit und tue alles, weil ich weiß, das waren Und meine Ersten, die wirklich an mich geglaubt haben damals, als es schwierig war, dafür wäre ich immer Dankbarkeit sollen. Und bei solchen Leuten antworte ich immer, bis zu meinem Lebensende. Das ist jetzt schon entschieden.

Mike Mahlkow:
[23:25] Das ist übrigens auch eine meiner absoluten Lebensphilosophien. Also ich weiß genau, wer die ersten Leute waren, die an uns geglaubt haben damals. Ich habe sogar vor zwei Wochen noch mit der Person, die quasi wirklich als allererstes an uns geglaubt hat, hart daran gearbeitet, dass ich ihr einen Gefallen getun tue. Und er weiß das auch und wir kommunizieren das auch sehr aktiv. Das ist für immer. Also die Leute, die, wir sind auch sehr stark Loyalität, du hast es gerade gesagt, aber wenn du früh quasi dabei warst, früh unterstützt hast oder aber auch, wie du es gerade gesagt hast, es muss nicht immer nur früh gewesen sein, sondern auch in den schweren Zeiten. Weil du wirst es wissen, ja, nach einem super großen Presse-Release sind immer alle Leute da, alle supporten einen, alle waren schon immer Best Friends mit dir, aber wenn es gerade nicht so gut läuft, die Leute, die dann da sind.

Mike Mahlkow:
[24:18] Das sind die Leute, auf die es wirklich ankommt und man merkt sich das auch, entweder aktiv oder passiv. Bei mir ist es auch so, die Leute, die halt für uns früh da waren, die Leute, die für uns da waren, wenn es irgendwie nicht so gut lief, für die würde ich alles machen und die können, egal wie gut es bei denen läuft, egal wie schlecht es bei denen läuft, man ist immer für die da. Und ich glaube, wir kommen ein klein wenig vom Thema ab, aber ich glaube, das ist auch ein Kern der Essenz, wie man filtern sollte. Nicht nur darüber irgendwie, wie erfolgreich oder so ist die Person, sondern auch, was ist die persönliche Bindung, die man zu dieser Person aufgebaut hat. Und ich glaube, das ist auch eine Sache, die sich dann über Zeit auch nicht nur in mehr Erfolg auszahlt, weil man eben dafür bekannt ist, dass man, wenn man mit Leuten zusammenarbeitet, dann auch gewillt ist, das zurückzugeben, sondern, glaube ich, auch einfach persönlich sich einfach gut anfühlt, wenn man einfach weiß, dass man die Leute, die einem selber was Gutes getan haben, dass man weiß, dass man für die immer da ist. Vielleicht kurz einmal zum Nein sagen, von der sehr passionsgetriebenen, wir sind immer füreinander da, Art und Weise. Man hat halt einfach nicht, am liebsten würde ich allen Leuten helfen, jederzeit, die irgendwie reinkommen, aber wie schaffe ich es quasi, und das ist jetzt nicht nur für mich, das ist einfach eine allgemeine Frage gestellt, wie schafft man es quasi, Nein zu sagen, auf eine respektvolle Art und Weise, das war ja was, was du eben gesagt hast.

Daniel Dippold:
[25:36] Ja, ich finde, die erste Sache ist, immer zu antworten. Was ich generell nicht mag, ist einfach Leute zu ghosten. Das passiert hier und da auch mal, vor allem bei mir auf WhatsApp, weil dann zu viele Sachen reinschneiden und dann ist das irgendwie halt Platz XYZ und du siehst das einfach nicht. Das tut mir dann auch immer schrecklich leid und ich glaube zumindest, das müssten jetzt andere sagen, aber ich glaube, das spürt man, wenn man dann mit mir spricht und sagt, das tut mir echt mega leid und das ist auch wirklich so. Auf der anderen Seite ist Regel Nummer 1, wenn ich kann, E-Mail mache ich immer Inbox Zero und auch wenn mir, auch heute, wenn sich einer cold bei Evo bewirbt auf unserer Form auf der Website, schreibe ich immer zurück, auch wenn es ein kurzes Nein ist, so, es passt gerade nicht und eine schlechte Application, selbst dann sage ich so, hey, nee, also… Dann kommentiere ich kurz. Und natürlich auch, wenn sich andere melden und sagen, kannst du helfen, würde ich sagen, nein. Die zweite Frage ist dann, wie sagst du nein? Und ich finde das Wichtigste ist, immer genug Kontext zu geben zu deiner aktuellen Situation.

Daniel Dippold:
[26:41] Also dieses Jahr so ganz offensichtlich, ich hatte einen Todesfall in der Familie, ich hatte gleichzeitig irgendwie eine Riesenrunde, es ist alles zusammengekommen, da habe ich den Leuten gesagt, Leute, das ist irgendwie alles gerade total unglücklich, ich kann einfach nicht und das hat jeder verstanden. Und dann gibt es andere Sachen, wo die Leute sehen ja auch, wie busy bist du, wir waren jetzt in Marokko in einem Fahndahaus und da haben dann Leute auch gesagt danach, du machst so, hey Daniel, ich verstehe jetzt, wie viel du arbeitest.

Daniel Dippold:
[27:08] Und das nächste Mal, wenn du nein sagst, ich kann dir das nicht mehr böse nehmen, weil du bist ja, da ist ja immer irgendwas los. Und das auch zu zeigen, hey, ich bin jetzt nicht die ganze Zeit am rumchillen und ich hätte die Zeit, ich habe aber keinen Bock, dir zu helfen. Nee, es geht halt einfach nicht. Und das ist ein Punkt, wo die Leute spüren, ob das authentisch ist oder nicht. Und das zählt auch dazu. Und dann, jetzt kommen wir zu den spannenden Punkten. Selbst dann gibt es immer noch Leute, die das total persönlich nehmen und die total böse sind und damit muss man dann halt irgendwann einfach leben können. Ich bin inzwischen an dem Punkt, wo ich weiß so, hey, ich habe eh schon total wenig Zeit für irgendwie Freizeit und wenn ich das habe, dann honoriere ich das enorm und die Zeit jetzt auch noch herzunehmen, um anderen Leuten Gefallen zu tun und mich selber ins Burnout zu treiben, dann tue ich bald gar keinen Gefallen mehr und dann ist es ein net negativ, weil ich nur noch im Bett liege und keine Energie mehr habe und da muss ich dann halt einfach die Reißleine ziehen und ich habe auch gemerkt es gibt Leute, die nehmen dir das Übel

Daniel Dippold:
[28:14] Und persönlich habe ich für mich das Motto gefunden, dass die Leute, die einen wirklich verstehen, die sich die Mühe machen, sich authentisch zu überlegen, so ist das authentisch gerade von Daniel oder nicht, die werden es immer verstehen. Und die Leute, die so überflächlich sind, sich nicht mit meiner Situation auseinanderzusetzen und dann zu sagen, hey, was für ein Wichser, der schreibt mir jetzt nicht. Okay, ja, gut für die, den kann ich jetzt leider nicht helfen, weil ich muss persönlich auch darauf schauen, dass ich meine Energie habe. Und das ist halt super wichtig. Und ich schreibe den Kontext eigentlich, warum ich das gerade nicht kann, immer mit dazu. Und ich respektiere das auch, wenn Leute mir respektvoll Nein sagen. Und von denen habe ich das dann auch gelernt, selber immer häufiger zu tun. Und das funktioniert für mich ganz gut. Vor allem mit dem Antworten. Leute checken dann irgendwann so, hey, meistens sagst du Nein und kommen dann auch nicht wieder mit 5 Milliarden anderen Themen. Und ich hatte das Gefühl, dass ich nie keine Zeit zum Antworten habe. Die Zeit nehme ich mir immer und das selbst reguliert sich dann auch irgendwann. Und deswegen habe ich damit eigentlich sehr gute Erfahrungen, kann mich nicht beschweren. Wir können jetzt aber auch gerne wieder zurück...

Mike Mahlkow:
[29:25] Lass uns gerne wieder zum Thema Willenskraft kommen. Wir hatten ja eben ein bisschen drüber gesprochen schon, was Willenskraft ist, was für Systeme kann man irgendwie oder was für Regeln kann man sich aufsetzen, um wirklich dann auch die Aufgaben zu machen. Egal ob es dann, teilweise sind es ja nicht mal nur die schwierigen Aufgaben, sondern ab und zu ist man auch einfach so vielleicht mal mental erschöpft und muss sich quasi nochmal aufraffen, um auch Sachen zu machen, die einem normalerweise eigentlich Spaß machen. Lass uns gerne noch mal ein bisschen drüber sprechen, wie schafft man es denn quasi, das dann wirklich aufrechtzuerhalten und was sind Dinge, die förderlich sind für Willpower slash Willenskraft und was sind Dinge, die quasi Willenskraft entziehen?

Daniel Dippold:
[30:06] Ja, sehr gute Frage. Also förderlich sind natürlich einige Sachen, die ich gerade schon erwähnt habe, im Bereich Ice Bath, guten Sport machen. Und vielleicht, um da noch auf den größten Punkt zu gehen, eine Dopamin-Kur. Also unser Gehirn ist halt eine Dopamin-Maschine. Das Hormon Dopamin definiert sich,

Daniel Dippold:
[30:28] Oder die richtige Beschreibung ist wahrscheinlich, wird in der Relation zum Ziel hergestellt. Das heißt, ich bin eigentlich immer in der Antizipation zum Ziel. Und das triggert Dopamin. Wir kennen das aus den alten Zeiten in der Savanna. Wir sitzen irgendwo in der Wüste und dann plötzlich sehen wir irgendwas, gehen dem nach, Dopamin sorgt dafür, dass wir uns bewegen. Es gibt Experimente, wo Ratten komplett das Dopamin entzogen wird. Und dann kannst du den Essen in den Mund schieben und dann essen die das und sterben nicht. Aber wenn du das Essen vor dir legst, die würden nicht mal einen Zentimeter gehen, um den Biss zu machen und sterben dann an Hunger, weil sie keinen Dopamin haben. Also Dopamin ist das Hormon, das uns dazu führt, auf die Goals hinzuarbeiten. Und wenn wir jetzt halt ständig Distraction haben, Social Media und so weiter, Push-Notifications, das vergewaltigt unser Gehirn und führt am Ende dazu, dass wir eigentlich gar nicht mehr in Antizipation eines Ziels langfristig irgendwo arbeiten können. Das Beste ist, ich mache nach wie vor jeden Mittwoch mein No-Phone-Day,

Daniel Dippold:
[31:40] Also sorge dafür, dass ich das Handy gar nicht benutze, nicht anschaue. Ich bin trotzdem in meinen E-Mails, aber in sehr regulierten Zeiten. Ich bin an dem Tag kaum in Slack und es funktioniert auch echt gut für die Firma, auch wenn ich schnell antworten muss normalerweise. Eine gute Teamstruktur dafür gebaut. Ich mache primär Deep Work und ich schaue, dass ich am Wochenende das Gleiche mache und dann mache ich immer, wenn ich Ferien habe, schaue ich eigentlich, dass ich mein Handy komplett auslasse und am Ende jeden Jahres habe ich sogar so eine zwei Wochen Dopamin-Kur, wo ich mein Handy nicht anfasse, wo ich keinen Kalender benutze, weil Kalender schon wieder, ich denke mir jedes Mal im Kopf so meine Zeit, ich will einfach komplett frei sein und das macht was physisch mit dir, mit deiner Gehirnstruktur, das ist auch messbar. Und das ist halt so die größte Sache, die du jetzt machen kannst und dann können wir uns ja nochmal so ein bisschen in die Willpower Drainer

Daniel Dippold:
[32:34] Reindenken, diese ganzen Experimente von Roy Baumeister, da ist man sich heutzutage nicht mehr so einig, ob das jetzt wirklich so ist, dass das sehr unschöne Tasks auch dazu führen, dass man danach weniger Willpower hat. Man ist sich aber ziemlich einig, dass es bei großen Entscheidungen so ist. Also wenn ich enorm große Entscheidungen treffe, dann habe ich danach weniger Willenskraft. Das scheint wirklich so zu sein. Und das heißt, am Tag jetzt irgendwie mehrere große Entscheidungen zu treffen oder keine guten Frameworks zu haben, um Entscheidungen schneller nach diesen Frameworks zu treffen, ist total wichtig. Auch das mentale Modell zu haben, ist das jetzt eine wichtige Entscheidung oder eine unwichtige Entscheidung. 99 Prozent aller Entscheidungen sind unwichtig. Ich muss dafür sorgen, dass ich verstehe, das ist jetzt eine dieser 99 Prozent Entscheidungen. Und egal, wie ich mich entscheide, das wird am Firmenwert quasi nichts ändern und dann einfach schnell entscheiden. Und mit der Einstellung kann ich dann auch schnell agieren und kann mir für die wenigen super wichtigen Entscheidungen auch super viel Zeit nehmen. Ich kenne so viele clevere Gründer, die alles overthinken. Dann hier, da, dem Kunden könnte ihr zuschreiben, ja, das ist einer von 100. Kannst du machen, wie du willst. Wenn der churnt, ist eigentlich auch scheißegal. Also nach dem Motto muss man sich echt überlegen, wie komme ich da jetzt zu schnellen Entscheidungen und was ist wirklich wichtig? Ist das eine Company Value definierende Entscheidung oder nicht?

Daniel Dippold:
[34:03] Und meistens wird die Antwort Nein sein. Und dann muss man in den Modus kommen, schnell Entscheidungen zu treffen. Das nächste Thema ist Ziele. Ich habe es ja gerade schon gesagt, Dopamin ist das Hormon der Ziele. Und deswegen muss ich auch schauen, dass meine Ziele gut setzt. Mega wichtiger Punkt ist, Ziele erreichen. Macht unproduktiv. Es gibt viele Studien, die sich damit auseinandersetzen.

Mike Mahlkow:
[34:22] Das hört sich erstmal sehr unintuitiv an.

Daniel Dippold:
[34:24] Ja, ja, total, oder? Man denkt immer so, hey, kleine Ziele erreichen. Nee, am Ende des Tages Ziele nicht erreichen. Und auch Delta erreichen. Nicht im, was habe ich jetzt eigentlich schon geschafft, sondern was fehlt mir eigentlich noch zum Ziel, definieren es bewiesenermaßen besser, um produktiv zu bleiben. Das Schlimmste ist die Illusion von Produktivität, nämlich ständig zu denken, hey, ich war so produktiv, ich habe fünf Tasks zu meiner To-Do-Liste fertig gemacht. Deswegen tracke ich meine Zeit und überlege mir am Ende jeder Woche, war 80% der Sachen, die ich gemacht habe, OKA relevant? Und 80%, nicht 100%, könnten wir jetzt mathematisch auch wieder aufdichten, warum 80 und nicht 100? Ist ein enorm spannendes Thema und vielleicht nehmen wir uns dafür in einem anderen Podcast mal Zeit, weil man kann sich wirklich mit der mathematischen Auseinandersetzung von Exploration, Exploitation, Trade-offs, Injections of Randomness, Long Gamma und so weiter auseinandersetzen und daraus time-inandersetzen. Management-Prinzipien ableiten. Wer jetzt aber für heute würde den Rahmen sprengen, Fakt ist, haben mich diese fünf To-Do-Dinger gerade näher an meine OKRs gebracht. Wenn sie es nicht haben, hat das Original mal gar nichts gebracht. Wenn ich aber merke, ich komme an meine OKRs näher ran, kann das unglaublich motivierend sein und da können wir jetzt ein ganzes neues Thema aufmachen, nämlich Progress. Eine der motivierendsten Themen in jeder Firma. Du willst was sagen,

Mike Mahlkow:
[35:50] Bevor wir in Progress reingehen, lass uns kurz nochmal, weil du hast gerade ein paar Sachen gesagt, die Leute vielleicht zum ersten Mal hören oder zumindest wo sie normalerweise anders drüber nachdenken. Also und zwar die erste Sache ist nicht 100% der Ziele erreichen. Lass uns da vielleicht nochmal ein kleines bisschen tiefer reingehen, warum du denkst, dass das eher kontraproduktiv ist. Und dann können wir nochmal über die Zeit versus Tasks sprechen, die du gerade erwähnt hast. Aber meine Gegenfrage könnte jetzt sein, ist es nicht besser, wenn ich alle meine Ziele erreiche? Wieso ist es besser, wenn du nur 80% deiner Ziele erreichst? Wenn ich einfach 100% meiner Ziele erreiche, dann habe ich ja härter gearbeitet.

Daniel Dippold:
[36:31] Ja, jetzt müssen wir ein paar...

Mike Mahlkow:
[36:33] Provokativ gefragt.

Daniel Dippold:
[36:34] Ja, und genau die richtigen Fragen, weil wir müssen jetzt ein paar granulare Unterschiede herausarbeiten. Punkt 1 ist, diese Sachen mit 80% OKRs und so weiter, da kann man sich drüber streiten. Ich würde nicht sagen 80% meiner Ziele erreichen, ich würde sagen 80% meiner Zeit muss in OKR-relevante Themen gehen. Der Grund dafür ist, dass die anderen 20%, die ungeplant Serendipity-mäßig Outlier-Effekts generieren, die erweitern meine Option-Space und diese Erweiterung der Option-Space ist aus verschiedensten mathematischen Gründen, die wir uns gerne mal anschauen können, Multi-Arm-Bandit-Problem, Optimal-Stopping-Problems und so weiter, ideal und führt dazu zu Opportunitäten, die andere nicht haben. Deswegen, das ist Zeit. 80 versus 20 Prozent. Und jetzt ist die Frage Zielerreise.

Mike Mahlkow:
[37:25] Wie nah kommst du denn in der Realität dann wirklich an die 80 Prozent?

Daniel Dippold:
[37:29] Sehr nah inzwischen. Also ich mache das jetzt auch, ich track seit neun Jahren oder so meine Zeit.

Mike Mahlkow:
[37:35] Ich bin durch.

Daniel Dippold:
[37:36] Zig Loops an Iteration, ich habe angefangen, als ich das das erste Mal gemacht habe, 20% meiner Sachen waren OKR-relevant. Ich habe mir auch gedacht, damals habe ich es noch gar nicht OKR genannt. Es war so Wochenziele. Aber 20%, ich habe mir nur so gedacht, was zur Hölle, wie kann das sein? Und dann fängst du an, mehr dran zu arbeiten. Und aktuell bin ich zwischen 60 und 90%. In fast allen Wochen. Letztes Jahr war ich in 40 Wochen zwischen 60 und 90 Prozent. Also ich komme da wirklich nah ran und glaube auch wirklich, dass es einen riesen Unterschied ist. Die meisten Leute schauen sich das nicht so genau an. Das ist auch genau der Grund, warum sie dann unproduktiver sind. Und wenn du das aber einfach machst, das ist ein ziemlich einfacher Hack, kostet mich zehn Minuten am Tag, führt zu viel Produktivität. Allein dazu könnte man eine ganze Folge machen, wie tracke ich meine Zeit, wie breche ich das runter, wie analysiere ich die, wie denke ich dann auch über meine OKRs nach, ob die überhaupt irgendwie Progres-Driven und so weiter.

Mike Mahlkow:
[38:32] Ja, Time-Management kommt ja bald, da könntest du die Leute schon drauf freuen.

Daniel Dippold:
[38:36] Ja, ja, richtig, richtig. Da können wir auch wahrscheinlich zehn Folgen nur zu und zu viele Themen aufmachen. Egal. Jetzt gehen wir mal zurück zum Thema, wie viele Ziele eigentlich erreichen. Jetzt ist die Frage, welche Ziele schauen wir denn an? Tägliche Ziele, wöchentliche Ziele, Quartalsziele? Und ich würde sagen, quartalsmäßig ist es schon unglaublich gut, alle Ziele zu erreichen. Also ich will jetzt nicht sagen, du solltest deine Ziele nicht erreichen, aber wenn du jeden Tag guckst, erreiche ich meine Ziele, das ist

Daniel Dippold:
[39:05] Zumindest basieren an Studien jetzt nicht das motivierendste Instrument der Welt. Irgendwann kommst du dadurch in die Lethargie. Wenn du sagst, hey, ihr habt es mega, jetzt können wir morgen wieder Zeit nehmen. Du solltest dir eigentlich täglich anschauen, wo ist das Delta bis zu meinem Wochenende. Am Wochenende schaue ich mir dann an, okay, bin ich nah an meine Wochenziele gekommen und dann nehme ich mir auch am Sonntag immer Zeit, mich gut zu fühlen, wenn ich da nah rangekommen bin. Und bei den Quartalszielen versuche ich dann tatsächlich auch 100% zu erreichen. Das schaffen wir nicht immer, weil wir sehr ambitioniert zu Ziele setzen. Und das ist der Grund, warum man in OKA-Lingo immer sagt, 80% ist ganz gut, weil sonst ist deine Ziele nicht so wirklich ambitioniert. Aber während du sie setzt, solltest du immer denken, dass es mit genug Ambitionen irgendwie möglich ist. Und die Kadenz quartalsweise ist auch aus chaos-theoretischen Gründen meiner Meinung nach ideal.

Daniel Dippold:
[39:59] Also Chaos-Theorie in der Mathematik, Sensitivity to Initial Conditions. Ich habe halt die zwanzigste Nachkommastelle in meiner Gleichung verändert und dadurch habe ich in drei, vier Tagen anderes Wetter oder halt andere Ziele in einem Startup. Und im Startup kann es auch sein, dass das Treffen einer Person, das Onboarden eines Kundens, whatever, so non-lineare Unterschiede hat, dass es eigentlich meine ganze neue Strategie und Zielsetzung informiert. Und diese kurzfristigen Unterschiede muss ich berücksichtigen, weil sie eben diese non-linearen Effekte auf meine Gleichung haben. Und Startup ist genauso chaos-theoretisch wie Wetter. Und wenn wir aus einer chaostheoretischen Brille uns anschauen, wie plane ich, dann komme ich auf eine Kadenz von ungefähr Quartalsweise. Deswegen machen wir auch keine jährlichen Pläne mehr bei Evo, sondern nur eine Quartalsplanung. Puschen dann so stark wir können auf das Quartal und gehen dann hier und sagen, jetzt planen wir das nächste Quartal und versuchen diese Ziele maximal zu erreichen.

Mike Mahlkow:
[40:58] Ja, ich glaube Flexibilität ist auch eine Sache, die oft unterschätzt wird, wenn man an schwierigen Themen arbeitet oder große Ziele hat. Weil der Weg dahin ist teilweise am Anfang des Quartals immer nicht 100% ersichtlich. Teilweise schon, teilweise auch nicht. Lass uns kurz noch über Progress sprechen, weil du hast gerade eben was angesprochen, was ich zu einem sehr großen Teil unterschreiben würde. mit das Motivierendste, was du haben kannst, einfach an etwas zu arbeiten, was Fortschritt macht und was sich wichtig anfühlt. Und zwar eben nicht nur durch einfach positives Reinforcement sich gegenseitig zu motivieren, sondern, das merkt man ja auch irgendwie im Sport bis zum gewissen Grad, die Spiele, die man gewinnt, die sind am Ende dann doch motivierender als die, wo man sich so groß wie möglich gepusht hat, aber man dann trotzdem verliert. Und ich glaube, das ist eine gute Analogie hier. Aber wie würdest du darüber nachdenken.

Daniel Dippold:
[41:50] Ja, also Fortschritt zu spüren ist eine der motivierendsten Sachen, wenn nicht sogar die motivierendste. Fantastisches Buch von Teresa Amabile, The Progress Principle, Harvard-Researcherin, die über 10.000 Tagebucheinträge von Mitarbeitern gescannt hat, Und gemerkt hat, dass das Motivierendste tatsächlich Progress ist. Man sagt ja immer so, Wertschätzung ist das motivierendste Leadership-Instrument. 4 zu 1, Wertschätzung zu Kritik und so weiter. Progress scheint noch motivierender zu sein. Und einer unserer C-Levels bei Evo hat neulich ein lustiges Wort im Mund genommen und hat gesagt, Daniel ist a left lane leader, damit konnte ich mich sehr identifizieren, weil die Art und Weise, wie ich Evo führe, constant progress, wir sind in der left lane, ja wir sind noch nicht so gut wie die anderen sind wir auch heute noch nicht, aber wir kommen dahin, wir sind so viel schneller wir sind in der left lane, we're overtaking, we are fast The velocity is higher than everyone else und so weiter.

Daniel Dippold:
[42:56] Und ich mache Daily Wins. Jeden Tag poste ich meine Daily Wins. Gestern, vorgestern, vorvorgestern Daily Wins gepostet. Und immer so drei bis zehn Stück. Jeden Tag sehen wir eigentlich, wie es vorangeht. Jede Woche mit dem Leadership Team machen wir Shoutouts und Wins in allen Bereichen.

Daniel Dippold:
[43:14] Dann machen wir nochmal einen wöchentlichen Review. Was waren eigentlich die Wins der Woche? Und das haben wir sogar nochmal monatlich eingefüllt. und dann sogar quartalsweise machen wir das auch nochmal und schauen uns immer diesen Progress. Das Evo ist constant wins. Es ist immer so, das haben wir geschafft, so, es geht voran. Hier, neue Sache. Und es ist einerseits Daten, wir haben KPI-Dashboards, da messen wir das ganz genau, genauso wie ein Spitzensportler die eigenen Werte misst und sagt so, oh, mein VO2-Max, da kann ich mich jetzt irgendwie noch verbessern oder hier mein Ruhepuls und so weiter. Also Werte sind enorm wichtig, aber dann auch Storys. Wenn man sich jetzt im nächsten Spiel aufraffen muss, sich das Video Max von gestern anzuschauen, ist jetzt nicht so motivierend. Das ist vielleicht die Doku oder die Story oder whatever. Und das ist halt auch super wichtig. Wir hatten neulich einen Fellow, der hat Founders Fund gepasst, um Evo abzumachen. Das war für uns ein Riesenwin. Das wäre vor einem Jahr absolut undenkbar gewesen. Und die Story haben wir hoch und runter getrommelt. Zu der Zeit haben wir gesagt so, ey, schaut euch das an, hier, der hat das abgelehnt, da stehen wir jetzt mit Evoa, so wertvoll ist das inzwischen für Gründer. Pre-seed, ganz neue Sache und es ist halt nur eine Story. Und vielleicht in der Datenlage würden, wenn du mich fragst, ganz im Ernst, 20 andere Gründer würden Founders Fund immer noch über Evoa nehmen. Ist mir scheißegal, das ist jetzt eine gute Anekdote.

Daniel Dippold:
[44:37] Mit der sorge ich dafür, dass genug Energie entsteht, dass sie in Zukunft 20 aus 20 uns nehmen. Weil sie sagen, für die Stage, wo wir kommen, macht es einfach deutlich mehr Sinn, als so einen riesen Fund reinzunehmen. Und das sind halt auch Storys. Das heißt, Daten plus Storys und Progress zu zeigen und dann die richtigen Systeme schaffen. eines der besten Leadership-Instrumente. Und jetzt haben wir über Leadership und Firma geredet. Jetzt ist natürlich die Frage, wie führe ich mich selber? Weil jede Form von Führung beginnt mit Selbstführung. Und das ist halt genau das gleiche Rezept.

Daniel Dippold:
[45:11] Ich poste die Daily Wins auch für mich. Ist auch für mich super geil. Und die Weekly Wins vom Team, auch für mich super motivierend. Und jeden Tag schreibe ich mir selber auch nochmal auf, was heute jetzt passiert. Und auch deswegen tracke ich meine Zeit. Weil ich wirklich sehen will, ich komme dem näher, Was ich gemacht habe, diese Woche hat mich näher an meine Ziele gebracht. Und meine Ziele sind so gesetzt, dass sie nicht nur irgendwie finanziell gut sind, sondern auch tief mit meinem inneren Purpose und Ikigai verbunden. Und genau in diesem Flywheel bin ich dann halt drinnen und deswegen arbeite ich auch so hart, weil es sich nicht wie harte Arbeit anfühlt. Es ist halt eigenes Progress Management. Und ich habe mich lang nicht mehr schlecht gefühlt dafür, dass ich einen Tag viel gearbeitet habe und lang nicht mehr unmotiviert. Und es ist halt viel auch dieser konstante Progress plus die anderen Tipps, die ich heute alle gedroppt habe. Es gibt natürlich viel mehr. Und in der Productivity Bible bei uns haben wir natürlich noch ein paar mehr runtergeschrieben.

Daniel Dippold:
[46:08] Conflicting Goals und so weiter. Könnten wir jetzt in mehr Details gehen. Aber der Fakt ist, ich finde, jeder muss sein eigenes System finden, das dann irgendwann dazu führt. Das wird nicht mein System sein. Jeder Mensch ist unterschiedlich.

Mike Mahlkow:
[46:22] Das ist auch das, was ich immer versuche zu betonen. Alle Leute, die zuhören, es geht quasi nicht darum, eins zu eins zu kopieren, was du machst, was ich mache, sondern sich die besten Sachen herauszusuchen für den eigenen Kontext und diese dann im eigenen System einzubauen für sich selbst. Es gibt einige Sachen, die du machst, die für mich niemals funktionieren würden, aber es gibt andere Sachen, die wir beide fast genau gleich machen. Zum Beispiel unser E-Mail-Inbox-Management ist, glaube ich, 99 Prozent deckend, aber dann gibt es halt andere Sachen, die sich einfach komplett unterscheiden. Und ich glaube, was wir von heute mitnehmen können, ist, Willpower ist eine Sache, über die man oft gar nicht so sehr nachdenkt. Das ist quasi was, was so fast schon so organisch so, ja, dann arbeite einfach härter oder irgendwie sowas. Aber es gibt eben Dinge, die man machen kann. Und es gibt eben Systeme, die man sich erstellen kann, wie zum Beispiel gerade das Win-System, von dem du gesprochen hast. Wir haben übrigens in unserem Unternehmen immer was sehr Ähnliches. Nicht ganz so oft, aber wir haben auch regelmäßige Win-Channels. Wir reviewen die einmal die Woche etc.

Mike Mahlkow:
[47:30] Und es gibt wenig bessere Sachen, als einfach zu sehen. auch vielleicht von einem Win zu hören, wenn es jetzt ein Mitarbeiter ist, aus einem Department, wo der eigentlich gar nichts mit zu tun hat. Aber quasi, dass man sich gegenseitig einfach dadurch motivieren kann. Das finde ich eine sehr gute Idee. Und eben aber auch, dass man sich selber die Systeme so setzt, dass man an Sachen arbeitet, die einem auch teilweise Energie geben. Und dass man sich in eine Position bringt, wo man dann an den unangenehmen Sachen trotzdem arbeiten kann, indem man eben an das große Ganze denkt und noch so viel mehr. Aber ich glaube, das war für heute einfach eine sehr gute Abhandlung. Wir könnten mal wieder vier Stunden weiter sprechen, nur über Willpower. Wir haben auch schon ein paar Folgethemen, über die wir bald sprechen sollen. Ich glaube, gerade wenn es um Zeitmanagement geht, bin ich sehr gespannt, weil ich glaube, da haben wir ein paar unterschiedliche Ansätze, beziehungsweise auch unterschiedliche Strategien, wo wir mal drüber sprechen können, wie hilft es dir, deine Zeit zu messen? Wie messe ich meine Zeit? Wie entscheiden wir überhaupt, woran wir arbeiten? Das ist dann vielleicht für die nächste übernächste Episode. Hast du noch einen abschließenden Kommentar zum Thema Willpower.

Daniel Dippold:
[48:34] Puh, ich glaube, es gibt einen riesen Katalog an Dingen, die in der eigenen Verantwortung bzw. Des eigenen Handlungsspielraums stehen. Und den Katalog kann ich runterarbeiten, damit kann ich experimentieren. Wir haben da heute ein paar Sachen aufgeschrieben, das kann man sich selber mitschreiben, aus der Productivity-Bible raus, man kann zig weitere Bücher lesen und ich glaube, es ist eher so eine Sache, damit selber zu experimentieren, sich jeden Tag ein weiteres Ding rauszusuchen und zu sagen, das probiere ich jetzt mal. Und Willpower zu bewältigen, das für mich, das war eine zehn Jahre Productivity Journey und ich glaube halt, dass es für mich genauso gelaufen ist, wie ich jetzt gerade beschrieben habe. Ich habe das nicht alles irgendwie systematisiert und klar, heute war man ein bisschen wüst, hätte man jetzt noch strukturierter aufarbeiten können, als ich das heute getan habe. Ist ja auch ein Podcast, fast schon, habe ich in meinem Buch strukturierter, aber die Schiss ist, ich habe auch damit angefangen, eine Sache zu machen, die hat dann gefunkt, dann habe ich die nächste Sache gemacht und ich glaube einfach diesen Katalog mal sich selber anzulegen und mit den kleinen Sachen rumzuexperimentieren, bis man so seinen eigenen Willpower-Katalog hat, das ist wahrscheinlich das Sinnvollste, was man tun kann.

Mike Mahlkow:
[49:48] Ich glaube, das war ein sehr guter Abschluss. In kleinen Schritten Fortschritten machen, das compoundet über die Zeit. Es hat mir wie immer sehr viel Spaß gemacht. Ich bin gespannt, was die restliche Woche für dich bringt und ich drücke dir die Daumen, dass du mindestens die 80% an den OKR-Themen arbeiten kannst.

Daniel Dippold:
[50:04] Schaut gut aus bisher. Danke dir. War herrlich. Bis bald.