May 22, 2025

Wie Pick’em dank TikTok mehr als 25 Millionen Zahnstocher verkauft hat und dieses Jahr 10M Umsatz knackt - Niklas Terrahe, Pick’em

Niklas Terrahe, Gründer von Pick'em, spricht über den unglaublichen Erfolg seines Startups, mit dem er in den letzten zwei Jahren über 25 Millionen Zahnstocher verkauft hat. Was als experimentelles D2C-Projekt begann, hat sich zu einer der spannendsten Markenentwicklungen Europas entwickelt – mit einer innovativen Produktidee, die Zahnstocher mit Geschmack in den Fokus rückt.

Niklas erklärt, wie er es geschafft hat, mit viralen TikTok-Videos, einer einzigartigen Produktion und dem Fokus auf Habit-Forming-Products eine loyale Community aufzubauen. Außerdem spricht er über die Herausforderungen beim Aufbau einer eigenen Zahnstocher-Fabrik, den Einstieg in den Einzelhandel und seine Pläne für die Expansion in die USA und weitere Märkte.

Was du lernst:

Wie alles begann:

  • Die Idee, Zahnstocher mit Geschmack zu entwickeln, und wie die ersten 2.000 Packungen in der eigenen Wohnung produziert wurden

  • Warum Niklas und sein Team mit einem spielerischen Ansatz gestartet sind und wie Social Media den Durchbruch brachte

Social Media als Wachstumstreiber:

  • Wie TikTok zur zentralen Plattform für Pick'em wurde und warum die Videos durchschnittlich 2 Millionen Views erzielen

  • Die Bedeutung von Storytelling, viralen Hooks und dem richtigen Content-Mix, um langfristig relevant zu bleiben

Produktentwicklung und eigene Produktion:

  • Die Entscheidung, eine eigene Produktion aufzubauen, um schneller zu skalieren und neue Geschmacksrichtungen zu launchen

  • Wie die Produktion in Brandenburg es ermöglicht, innerhalb von einer Woche neue Produkte zu entwickeln und zu vermarkten

Einzelhandel und Internationalisierung:

  • Warum der Schritt in den Einzelhandel entscheidend für das Wachstum ist und welche Strategien Pick'em hierfür verfolgt

  • Pläne für die Expansion in die USA, Skandinavien und andere europäische Märkte – und wie Retailer von sich aus auf Pick'em zukamen

Community und Habit-Forming:

  • Wie Pick'em es schafft, Zahnstocher wieder zu einem Lifestyle-Produkt zu machen

  • Die Rolle von Influencern, Kollaborationen und kreativen Kampagnen, um die Marke weiter aufzubauen

ALLES ZU UNICORN BAKERY:

https://zez.am/unicornbakery

Mehr zu Niklas:

LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/nterrahe/

Website: https://pickem.store/de

Join our Founder Tactics Newsletter:

2x die Woche bekommst du die Taktiken der besten Gründer der Welt direkt ins Postfach:

https://www.tactics.unicornbakery.de/

 

Kapitel:

(00:00:00) Wieso Zahnstocher als Lifestyle-Produkt?

(00:03:28) Tests & Produktion: Wie setzt man sowas um?

(00:07:45) Wann hat Pick'em gemerkt, dass es Bedarf gibt?

(00:10:55) Who serves first: Marke oder Influencer?

(00:16:50) Content-Strategie von Pick'em

(00:19:45) Expansion vs. Heimatmarkt: Wer kriegt zuerst den Retail?

(00:24:22) Marktstrategie: Wen pusht Pick'em zuerst?

(00:27:26) Creator-Brand vs. Consumer-Brand

(00:34:15) Was ist wirklich der "geile Sh*t" auf Social Media: Story vs. Editing

(00:41:37) Wettbewerb im Zahnstocher-Business

(00:44:41) Reach, Awareness & Marke bei Pick'em

(00:49:48) Jeder kennt Zahnstocher: Ein Allday-Produkt neu gedacht

(00:56:21) Warum Angels und keine VCs bzw. warum bisher kein VC?

Niklas Terrahe:
[0:00] Wir wollen Coca-Cola von Zahnstochern werden, also wenn jemand das Wort Zahnstoch wie Tempo Nutella, soll das gleiche mit Pick'em sein. Jetzt waren wir gerade bei Höhle der Löwen, was wir auch vor allen Dingen viel aus Marketing mitgenommen haben. Vor sechs Monaten sind wir zu dem größten Brand-Account Deutschlands geworden. Keine Kalorien, frischer Geschmack.

Fabian Tausch:
[0:16] Mein heutiger Gast hat in den letzten zwei Jahren mehr als 25 Millionen Zahnstocher mit Geschmack verkauft und diese Marke komplett über TikTok aufgebaut.

Niklas Terrahe:
[0:23] Vor ein paar Monaten haben wir ins Natural History Museum so eine Mona Lisa mit einem Zahnstocher am Mund reingeschmuggelt und es dann dahin gehängt. Aber es geht halt darum, dass du diese Impressions top of the funnel schaffst, damit du dann mit der nächsten Ad die Leute wieder abholen kannst.

Fabian Tausch:
[0:36] Im Schnitt macht Pick'em 2 Millionen Views pro Video. Seit über zwei Jahren. Das ist jetzt kein One-Hit-Wonder. Und das Team hat mit den größten Influencern der Welt gearbeitet. Verkauft in 36 Märkten, kommt bald in den Retail. Also Einzelhandel, knackt dieses Jahr wohl die 10 Millionen Euro Umsatz. Niklas war ziemlich zuversichtlich, dass das auf jeden Fall passiert, denn Pick'em war anderthalb Jahre lang ausverkauft und konnte nicht schnell genug produzieren, bis Geld von Business Angels und Investoren in die Firma gegangen ist, um auch wirklich eine Produktion aufbauen zu können.

Niklas Terrahe:
[1:09] Ich kann ja auch diese Summe sagen, ich glaube, wir haben nicht mehr ... Gesammelt oder so. Damit haben wir unsere Produktion finanziert, das war wichtig.

Fabian Tausch:
[1:14] In dieser Episode gehen wir der Frage auf den Grund, wer kauft Zahnstocher mit Geschmack, Wie kommt man da drauf und wie skaliert man das hinzu wohl bis zu 10 Millionen Euro Jahresumsatz?

Niklas Terrahe:
[1:25] Wir schaffen so fast eine Million Packungen in der Woche.

Fabian Tausch:
[1:27] Eine Million Packungen jetzt produzieren kannst und quasi bisher 1,25 Millionen verkauft hast. Diese Kapazität, was du jetzt machen könntest, verrückt. Du hörst Unicorn Bakery, mein Name ist Fabian Tausch und viel Spaß mit Niklas Terahe, einem der Mitgründer von Pickham. Niklas, herzlich willkommen bei Unicorn Bakery.

Niklas Terrahe:
[1:44] Vielen, vielen Dank, dass du mich hier eingeladen hast.

Fabian Tausch:
[1:46] Jetzt musst du mir mal eine Frage beantworten. Und zwar, wenn ich mir das so angucke von der Seite, dann habt ihr jetzt irgendwie in den letzten zwei Jahren so über 25 Millionen Zahnstocher verkauft. Hättest du mir vor zwei Jahren gesagt, hey Fabian, ich mache das jetzt und wir verkaufen in zwei Jahren 25 Millionen Zahnstocher, hätte ich gesagt. Erstens, wer kauft Zahnstocher und zweitens, wie willst du es hinkriegen, dass die Leute Zahnstocher kaufen? Du musst mir mal erklären, was da gerade passiert.

Niklas Terrahe:
[2:11] Safe. Also ich glaube, hätte man mir das gesagt, hätte ich das auch nicht ganz geglaubt. Wenn du dir so alle VC-Facts anguckst zum Zahnstocher, dann ist das ein maximal kleiner Total Dressable Market. Keiner kann sich erinnern, wann der das letzte Mal irgendwie Zahnschaucher gerade aus Holz gekauft hat. Und ich glaube, es kann auch niemand irgendeine Zahnstochermarke nennen.

Fabian Tausch:
[2:29] Das heißt, wenn du mich fragen würdest du, keine Ahnung.

Niklas Terrahe:
[2:31] Oder? Wann hast du das letzte Mal Zahnschaucher gekauft?

Fabian Tausch:
[2:33] Das weiß ich nicht, aber wenn, kenne ich nur diese durchsichtigen Packungen, wo so 100 Stück drin sind oder so. Ja, genau.

Niklas Terrahe:
[2:38] Ich meine, genau, aus der Perspektive eigentlich auch ein Wunder, dass das geklappt hat. Aber ich glaube, wir haben das am Anfang ein bisschen anders gesehen. Wir haben das eher so als First-Principal-Approach gesehen, haben gesagt, okay, was gut an Zahnstochern ist, jeder kennt sie. So egal, wo du hingehst in der Welt, jeder weiß sofort, was ein Zahnstocher ist. Wenn du da jetzt noch ein bisschen Flavor reinpackst, dann hast du so einen Moment, dass du jemandem was hinhältst, was du sofort identifizieren kannst. Und wo, wenn du es in den Mund steckst, er sagt, ah, klasse, das ist der leckerste Minzzahnstocher, den ich je probiert habe.

Fabian Tausch:
[3:07] Ist auch der einzige Minzzahnstocher, den die Leute haben probiert.

Niklas Terrahe:
[3:09] Ist auch wahrscheinlich der einzige Münzler-Install, den sie je probiert haben. Und das war so ein bisschen unsere Hypothese am Anfang. Wir wollten ein Produkt, was unglaublich so recognizable ist, was auch irgendwie so eine Historie hat. Zahnstocher waren in den 70ern richtig große, auch eher so als Lifestyle-Produkt. Aber vor allen Dingen wollten wir, wir haben gesagt, wenn wir irgendwie was im D2C-Bereich machen, wollen wir mal einen Moonshot versuchen und nicht irgendwie noch eine weitere Fashion, Skincare, Health, irgendwas machen, sondern mal versuchen, ein Produkt, das jeder kennt, was aber überhaupt nicht auf dem Radar ist, zu so einem Ding zu machen. Und das war wirklich der Approach, wir haben es auch eher am Anfang so ein bisschen locker genommen und gesagt, ey, wir probieren einfach mal, ich glaube, aus diesem spielerischen raus hat es dann doch geklappt und ich meine Social Media hat uns vor allen Dingen auf den Radar gebracht und ja, jetzt nach so zwei Jahren Da kommen auch immer mehr so Use Cases, also Leute gerade so im Recurring-Bereich kaufen das, jeder kennt das, so wegen Oil-Fixation, ob du das irgendwie auf den Nägeln herumkaust oder auf den Stift herumkaust, jeder hat das irgendwie und gerade so Leute, die irgendwie teilweise auch irgendwie einfach arbeiten, konzentriert sind, so einen Tarshow rumzukauen, der dann auch noch ein bisschen Geschmack hat, da haben wir viele, super viele Schreibens mit dem Rauchen aufhören, was wir nicht gewusst hatten am Anfang.

Fabian Tausch:
[4:17] Vielleicht dann vorrangig Minze auch oder so.

Niklas Terrahe:
[4:19] Ja genau, Minz ist da auf jeden Fall einer der Topseller. Und dann ganz neu, Snack Cravings, das hätte ich auch nie gedacht. Also wir haben ganz eine große Kohorte von Leuten, die irgendwie abends einen Heißhunger bekommen und einen Zahnstocher haben, keinen Kalorien oder keinen Zucker. Das heißt, die hauen sich dann einen Zahnstocher rein. Genau, und jetzt entwickelt sich das gerade so. Die einen nutzen das einfach irgendwie so auch ein bisschen so als Kaugummi-Alternative. Unser Ziel war immer, den Zahnstocher gerade die Minze genauso stark zu machen, wie so ein Kaugummi, das wir wirklich damit auch kompieten können. Ja, und jetzt entwickelt sich das echt langsam zu so einem Habit. Aber man muss wirklich, wenn man so ein neues Produkt launch, wo es so kein Habit gibt, Habit-Forming ist alles. Aber ja, das fängt jetzt langsam an und ist auf jeden Fall stark.

Fabian Tausch:
[5:00] Dazu habe ich mit Nia Eyal, dem Autor von Hooked, in einem Podcast mal gesprochen. Kann man sich anhören, aber so Habit-Forming-Products, aber da sprechen wir bestimmt auch gleich nochmal drüber. Was mich interessiert ist, du stehst da und sagst, ich will Zahnstocher machen. Kennt jeder. Und ich muss mir überlegen, wie ich das anders machen kann. Ich hätte gerne noch irgendwie Geschmack. Jetzt hast du ja irgendwie die Aufgabe zu sagen, okay, das eine ist, wo bekomme ich Zahnstocher her, die ich dann auch noch mit Geschmack irgendwie machen kann, weil offensichtlich ist ja vielleicht nicht der Standard. Dementsprechend muss man sich damit beschäftigen. Und auf der anderen Seite ist, naja, okay, jetzt muss ich das machen, aber wer sagt mir denn, dass das irgendwen interessiert? Was hast du zuerst getestet? Ob es jemanden interessiert oder ob du es hinbekommst?

Niklas Terrahe:
[5:37] Wir haben tatsächlich unseren ersten Batch, das waren so 2000 Zahnstocher-Packungen, die haben wir selbst bei uns in der Wohnung produziert. Die waren nicht besonders geil, ich bin ganz ehrlich, die haben nicht so gut geschmeckt, dass wir halt ein Produkt haben, was wir testen können. Und dann haben wir es vor allen Dingen erstmal getestet. Also wir haben jetzt noch überhaupt nicht nachgedacht, wie man das massproducen kann und so, oder wie man das irgendwie die ganze Produktion drumherum aufbauen kann, sondern wir haben einfach angefangen, sich ein paar TikToks zu machen, zu gucken, ob da überhaupt ein Demand für da ist, haben Leute überhaupt Bock auf Zahnstocher, bevor wir irgendwie viel Cash investiert haben. Also es war Anfangsinvestment von irgendwie 2K oder so, die wir investiert haben. Und dann kam halt der Pull. Also wir hatten, als das erste Video dann viral gegangen ist, hatten wir eine Lieferzeit von acht Wochen. Mit dem Cash-Haus reingekommen ist, haben wir dann versucht, Händeringen zu produzieren, sind auch fast anderthalb Jahre nicht hinterhergekommen. Also wir waren immer sold out. Und erst letztes Jahr, als wir so eine kleine Finanzierungsrunde gemacht haben, haben wir dann komplett eigene Produktionen aufgebaut, genau, um das dann auch zu scalen.

Fabian Tausch:
[6:34] Wir haben jetzt eine kleine Zahnstocherfabrik. Das klingt so geil, wenn man das so sagt.

Niklas Terrahe:
[6:37] Das soll vorbeikommen bis in Brandenburg.

Fabian Tausch:
[6:39] Das will ich mir echt mal angucken. Also das finde ich wirklich mal spannend. Wie viele Zahnstocher produziert ihr dann aktuell?

Niklas Terrahe:
[6:44] Wir schaffen so fast eine Million Packungen in der Woche.

Fabian Tausch:
[6:46] Krass.

Niklas Terrahe:
[6:47] Also genau.

Fabian Tausch:
[6:48] Aber dann müsst ihr ja, also wenn du sagst, 25 Millionen Zahnstocher verkaufst, so eine Packung hat sechs Zahnstocher, wenn ich das richtig im Kopf habe, dann sind das ja irgendwie...

Niklas Terrahe:
[6:55] 20 Zahnstocher.

Fabian Tausch:
[6:56] 20 sogar. Aber ich meine, stimmt, sechs Packungen. Das erste Pack waren 6, 20, stimmt. dann hast du halt irgendwie 1,25 Millionen Packungen verkauft. Dann kannst du jetzt in der Woche produzieren, was du sonst über langen Zeitraum überhaupt erstmal zusammengebastelt hast.

Niklas Terrahe:
[7:13] Das Gute ist bei unserem Produkt, es ist nicht als Lebensmittel klassifiziert in keinem Land. Das heißt, wir machen vor allem so Bulkproduktion. Das heißt, wir haben jetzt nicht täglich die Produktion laufen,

Fabian Tausch:
[7:22] Sondern Aber es ist crazy, wenn man sich das mal vorstellt, dass du quasi eine Million Packungen jetzt produzieren kannst und quasi bisher 1,25 Millionen verkauft hast. Diese Kapazität, was du jetzt machen könntest, verrückt.

Niklas Terrahe:
[7:34] Das war eigentlich auch die große Promisse, warum wir gesagt haben, hey, wir müssen das irgendwie in-house holen. Das ist ja eigentlich so ein bisschen konterintuitiv, weil die meisten heutzutage sourcen out, holen sich den Lohnabfüller, holen sich den Lohnproduzenten. Und wir haben halt gesagt, hey, wenn wir wirklich so Kategorie-defining werden, also wir haben mal gesagt, wir wollen Coca-Cola von Zahnschlauchern werden, also wenn jemand das Wort Zahnschlauch wie Tempo Nutella, soll das gleiche mit Pick'em sein. Wir haben gesagt, wir müssen die Produktion bauen und das war ein massiver Pain, weil ich auch noch, oder keiner von uns hat so richtig mal so eine Produktion skaliert, Maschinen bestellt, Lebensmittelzertifikate auch geholt, Aromen getestet, wie man die ganzen zusammen mixen kann, wie man auch den Flavor da reinbekommt, wo viele Maschinen und so investiert. Ich glaube, wenn du das alles machst, hast du einen massiven Vorteil. Du kannst wirklich, wir können in einer Woche einen neuen Geschmack rausbringen, das heißt, wir können halt massiv schnell produzieren, Wir können Varianten rausbringen. Wir können auch für Influencer, wir hatten teilweise Anfragen, wo Influencer gesagt haben, hey, sie hatten gerne einen Vanille-Flavor. Konnten wir unserer Produktion sagen, hey, wir haben so einen kleinen Willy Wonka-Schrank, wo so alle Aromen dieser Welt drauf sind. Und dann konnten wir halt innerhalb von einem Tag irgendwie Vanille-Flavor dem Influencer schicken. Und wenn das dann genug Pull hat, dann bringen wir den halt raus.

Fabian Tausch:
[8:45] Da müssen wir auf jeden Fall nochmal drauf zurückkommen, auf diese Dynamik. Wir waren noch bei dem Punkt von, wir machen 2000 Packungen erstmal zu Hause und bereiten damit selber vor. Das heißt, ihr habt euch selber überlegt, okay, wie kriegen wir irgendwie dieses Aroma zusammen gemixt. Gucken, dass es irgendwie auf dem Zahnstocher hält, dass ich überhaupt mal das Feeling testen kann. Wenn jemand den in den Mund nimmt und sagt, ach krass, das ist ja nicht nur ein normaler Zahnstocher.

Niklas Terrahe:
[9:06] Ja, also am Anfang haben wir tatsächlich einfach die Zahnstocher in diese Aromamischung eingelegt, in deinem Backofen trocken gebacken. Die haben schon noch was geschmeckt, aber mittlerweile haben wir halt irgendwie so Pressurizing-Prozesse und sowas, wo du einen ganz anderen Flavorprofil hinbekommen kannst. Genau, aber am Anfang war das eigentlich eine gute Strategie, um erstmal zu anzutesten.

Fabian Tausch:
[9:27] Wie lange hat es gedauert, weil du gesagt hast, okay, wir haben dann Social Media genutzt, da so vorrangig TikTok, wenn man sich das glaube ich heute anguckt, bis ihr gemerkt habt, hey, da ist wirklich Bedarf da und die Leute finden die Idee cool.

Niklas Terrahe:
[9:39] Wir haben am Anfang schon mal so kurz überlegt, als das erste TikTok so richtig viral gegangen ist, vielleicht sind wir so ein One-Hit-Wonder, deswegen waren wir noch ein bisschen moderat zu sagen, ey, wir investieren jetzt super viel Cash in eigene Produktion.

Fabian Tausch:
[9:50] Wie vielte Video ist viral gegangen?

Niklas Terrahe:
[9:51] Ich glaube, es war das fünfte. Okay, krass, das ging ja schnell dann trotzdem. Ja, genau. Aber seit diesem einen Video averagen wir immer um die zwei Millionen Views und es geht immer über Zahnstocher und von daher dachten wir jetzt dann irgendwann, hey, weil viele Leute unhappy geworden sind, weil die Lieferzeiten immer so lange waren, dass wir einfach genau jetzt das Risiko in die Hand nehmen sollten und wir haben auch für ein Jahr lang kein Paid Advertisement gemacht, es war alles organisch über TikTok und irgendwann haben wir dann gesagt, okay, wir müssen das jetzt irgendwie rausfinden, wie wir das skalieren können, weil es dann scheint irgendwie einen Bedarf zu geben.

Fabian Tausch:
[10:24] Du hast ja gerade eine Tür aufgemacht, durch die wir jetzt schon laufen müssen, die wollte ich eigentlich erst später haben, aber zwei Millionen Views im Schnitt pro TikTok und ihr produziert ja jetzt schon zwei Jahre lang TikToks, also es ist jetzt nicht so, als ob das irgendwie seit gestern wäre. Das ist ja erstmal eine Hausnummer, mit der man irgendwie, da kann man hausieren gehen, so mit der Zahl. Kann man sagen, okay, da läuft auf jeden Fall was richtig. Wenn ihr über TikToks nachdenkt, was würdest du sagen, sind so die wichtigsten, Kernbestandteile, dass das über so einen langen Zeitraum eure Average-Zahl werden kann?

Niklas Terrahe:
[10:54] Also das, da geht auf jeden Fall erstmal ein Shoutout an Folk, das ist mein Mitkunder, der sich fast eigentlich ausschließlich um Social Media kümmert. Aber was wir Was wir sehr, sehr viel machen, ist, wir loggen alle irgendwie stundenlang TikTok bei uns täglich, kannst du quasi fast aus Arbeitszeit zählen und wir analysieren halt maximal Hook, Stake, Retention, Shift-Off und halt irgendwie Reward am Ende, das heißt wirklich immer in diesen Buckets, wir diskutieren teilweise Tage darüber, ob das Video 40 Sekunden oder 43 Sekunden lang geht, wie der Music Drop ist, also wirklich jeder Frame, überlegen wir uns, was funktioniert, die ersten 5 Sekunden, wie jeder weiß, beim TikTok maximal, sogar noch weniger, drei Sekunden sind super entscheidend. Das heißt, es gibt auch schon irgendwie Patterns, die man wieder nutzen kann, aber man muss sich halt trotzdem mal wieder neu erfinden. Das heißt, genau, dieses TikTok startet mit einer starken Huck bei uns. Guess what just happened? We did it. Und dann kommt die Backstory. Und der erste Frame, immer visuell auch super exciting. Und ich glaube, so...

Fabian Tausch:
[11:55] Aber wann ist ein Frame visuell exciting?

Niklas Terrahe:
[11:59] Ich glaube, gut, das kann man jetzt nicht so verallgemeinern, wir haben Frames, wo wir vor irgendwelchen Sachen stehen, wir haben mal vor ein paar Monaten haben wir ins Natural History Museum so eine Mona Lisa mit einem Zahnstocher im Mund reingeschmuggelt und es dann da hingehängt und halt so ein Hook vor, I'm in front of the National History Museum, I'm gonna sneak this toothpick in and see if anyone noticed. Ist halt was, was erstmal intriguing ist, wenn du weitergucken möchtest. Und da geht's auch gar nicht so darum, dass die Leute dann unsere Zahnstocher kaufen, ich glaube dieses Video hat eine 0.01 Conversion gehabt oder sowas, aber es geht halt darum, dass du diese Impressions top of the funnel schaffst, damit du dann mit der nächsten Ad die Leute wieder abholen kannst.

Fabian Tausch:
[12:37] Wenn ihr, also ich meine, ihr habt, glaube ich, auch viel trotzdem mit Influencern und Creatern gemacht. Das heißt, war das anfangs so, dass ihr irgendwie mehr versucht habt, irgendwie zum Beispiel bekannte Gesichter vor die Kamera zu holen und dann euch nach und nach zu etablieren? Oder habt ihr euch parallel auch schon immer irgendwie als Team mit etabliert und so die eigene Pick'em Brand so richtig mitgenommen, ohne immer nur auf Public Faces zu vertrauen?

Niklas Terrahe:
[13:02] Das ist eine sehr, sehr gute Frage. Wir haben da wirklich endlos lange drüber diskutiert, weil wir uns noch so Cases angeguckt haben, wie zum Beispiel Prime Hydration. Und in unseren Augen sollte man es so nicht machen, halt einfach einen massiven Hype am Anfang. Und diese Hype-Curve zu managen, das ist so ein Thema, was bei uns immer sehr, sehr stark mobilisiert darüber diskutiert. Das heißt, wir haben eigentlich so ein Blend aus so drei verschiedenen Sachen, wo wir immer reinmixen. Und teilweise haben wir auch irgendwie so Influencer-Reactions natürlich, wenn du KSI oder iShow Speed siehst, die Videos werden gut funktionieren, keine Frage. Aber wir wollen auch nicht dieses Momentum kreieren, dass wir irgendwie alle Fame dieser Welt in einem Moment haben. Sales gehen durch die Decke und dann droppen wir wieder auf. Das heißt, wir blenden das quasi. Es gibt immer eine gewisse Influencer-Reaction, um diesen Social Proof zu haben. Das Produkt, das hat noch keinen Social Proof. Das heißt, wir müssen immer wieder auch dieses The Premise schaffen, dass es tatsächlich was ist, was irgendwie schon auch Leute, die andere als Vorbilder haben, feiern und gut finden. Dann immer wieder so Storytelling-Blends. Und das meiste geschautes Video ist, wo wir einen Zahnschaucher ins Weltall geschickt haben. Oder wir haben ein U-Boot gemietet.

Fabian Tausch:
[14:07] Ist gar nicht so teuer, sowas ins Weltall zu schicken.

Niklas Terrahe:
[14:08] Ist gar nicht so teuer, nee. Das war unter tausend Euro, glaube ich, was wir dafür bezahlt haben.

Fabian Tausch:
[14:12] Liegt auch in dem Fall daran, dass ein Zahnschaucher verdammt leicht ist. Also das ist dann viel, was nach Gewicht geht.

Niklas Terrahe:
[14:17] Ja, genau. Auf jeden Fall. Genau, dann halt ein Blend auf irgendwelchen Storytelling-Sachen, wo wir quasi sowas wie Fake Mona Lisa Oder wir haben vor ein paar Wochen auch ins Natural Nature Museum in London haben wir einen Zahnstocher, den ersten Zahnstocher der Welt hingehangen und Leute haben ein Foto von gemacht, oh mein Gott, der erste Zahnstocher der Welt und so. Und dann halt auch wieder so ein Blend von Habit Forming. Das heißt, auch ein Video, was unglaublich viele Views bekommen hat, ist, wo wir, ich glaube es hat 4 Millionen oder 3 Millionen Views bekommen, wie gesagt haben, wie lang lastet der Flavor. Da haben wir einfach so eine entertaining Art und Weise erklärt, so hey, irgendwie, so lang ist der Flavor da. Oder was halt auch immer gut ist, wir schießen oft gegen so Kaugummi.

Niklas Terrahe:
[14:58] Viele Brands haben irgendwie immer so ein Ground Enemy und wir dachten uns, hey, bei uns ist das Kaugummi. Aber das Video haben wir so ein bisschen gegen Wigglies geschossen, die auch bei 3-4 Millionen Views gelandet. Und dieser Blend, ich glaube, wenn man den fortführt, dann kann man eine relativ stabile Marke aufbauen, auch wenn TikTok natürlich Hype und Trend getrieben ist. Aber ja, ich meine, wie gesagt, das waren jetzt zwei Jahre und wir haben diese Hype-Curve wirklich immer smooth geflattet. Das ist auch nicht so. Ich glaube, viele Leute denken immer, wenn so ein Video viral geht, dann sind wir einmal kurz sold out und dann kommt der Stock irgendwie wieder und dann gambeln wir immer mit, wird das Video jetzt viral gehen oder nicht viral gehen. Fakt ist, dass irgendwie die meisten Videos, die viral gehen, trotzdem so 0.01 Conversion haben, weil wir halt überhaupt nicht auf Call-to-Action gehen, weil das auch nicht das Ziel des Ganzen ist, sondern halt wirklich auf Impressions und dann tatsächlich wie bei allen anderen auch, die nächste App konvertiert halt bei uns dann mit einer niedrigen Kack, weil...

Fabian Tausch:
[15:49] Customer Acquisition Kost.

Niklas Terrahe:
[15:51] Genau, Customer Acquisition Kost, weil die Leute es halt schon mal vorher gesehen haben.

Fabian Tausch:
[15:54] Das heißt, ihr retargetet dann auch, also ihr nehmt, wenn ich jetzt bei euch geguckt habe, kriege ich im Nachgang auf TikTok von euch Werbung, weil ich ja schon mal zu Ende geschaut habe oder über einen gewissen Zeitpunkt hinweg. Und dann ist es ein Hey. Wie ist die Ad strukturiert? Was kommt danach?

Niklas Terrahe:
[16:11] Also wir haben bei Ads ein paar Vorbilder. Wir feiern super Dr. Squash, diese Seifenmarke aus Amerika und wir finden auch 50 Dollar Shaves Club ziemlich cool. Das heißt, viele unserer Ads sind auch ein bisschen davon inspiriert. Leicht witty, nicht zu ernst, aber dann trotzdem in einer starken Call to Action am Ende oder auch immer so lustigen Sachen wie hey, unser Accountant räuft sich schon die Haare, weil wir jetzt den Preis zu einem niedrigen Preis gedroppt haben und so. Das heißt, ein bisschen auch witty und uns halt nicht zu ernst nehmen bei diesen Ads, aber die konverten dann auch echt wirklich high. Und das Gute ist halt, dass wir dadurch, dass man mit Konterfolk durch diese 250 Millionen Aufrufe jetzt mittlerweile auch visuell super relevant ist, also die Kids haben den halt schon mal gesehen, konverten dann halt auch die Ads besser.

Fabian Tausch:
[16:54] Okay, das heißt, danach kommt eine Ad, wo ich quasi weiß, ah, das sind die Zahnschocher-Jungs, absichtlich sage ich jetzt Zahnschocher-Jungs und nicht Pick'em, aber und dann so, ah, witzig, nochmal eine andere Story, das heißt, es ist schon nochmal trotzdem sehr hart Storytelling, sehr hart durchexerziert und dann hinten raus eine Call-to-Action, die aber in der ersten, Video, das ich von euch sehe, überhaupt nicht drin ist, dieser Call-to-Action, sondern erst, wenn ich wirklich mal mit euch interagiert habe, das gesehen habe, dann in den Call-to-Action-Funnel rutsche quasi.

Niklas Terrahe:
[17:25] Vielleicht kannst du mal die Hook von so einer Ad einblenden. Zum Beispiel einer, die wir oft nutzen, ist zum Beispiel This problem could ruin our company. Und dann gehen wir rüber in we just dropped our prices is low. Also klassische Ads, aber halt immer noch mit so jeder weiß, das ist eine Werbung. Und ich glaube, wir machen auch keine Mystery aus Werbung. Manchmal over-exaggeraten wir diese Werbung so stark, dass es wieder lustig ist. Ein bisschen wie die 50-Dollar Shave Club halt. Dass du halt das so offensichtlich auch so typisch American-Werbung machst, dass es halt wieder entertaining ist. Aber trotzdem kommt am Ende, hey, we just dropped a thousand Packs, get it now, link below. Und das treibt die Leute dann auch zum Kauf und dann, je nachdem nach Kohorten, sprinklen wir auch andere Sachen rein. Das mit dem Smoken funktioniert halt auch gut, was mich freut, dass halt Leute damit aufhören zu smoken, dass dann halt eine Kohorte oder mit dem Snack Craving ist eine andere Kohorte. Ja, probieren wir jetzt auch gerade ein bisschen UGC, aber ich bin nicht so der Fan davon. Genau. Ja, bei euch

Fabian Tausch:
[18:19] Hat man auch das Gefühl, ihr habt, also UGC, natürlich habt ihr bestimmt tausende Leute, tausende Leute, die das machen würden, weil sie halt auch sagen, hey, wir feiern das Produkt und gleichzeitig wisst ihr natürlich, wie Content funktioniert. Eine Frage, wie häufig veröffentlich ich dir ein Video.

Niklas Terrahe:
[18:35] Wir versuchen immer so zweimal die Woche mindestens.

Fabian Tausch:
[18:37] Ich meine, es gibt ja auch viele, die sagen, wir machen fünf am Tag oder so. Und gerade wenn ihr so über die Sachen diskutiert, ob 40 Sekunden, 43 Sekunden etc., dann musst du natürlich auch irgendwo ein bisschen, du musst auch noch was anderes machen, als nur TikToks zu debattieren. Deswegen wollte ich das einmal fragen. Und TikTok im Vergleich zu sowas wie Instagram und anderen Channeln, erst mal für Content und dann auch für Ads, wie sind die in der Aufteilung relevant?

Niklas Terrahe:
[19:02] Das ist bei Ads, Meta, TikTok und jetzt auch gerade extrem stark Snapchat ziemlich equal. Was Organic-Sus angeht, ist TikTok einfach King. Bei Meta immer noch unsere Großfrage. Bei TikTok können wir mittlerweile echt gut predikten, in was für einer Range das landen wird. Wird das 200.000 Aufrufe haben oder wird das eher so 3 Millionen Aufrufe haben? Bei Meta wirklich gästen wir immer noch. Aber so ein Lied von Meta ist oftmals dann doch mehr wert als von TikTok.

Fabian Tausch:
[19:29] Warum Snap inzwischen so relevant?

Niklas Terrahe:
[19:33] Unser schnelles wachsende Markt ist gerade Amerika. Das heißt, in den USA ist es halt einfach noch super relevant. Und unsere Audience ist auch, also hat angefangen mit Gen Alpha und Gen Z, also teilweise bis acht Jahre jung. Und jetzt wird die gerade ein bisschen älter, aber dadurch, dass die Main-Kohorte noch so jung war, ist halt auch Snapchat irgendwie da relevant.

Fabian Tausch:
[19:52] Sind Snap-Ads deutlich günstiger als Meta oder TikTok oder wie verhält sich das aktuell?

Niklas Terrahe:
[19:58] Es gibt immer Perioden, also teilweise überraschen die einen extrem, aber teilweise pendeln sich dann auch wieder normal ein.

Fabian Tausch:
[20:06] Also auch da ist so, je nach dem, wie viel Advertiser gerade irgendwo ausgeben und die Werbetreibenden vielleicht auch mal irgendwie eine Zeit dabei, wo man denkt, krass, also bei euch ist ja anders als in so einem B2B-Case ist ja schon sehr relevant, ob ich den Euro mehr oder weniger für den CPM bezahle wahrscheinlich. Ist ja ein bisschen ein ganz anderer Case, als wenn ich Software verkaufe und dann eine Subscription, so ein Abo über x Jahre habe und dann weiß, okay, das ist meine Marge und dementsprechend kann ich ausgeben, ist bei Zahnstochern wahrscheinlich ein bisschen härter am Wind gesegelt.

Niklas Terrahe:
[20:39] Auf jeden Fall, also unser so größter Pain ist eigentlich aktuell, uns macht die Werbung nicht so viel Spaß, also wir wollen eigentlich gar nicht so salesy sein, sondern eigentlich die Top of the Founder Organic macht uns mehr Spaß und wir haben auch von Anfang immer gesagt, das ist ein Produkt, das funktioniert online, klar, und zwar auch irgendwie ein Privileg am Anfang, weil die Dinge halt so leicht sind. Wir haben, wir verfehlen aktuell 36 Länder, aber am Ende, wann hast du das letzte Mal Kaugummi online bestellt? Das ist gleich mit Zahnstochern. Leute haben nicht Bock, immer acht Packs zu bekommen, sondern die wollen halt irgendwie Impuls. Ich glaube, 90% aller Kaugummi-Käufe sind immer Impuls. Das heißt, keiner schreibt sich auf eine Einkaufsliste, oh, ich brauche nur eine Packung Kaugummi, sondern es ist immer dann Impuls am Counter-Checkout. Und unser großes Ziel, ist auch für dieses Jahr, und wir sind ziemlich gut dabei, ist, im Einzelhandel zu kommen, haben Checkout an der Kasse, weil ich glaube, das wird der richtige Puls sein.

Fabian Tausch:
[21:26] Und was sind da, also wenn du sagst, okay, UK ist euer stärkstes Gebiet, ist dann auch so, okay, wir wollen, also US schnellstwachsender Markt, aber wenn UK am stärksten ist, wollt ihr noch in UK als erstes in Retail oder guckt ihr dann zum Beispiel, weil du sitzt ja zum Beispiel in Berlin, auch wenn du immer zwischen Berlin und London hin und her warst und wahrscheinlich auch noch bist, oder sagst dann, okay, nee, irgendwie Heimatmarkt ist ja trotzdem für manche von uns irgendwie Deutschland, da versuchen wir es dort. Oder ist es so, wer zuerst kommt, mal zuerst. Hauptsache, wir kommen irgendwo erstmal in Retail und können die These testen.

Niklas Terrahe:
[21:57] Also zu Deutschland... Wir hatten jetzt ganz lange die These, wir haben uns aktiv auch, ich meine, wir sind ein deutsches Startup, eine GmbH und wir haben uns auch aktiv ganz lange gegen Deutschland gewehrt. Weil wir sagen, alles, was irgendwie so popkulturell relevant ist, ohne jetzt gegen Deutschland zu schießen, wann gab es die letzte richtig große Marke, die international funktioniert hat, aus Deutschland, vielleicht Haribo oder Leibniz. Aber sonst schaffen es die Brines doch sehr, sehr, sehr, sehr schwer, so zu so einem Household-Named zu werden. Deswegen haben wir gesagt, hey, wir müssen erst in den popkulturell relevanten Ländern groß werden, bevor wir nach Deutschland rüber gehen. Jetzt waren wir gerade bei Höhle der Löwen, was wir auch vor allen Dingen viel aus Marketing mitgenommen haben. Ja, es geht Deutschland auch gerade los und wir werden jetzt auch im Juli in einigen Einzelhändlern in Deutschland sein, wahrscheinlich auch in der Tankstelle. Aber Fokus ist aktuell auf unseren Hauptmärkten, was England ist. Da werden wir wahrscheinlich ab September den größten Storstar sein. Und sonst haben wir jetzt übernächste Woche, das schneller ging als gedacht, launchen wir in Skandinavien, in allen Ländern da und nehmen zusätzlich auch noch Spanien, Frankreich, Italien und Portugal und Niederlande mit. Also dieser Monat ist wirklich geprägt von Als Country-Launch oder als,

Fabian Tausch:
[23:03] Weil du meintest, ihr liefert ja eh schon in 36 Länder, oder als Retail-Launch?

Niklas Terrahe:
[23:07] Ah, krass. Ende des Monats sind wahrscheinlich so acht Märkten Einzelhandel.

Fabian Tausch:
[23:13] Verrückt. Und das ging, weil ihr bekannt wart und dann irgendwie einfachen Zugang hattet? Oder seid ihr auf die zugegangen und auf irgendwen und die meinten, hey, klar, macht Sinn. Am Ende würde ich jetzt sagen, seid ihr nicht diejenigen, die mega die Retail-Kontakte vorher hatten. Dementsprechend, wie ist das gelaufen? Kam die auf euch zu? Gerade bei acht Märkten kann ich mir nicht forschen, dass acht Märkte sich aber mal melden. Hallo, wollen wir mal machen?

Niklas Terrahe:
[23:35] Wie ist das? Also, Safesthet hat auch noch gar keine Retail-Connection davor. Und was wirklich ein Privileg bei uns war, die haben sich bei uns gemeldet. Krass. Also wir hatten, ich glaube, wenn man sich so in Retail reinfällt, das ist in England, das ist ganz spannend. Die haben gerade eine neue Clause gelauncht, dass sie quasi alle süßen Sachen von der von dem Checkout runternehmen müssen. Und das heißt, aktuell ist ja nur noch Wigglies und Kaugummi und die haben halt aktiv nach neuen Produkten gesucht, die irgendwie was ähnliches machen können und kamen auch wirklich deswegen auf uns zu und meinten so, hey, das ist ein spannendes Produkt, das macht irgendwie Sinn. Und auf der anderen Seite, jeder Retailer fragt sich, eine Frage ist, wie kriegen wir Young Buyers rein und dadurch, dass wir halt wirklich bei Gen Alpha und Gen Z ziemlich stark sind, ist das nochmal ein weiterer Pull gewesen. Ja, und jetzt haben wir auch fast die meisten Kassenplationen bekommen, was echt stark ist. das Produkt musste eigentlich auch sein. Aber ja, die kamen auf uns zu, die haben auch alle Bock, mit uns Social Media Sachen zu machen, so Activations und so, und das ist das, was uns richtig Spaß macht. Das heißt, im Dream-Szenario verkaufen wir, auch wenn das nicht viele E-Com-Gründer sagen, eigentlich mehr im Retail, weil dann können wir halt unseren Top of the Funnel maximal, wir können noch coolere Videos machen, wir können noch spaßigere Sachen machen, die jetzt irgendwie nicht converten müssen, aber die Impressions reintreiben, so dass wenn das nächste Kit irgendwie beim Discounter ist und die Zahnstocher eigentlich nehmen wir wieder welche mit.

Fabian Tausch:
[24:51] Wie viel Geld kannst du ausgeben, um einen Kunden zu gewinnen? So, Pi mal Daumen.

Niklas Terrahe:
[24:55] Wir müssen schon unter 10 Euro bleiben. Es passt aber auch meistens. Wir hatten eigentlich noch nie das Problem, dass wir da zu doll hoch sind. Ich würde gerne auch einzelne Packs verkaufen. Das geht dann nicht. Das wird... Ich glaube, das ist Surprise,

Fabian Tausch:
[25:07] Äh, nicht das Surprise, sondern das Mixpack mit 6 Stück gesehen. Verkauft ihr immer 6er Packs oder wie ist das bei euch?

Niklas Terrahe:
[25:13] Genau, wenn wir es über E-Mail, wenn Leute schon mal bei uns bestellt haben und einen nachbestellen wollen, dann kriegen das vor allem über E-Mail oder auch genau über getargete Kampagnen, wo wir nicht so viel Geld ausgeben müssen. Wenn es jetzt aber ein Neukunde ist, einer Pack bestellt, dann rechnet sich das nicht.

Fabian Tausch:
[25:30] Und wenn ich da weiter drüber nachdenke, so wenn du sagst, unter 10 Euro bleiben, das heißt, ich bestelle dann irgendwie zum Beispiel das Exterpack, was ich gesehen habe, kostet irgendwie 20 Euro oder 19 Euro Parzerquetschle, wie man so schön sagt. Das heißt, das, dann habt ihr natürlich irgendwie Produktionskosten, Fulfillmentkosten, dann kommen ja irgendwie so ein paar Sachen zusammen, Team gibt's auch noch, die wollen auch irgendwie leben, wenn ihr gerade euch anguckt, die Frage, die ich mir stelle, gerade weil du sagst, über 36 Länder, in die ihr fulfilt, dann jetzt irgendwie Compte-Tail und so dazu, wie habt ihr darüber nachgedacht zwischen, okay, UK zum Beispiel funktioniert gut, hier haben wir irgendwie den Pull, den wir brauchen, und dann irgendwie so der Fokus zum Beispiel UK zu pushen, versus, okay, wir haben auch Pull aus anderen Märkten, weil wir sind ja irgendwie Social Media, TikTok ist halt überall. Dann auch zu überlegen, okay, nehmen wir uns jetzt der Komplexität an, zum Beispiel irgendwie Fulfillment für 36 Länder freizuschalten oder pushen wir erstmal einen Markt. Weil ich bin mir sicher, dass das was ist, worüber man diskutiert und sich überlegt so, ah, okay, was machen wir jetzt? Schalten wir jetzt einfach frei? Dann, keine Ahnung, dann ist vielleicht, wenn man Lager in Berlin hat, ist vielleicht UK ein bisschen teurer, als nach Frankreich zu liefern oder was auch immer. Das heißt, man hat da irgendwie so ein paar Sachen, wo man sich dann schon Gedanken machen muss, wie machen wir das? Wo ist die Balance oder die Krux zwischen Fokus? Und es macht halt Sinn, weil wir müssen eh irgendwann in das Land, um groß genug zu werden.

Niklas Terrahe:
[26:57] Das kann man relativ analytisch beantworten. Also wir haben auf der einen Seite, wie du gesagt hast, Verschmiede erreicht alle. Das heißt, wir kommen auch aus, ich meine, wir schippen bis nach Australien. Das Ding ist, wenn wir den Markt richtig angehen, dann holen wir uns ein Lagerhaus und verfüllen uns aus dem Land. Aktuell haben wir zwei Lagerhäuser, einen in Deutschland, einen in England, wobei wir aus Deutschland vor allem in Europa verfüllen.

Niklas Terrahe:
[27:21] Und für uns in den Markt reinzugehen, heißt, wir haben angetestet, dass wir auch profitabel Ads schalten können. Das ist nicht in jedem Land der Fall. Amerika hat jetzt gerade angefangen, dass es profitabel wird. Das heißt, was am Anfang erst immer passiert ist, zum Beispiel Amerika ist ein unglaublich spannender Markt für uns auf jeden Fall. Da entsteht Popkultur. Das heißt, wir haben viel von den Influencern Top of the Funnel nach Amerika ausgerichtet. Wir haben eine Reihe rund um so einen amerikanischen YouTuber Ryan Trajan gemacht, letztes Jahr, wo wir durch Amerika mit einem Zahnstocher gereist sind und gucken, ob wir immer wieder getradet haben und dass wir am Ende zu ihm kommen, diesen Zahnstocher bringen. Wir haben jetzt mit Tom Aspinall, UFC Heavyweight Champion, eine Kollabo gemacht, der auch sehr amerikanisch Fokus auch ist und iShow Speed. Das heißt, wir haben viel Top of the Funnel für Amerika vorbereitet, was man auch sofort an den Views sieht. Das heißt, 20% unserer Views kommen jetzt mit mittlerweile aus Amerika. Und dann der nächste Schritt für uns, bevor wir da wirklich Geld investieren in dieses Land rein, also auch Fulfillment, aktuell müssen die Amerikaner noch so ein bisschen leiden, mit so anderthalb Wochen Shippingzeit, ist dann halt zu sagen, okay, jetzt ist es profitabel, da Ads zu schalten, jetzt macht es Sinn, da auch in dieses Land reinzugehen. Und die anderen Länder, also wir schalten aktuell wirklich nur in Amerika, England, Niederlande und Scandi, Ads, weil da ist es profitabel, und sehen aber, tracken halt immer, okay, da kommt organisch unglaublich viel jetzt aus UAE. Und dann testen wir es mit Ads an, reichen die Impressions, die wir in dem Land schon haben, von unserem Organic Stuff, um eine Customer Acquisition Cost zu erreichen, wo es Sinn macht, da rein zu gründen. Also Amerika werden wir wahrscheinlich jetzt ein Lagerhaus im Juli haben.

Fabian Tausch:
[28:49] Die Frage, die ich mir stelle, ich meine, wenn wir uns jetzt eine Sache angucken, ist, dass viele solcher Brands sehr schnell sehr eng mit ein, zwei, drei Creatern arbeiten, die dann irgendwie zum Teil investieren, Gesicht der Marke werden und so weiter. Du hast anfangs kurz mal so ein bisschen drüber reflektiert, warum ihr zum Beispiel anders jetzt rangehen wolltet als zum Beispiel in Prime. Warum habt ihr euch nicht für einzelne Länder Gesichter gesucht, wo ihr sagt, okay, die sind dann vielleicht auch in der Firma inzentiviert als Investoren dabei. Vielleicht habt ihr es auch und ich habe es nicht mitbekommen. Aber so die Fragestellung, wie blickst du auf Creator Brands versus Consumer Brands? Wo ist so ein bisschen der Unterschied? Für was entscheidet ihr euch da auf dem Weg und warum macht ihr es, wie ihr es macht?

Niklas Terrahe:
[29:29] Ich würde sagen, wir sind ein relativ uniker Fall, dass wir genau dazwischen sitzen. Wir haben jetzt nicht ein bekanntes Gesicht gehabt, Focal kann kein Schwein davor, mit dessen Leverage man genutzt hat, um irgendwie dann Sales zu machen. Ich glaube, das Gefährliche daran ist, dass halt die Marke immer maximal mit allen anderen kontroversen Sachen, die dieser Creator zu tun hat, zu tun hat, dass die Marke auch vor allen Dingen, wenn die Marke kann ja nicht dadurch leben, dass dieser Creator 24-7 nur noch Videos über das Produkt macht. Deswegen haben wir diesen Creator ja nicht gefolgt. Wir folgen ihn, weil er lustig ist, weil er uns entertaint und wenn er zwischendurch noch eine Ad rein sprinkelt, dann ist das fein für uns, dann kaufen wir das. Aber es funktioniert nicht, dass du einen Creator rund um eine Marke nur baust, zumindest bisher. Und die andere Seite, also die reine Consumer-Marke, die hat halt nicht den Leverage on Social Media. Und was wir gesagt haben, wir bauen Folkert quasi mit der Marke auf, was es kaum gibt, das heißt, ich meine, das war ein Versuch, wir wussten nicht, dass es funktioniert, das heißt, er ist in England, sprich, da wird ja aus der Straße als der Toothpick Guy angesprochen. Das heißt, wir haben quasi einen Creator rund um die Marke geschaffen und für Folkert ist es komplett okay, dass jedes Video über Zahnstocher ist, was wirklich unik ist, weil wir müssen nicht irgendwie zwischendurch mal was anderes machen, damit die Leute wieder sagen, okay, entertaining genug, dass er jetzt wieder Werbung schalten kann, sondern dadurch, dass jedes Video über Zahnstocher ist, können wir diesen Leverage nutzen, also haben quasi die Creator-Brand und reachen ja auch so viel wie andere Creator, also 2 Millionen Views sind wir relativ weit oben, auch in England.

Niklas Terrahe:
[30:55] Und das, was echt unik ist bei uns, ist, dass wir dadurch, dass wir so hoch Views averagen, dass uns Creator auch ganz oft als andere Creator wahrnehmen. Das heißt, wir hatten zum Beispiel Tom Aspinall, der UFC Heavyweight Champion, der hat zu uns gesagt, hey, ich habe vor allem Millennials als Audience und ich hätte mal brauchen, um Gen Alpha und Gen Z zu haben, wollen wir quasi gemeinsam Videos drehen. Er hat nicht gesagt, wollen wir irgendwie, hier ist mein Tarif, wollen wir eine Toothpick-Collaboration rausbringen. Er meinte, ey, ich gebe euch welche von meinen Views, ich gebe euch welche von unseren Views. Und drumherum ist natürlich auch ein Zahnstocher entstanden. Und das ist auch ein Investor bei uns. Aber das ist halt ein Level, der wirklich stark ist, wenn wir Leute auch DM oder so, ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir halt oben ankommen. Weil es mehr so eine Exchanges von Views auch, nicht nur Exchange von Geld. Klar, kriegen die auch in Centers wie RevShare, aber wir haben noch keinen Influencer jemals bezahlen müssen, sondern machen das dann ganz oft über RevShare, weil sie wissen, wir haben einen Pulls Socially und die haben auch einen Pulls Socially. Also trifft man sich eigentlich eher auf seiner Creator-Ebene, obwohl wir natürlich maximale Brands sind.

Fabian Tausch:
[31:56] Wenn du sagst Revenue Share, also Umsatzbeteiligung, ist es dann, dass ihr mit denen einen speziellen Zahnstocher rausbringt oder kriegen die auf den gesamten Shop Umsatzbeteiligung?

Niklas Terrahe:
[32:06] Die kriegen mit denen einen bestimmten Zahnstocher raus, aber manchmal ist das dann in Bundles und so, dann kriegen die da auch eine Umsatzbeteiligung. Ja, ich glaube, was spannend ist, dass wir gesagt haben, wenn wir mit Creators arbeiten, uns nervt es unglaublich, diese klassischen Influencer-Marketing. Irgendjemand packt auf seine Story drauf, so, ja, I found this new earplugs and they've changed the life. Was auch immer, ich glaube, so funktioniert das nicht mehr. Sondern was wir versuchen, wir versuchen immer eine Story drumherum zu bauen. Das ist jetzt ein kleiner Secret, aber im Fall von Tom hat der uns angeschrieben, eine DM geschrieben und gesagt, hey, Jungs, lass uns was machen. Wir haben gesagt, hey, Tom, warte, wir wollen das anders aufziehen. Wir hatten Lust, die ganze Story zu erzählen. Das heißt, Tom hat bei uns, hat in einem Video einen Zahnschrauber gehabt, wir haben dann die Hook gemacht, wir haben den UFC Heavyweight Champion mit einem Zahnstocher gesehen, helft uns, seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Die Kids sind crazy gegangen, die Kids haben ihn DM'd, haben ihn getaggt, so hey, mach was mit Pick'em. Dann hat er uns eine DM zurückgeschickt und gesagt so, come to my gym tomorrow. Und das haben wir dann wieder drüber gemacht. Oh mein Gott, er hat reacted, er hat gesagt, wir sollen zu seinem Gym kommen. Und das ist halt auf einer Augenhöhe, das könnte halt jeder andere Kid sein, was ihm auch passiert, das ist halt nicht irgendwie dieses klassische, ich bin irgendwie eine Parfümmarke, hab ein paar krasse Leute da drin, die mein Produkt pushen, aber es ist überhaupt nicht relatable. Das heißt, wir framen diese Storys, auch wenn wir mittlerweile den Leverage haben, dass wir an Influencer auch so rankommen, immer auf so einer Eye-to-Eye-Level.

Fabian Tausch:
[33:22] Mit der Community, nicht mit dem Influencer. Genau, spannend. Das heißt auch so wirklich so, gar nicht sich so in die Situation begeben, dass man sagt, hey, wir haben es schon geschafft, wir könnten das auch so machen, sondern immer ein, am Ende ist es ja jetzt dann ein Community-Verdienst. Also es ist so, das war nämlich ein Gedanke, den ich vorhin im Kopf hatte, welches Gefühl wollt ihr bei der Audience mit euren TikToks zum Beispiel auslösen? Und das ist ja ein Teil davon, das du gerade beschreibst. Das Gefühl, das du gerade beschreibst, dass sie die Journey mit beeinflussen können. In dem Fall mussten sie es nicht. Es hätte auch so geklappt. Aber das ist trotzdem was, was du natürlich hast. Aber es gab bestimmt auch Zeiten, wo sie es noch konnten und mussten und auch getan haben, dieses Gefühl beizubehalten. Also, was sind andere Gefühle, die ihr auslösen wollt bei der Community und bei der Audience, wenn ich eines eurer Videos gucke? Also, ein Use Case ist, das Gefühl, was beitragen zu können. Was sind noch.

Niklas Terrahe:
[34:15] Ich glaube, die Art und Weise, wie wir Videos schneiden, ich meine, wir haben jetzt auch Marketingbudget und so und wir könnten da krasse High-Production-Videos machen und irgendwie statt einem Wetterballon, einem Zahnstocher, vielleicht mittlerweile irgendwie eine kleine Rakete buchen oder sowas. Aber ich glaube, was wir versuchen immer zu kreieren, ist auch von dem Editing-Style und von der Art und Weise, wie wir mit der Audience sprechen, dass es immer sich so anfühlt, als wäre das die Audience gewesen. Also unsere Videos sind teilweise immer noch auf dem Handy gefilmt, auf CapCut zusammengeschnitten und wirklich auch mit keinen krassen Animationen reingetan. Wir könnten da krassen Animationen reintun, aber es fühlt sich ja dann einfach irgendwann, ja, das ist die große Brand und das bin ich als Konsument. Du willst die Leute eigentlich immer mitnehmen und auch das Gefühl haben, das hätte ich sein können, der jetzt gerade zu KSI gelaufen ist und dem einen Zahnstochen in den Mund gebracht hat. Und da packen wir schon eine starke Emphasis drauf, dass es immer so dieses auf Eye-Level ist, was man selten bei Brands hat. Das ist eigentlich, was wir auslösen. Und dann, glaube ich, auch immer dieses leichte Greyzone Guerilla Marketing, das sind ein paar unserer besten Videos waren, wo wir irgendwie ein Schild mit auf ein Konzert genommen haben und hochgehalten haben, Try a Flavor Toothpick. Und dann hat McLemore in dem Fall gesagt, ey komm, lass mich mal probieren. Oder was weiß ich, dass wir das in die Mona Lisa in die Art Gallery reinschmuggeln. Wir versuchen nicht Leute irgendwie zu was extrem Illegales zu bewegen, aber doch immer so auf der Greyzone, was einfach aufregender ist und weil du da mehr coole Sachen machen kannst.

Fabian Tausch:
[35:37] Was ich spannend finde, wir machen ja jetzt für den Podcast hier auch deutlich mehr irgendwie so Social Media, gerade Shortform, TikTok, Instagram, YouTube Shorts oder YouTube Shorts am absolut schlechtesten performt von allem. Also ich glaube, da haben wir kein Video, was irgendwie über 10.000 Views hat, während dann TikTok oder Insta auch mal irgendwie in die halbe Million und plus sind, mit den banalsten Themen, mal so, mal so. Was mir auffällt, und du hast es gerade so ein bisschen angesprochen, aber ich will da auch mal deine Erfahrungswerte trotzdem nochmal hören, so vieles von dem, was bei uns funktioniert, ist einfach das einfachste Editing überhaupt. Und dann hast du so Sachen, die hardcore geeditet sind, die wirklich an sich eine geile Produktionsqualität haben, die dann bestimmt auch für jemanden, der sich's anguckt, sind so, boah krass, da wurde echt Kohle investiert und richtig gut gemacht. Dann hattest du 137 Views, 345 Views, ein anderes Thema, aber bei euch würde wahrscheinlich das dann irgendwie trotzdem 100k, 200k, 300k haben, statt vielleicht irgendwie 2 Millionen. Aber was würdest du sagen zu Produktionsqualität, Schnitt etc.? Wie sehr ist es nötig, irgendwie da geilen Shit zu machen und wie sehr ist geiler Shit eigentlich Storyline und vielmehr so dieses und gar nicht so dieses Polishing?

Niklas Terrahe:
[36:45] Es ist alles Storyline, würde ich sagen. Du kannst auch ein Raw-Video aufnehmen und die Leute können das klicken. Ich würde sagen, wenn du das runterbrichst, dann ist das Allerwichtigste logischerweise die Hook. Wir versuchen von der Sprache her immer wirklich fünfjährige Sprache zu nehmen. Das heißt, statt irgendwie Assets, Cash, Money, keine komplizierten Wörter zu verwenden, dann die ersten wirklich, zum Beispiel wenn wir unser Space-Video angucken, This is a flavored toothpick, I'm gonna send it to space, and when it lands back on earth, I'm gonna try it. Ganz, ganz clear. Du hast in dem ersten Frame, hast du uns mit einem Zahnstocher gesehen, wir haben dir erzählt, was passiert, wir haben es super einfach gemacht. Du willst auch immer wissen, was passiert, weil wir gesagt haben, wir werden es versuchen, wie es schmeckt danach. Und dann, wenn du diesen ersten Sok hast, dann hast du dir die Aufmerksamkeit verdient.

Niklas Terrahe:
[37:32] Meistens haben wir keinen Frame länger als zwei Sekunden. Wir switchen Musik ab, wir switchen mit Soundeffekten ab, man muss Aufmerksamkeit spannen, das ist halt wirklich nicht besonders lang. Das heißt, dann kannst du wirklich so vorstellen, wie du hast es verdient, dass du in 10 Sekunden über etwas anderes reden darfst. Das heißt, nachdem du erst den Dopamin-Upload gehabt hast, we're going to send it to space and then it lands back on Earth and we're going to test it. Dann erzählen wir ein bisschen Backstory. So we've attached this toothpick to a 2000-liter Balloon. We're going to send it to space and when it pops and lands back on Earth, we're going to test it. Das heißt, wir haben damals ein bisschen Backstory erzählt. So jetzt musst du aber langsam wieder ein bisschen eine Retention reinbringt oder ein Problem, das introduced ist. In dem Fall sind wir dann losgefahren. We need to get on the road. The toothpick is moving very fast. Das heißt, GPS-Tracker, Spannung wurde aufgebaut. Und dann haben wir gesehen, der Zahnstocher ist in einem anderen Land. Das heißt, maximale Peak-Dingsumster. Und dann immer

Niklas Terrahe:
[38:37] Mit dem Climax auch dann aufhören. Kannst du irgendwie Like and Follow for Part 2 oder wenn die Leute droppen, dann wird es auch nicht so viel aufgestrahlt. Das heißt, das war immer unsere Argumentation, so 43 Sekunden klingt banal, aber wenn die letzten drei Sekunden nicht geschaut werden, dann wird es halt auch 100.000 Mal weniger ausgespielt. Das heißt, wirklich eigentlich immer so da durchführen und zu überlegen, so wo würde ich jetzt, habe ich mir die Aufmerksamkeit verdient oder muss ich jetzt wieder eine kleine, so eine kleine was ich,

Niklas Terrahe:
[39:07] Scarity reinpacken oder irgendein Problem introducen oder kann ich jetzt den Reward geben? Und ich glaube, wenn man in diesen Buckets denkt, dann kann man schon TikToks relativ sicher auch viral gehen lassen. So funktioniert die Human Psychology. Wir wollen eine gute Story, wir wollen irgendwie was, was uns emotional catcht und dann wollen wir einen Reward am Ende. So funktioniert eigentlich alles.

Fabian Tausch:
[39:28] Warum zum Beispiel sowas wie Like and Follow for Part 2, anstatt das Video zu Ende zu erzählen? Also ich bin zum Beispiel so der Typ, der sich denkt, ach komm, eigentlich, wenn ich als Konsument das gucke, dann fände ich es geil. So, okay, die wollen das, ich schicke das ins All und ich kriege das. Dann würde ich denken, selber aus Produzentensicht, okay, um es dem User und Konsumenten auch so angenehm wie möglich zu machen. Oder dass er es auch geil findet und sich nicht denkt, jetzt hucken die mich und dann weiß ich wieder nicht, wann das Video rauskommt. Vielleicht verpasst ihr es. Natürlich habe ich das vielleicht bis dahin vergessen, aber in dem Moment fuckt es mich vielleicht auch ein bisschen ab.

Niklas Terrahe:
[40:00] Ja, auf jeden Fall. Also, aber das ist gut, dass jeder genervte Mensch kommentiert dann, warum habt ihr noch nicht jetzt Part 2 gemacht? Und das drivet halt wieder. Leute liken es dann trotzdem. Oder sie kommentieren, comment to stay on TÜVPIC TikTok oder sowas. Das heißt, das drivet dann schon wieder noch mehr. Und das Gute ist, wenn wir jetzt die ganze Auflösung auch mitgeben, das machen wir auch nicht immer, wenn wir merken, okay, da ist auf jeden Fall nicht genug Videomaterial, um das spannend genug zu machen für ein Part 2, dann hauen wir es alles in einem raus. Das ist natürlich jetzt ein Riesenthema,

Fabian Tausch:
[40:26] Wo man auch wirklich was Geiles machen kann.

Niklas Terrahe:
[40:27] Ja, genau. Und dann aber in Part 2 haben wir dann wieder die Möglichkeit, diesen gleichen Framework, den ich gerade erzählt habe, wieder aufzubauen. So kurze Backstory, wir haben Zahn schon in die Welt all geschossen, ist in einem anderen Land gelandet und dann holen wir die Leute gleich wieder in den Moment rein. In dem Fall ist es dann irgendwie in so einem Kuhwiese mit irgendwie so spanischen Bullen gelandet, wo wir dann rübergeklettert sind und fast... Ist er wirklich gelandet? Der ist da wirklich nützlicherweise gelandet. Und das heißt, es war nochmal an sich eine komplett geschlossene, super spannende Storyline. Das Video davor haben die Leute halt darauf gewartet. Und die Leute verzeihen eins auch, wenn das Part 2 dann draußen ist.

Fabian Tausch:
[41:01] Finde ich noch interessant, da so ein bisschen drüber nachzudenken. Ansonsten, jetzt muss ich es auch mal probieren. Du hast ein paar mitgebracht. Jetzt muss ich mal kurz hier parallel 15% Mystery, 15% Temptation und dementsprechend 17% mal gucken. Dementsprechend...

Niklas Terrahe:
[41:17] Ich kann dir leider nicht sagen, was da drin ist, dadurch, dass das unser Mystery Pack ist.

Fabian Tausch:
[41:21] Das heißt, Mysteries, sind das dann sechs verschiedene? Ist das dann ein Geschmack?

Niklas Terrahe:
[41:24] Wir haben aktuell fünf verschiedene produziert, das heißt, ich kann dir nicht genau sagen. Ich weiß ungefähr, welche wir produziert haben, aber ich kann nicht sagen, ob das jetzt...

Fabian Tausch:
[41:29] Sind das sechsmal die gleichen oder ist das wirklich auch unterschiedlich?

Niklas Terrahe:
[41:32] Das sind unterschiedliche. Dann kannst du mal sagen, was das ist. Was du glaubst, das ist eine gute Frage.

Fabian Tausch:
[41:40] Spannend. Ich habe ja wirklich noch keinen davon im Mund gehabt, dementsprechend. Geht für mich so ein bisschen in Richtung, ich weiß nicht, Passionsruf ist wahrscheinlich nicht der richtige Begriff, aber in die Richtung.

Niklas Terrahe:
[41:51] Warte. Da habe ich einen guten Guess, was das sein könnte.

Fabian Tausch:
[41:54] Es erinnert mich, was krass, es erinnert mich an den Geschmack aus der Kindheit, aber ich kann nicht genau zuordnen, was es ist. Riecht witzig.

Niklas Terrahe:
[42:02] Ja, ich muss mal probieren, was ist das?

Fabian Tausch:
[42:06] Aber es schmeckt interessant, weil... Und man denkt auch...

Niklas Terrahe:
[42:10] Ja, wenn ich dir sage, weißt du es sofort.

Fabian Tausch:
[42:11] Warte kurz. Man denkt auch, ah, okay, hatte ich jetzt den Mund, Geschmack muss ja weg sein, weil es fühlt sich so an, als ob es weniger wird. Dann nimmst du es raus, nimm es doch wieder rein. Du merkst, ah, Geschmack ist doch noch da. Das ist richtig witzig. Rückfrage dazu, du hast vorhin mal gesagt, ihr habt erklärt, wie lange der Geschmack hält. Wie lange hält der Geschmack?

Niklas Terrahe:
[42:27] Boah, es kommt... Wir haben wirklich so zwei Kohorten von Leuten. Die einen kauen diesen Zahnstocher komplett durch. Der sieht danach maximal nasty aus. Dann vielleicht drei Minuten oder so. Aber wenn du es jetzt so wie du es hast, dann kann das schon 20 Minuten halten, je nachdem, was für einen Flavor wir haben.

Fabian Tausch:
[42:41] Ich bin so der Typ, der einen Kaugummi nach 5 Minuten maximal ausspuckt und sagt, hey, reicht, das ist schon drüber. Meine Freundin zum Beispiel ist so, nee, hä, wie kannst du den jetzt schon irgendwie ausspucken? Ich komme trotzdem nicht drauf, was es ist.

Niklas Terrahe:
[42:57] Das ist Ananas.

Fabian Tausch:
[42:59] Ah, ja, klar. Witzig, ja, aber lustig, dass du an Passion Fruit denke.

Niklas Terrahe:
[43:08] Topical Fruit.

Fabian Tausch:
[43:09] Aber trotzdem. Okay. Mal probiert, jetzt muss ich aber aus dem Mund rausnehmen, sonst ist es auch irgendwie schwierig fürs Reden als Podcaster. Wenn man das mal so sich anschaut, ich meine, klar, Ziel irgendwie Kategorie definieren und wirklich so der Player sein. Ich meine, gibt es Konkurrenz in dem Markt? Also ist das was, wo du sagst, okay, das machen jetzt irgendwie 10 Firmen auf einem ähnlichen Level? Oder ist das was, wo ihr sagt, hey, ne, sieht immer noch, jetzt nicht typisch, ich pitche einem Investor, das gibt keine Konkurrenz oder so, sondern mehr so, wie ist das aktuell? Also wenn man sich das mal wirklich anschaut, wie viele Firmen verkaufen, also jetzt nicht einfach nur Zahnsteuerer in so einem Plastikding mit 60 Dingern drin, wo ich dann irgendwie gucken muss, dass ich den aus diesem kleinen Loch rausbekomme, dass ich einen Zahnsteuerer bekomme, sondern halt wirklich, wer versucht, Chemium Zahnsteuerer zu verkaufen? Also nicht wer, du musst mir nicht die Marken nennen, ich brauche keine Konkurrenzmarken, sondern mehr so, wenn du dir den Markt anschaust, wie ist das?

Niklas Terrahe:
[44:03] Also... Wir haben den Zahnstochemrückgeschmack nicht erfunden. Den gab es vorher auf jeden Fall. Lustigerweise im Dach gibt es zwei Marken, die schon ein bisschen länger als wir existiert haben. Und in Amerika gibt es auch irgendwie so eine Luxury-Marke, die macht so Zahnstocher mit irgendwie Bourbon and Whisky infused und so. Und die sind auch schon ein bisschen länger unterwegs. Ich würde es jetzt aber nicht als Mark definieren. Also das waren wirklich, keine Ahnung, was die zusammen machen. Vielleicht 10 Millionen im Jahr. Also wirklich einfach nicht da gewesen. Aber schon so ein bisschen Proof für uns, dass es geht. Und ich würde jetzt auch nicht sagen, dass deren Marketing das Beste war. Das heißt, für uns war das eigentlich eher so ein Proof, okay, Leute nutzen das, gebt uns mehr Confidence, dass wir das auch hinbekommen können und jetzt muss es halt einfach noch jemand bekannt machen. Und so haben wir das quasi ein bisschen angegangen. Wir wissen, wir haben es noch nicht geschafft, weil es Indien und China ziemlich stark ist, was irgendwie Zahn schon mit Geschmack angeht, gerade Indien. Unser Price Point ist halt noch nicht ganz right, aber wir haben auch echt viele Anfragen aus Indien. Mittlerweile, wir shippen auch nicht nach Indien, aber das wäre so mein Holy Grail mal irgendwie in einem asiatischen Raum zu launchen ein Produkt, wir müssen auch ein bisschen am Price Point arbeiten, weil in Indien 3 Euro halt wirklich viel ist aber da gibt es auf jeden Fall schon eine große Kohorte von Leuten, die das irgendwie regelmäßig nutzen.

Fabian Tausch:
[45:17] Ja spannend, Auch, dass du sagst, okay, wir haben jetzt das Rad nicht neu erfunden, aber am Ende, wir wussten, das Produkt funktioniert, aber irgendwie hat es noch keiner so platziert, wie wir uns das vorstellen und cool fänden. Ich glaube auch, häufig hast du ja dann irgendwie, hart gesagt, einen 40-Jährigen, der sagt, lass mal Zahnschaum mit Geschmack machen, der platziert die natürlich in einer anderen Zielgruppe, als wenn du das irgendwie machst und sagst, hey, wir sind jung, wir überlegen uns, wie das irgendwie in der frühen Generation cool wird, die jetzt wirklich super jung sind. Und wenn du sagst, ab 8 ging quasi eure Zielgruppe los und eure Kohorte, ist ja was ganz anderes. Und lass mal einen 40-Jährigen mit einem 8-Jährigen sprechen, dann weißt du ganz genau, wie viele unterschiedliche Welten da dazwischen liegen. Und sich dann zu sagen, okay, wir nehmen das und gucken, wie wir das platzieren und wachsen dann mit der Zielgruppe auf der einen Seite. Und also in ein paar Jahren gibt es dann halt ein paar Pick'em Heavy User seit Jahren, die dann natürlich auch dementsprechend älter sind. Plus, dass solcher Content ja trotzdem auch ältere Leute mit erreicht. Also es ist ja jetzt nicht so, als ob da 100% zwischen 8 und 18 werden oder so, sondern da ist ja dann irgendwie immer noch ein großer Teil auch, fällt dann auf die älteren Zielgruppen.

Fabian Tausch:
[46:23] Ich finde interessant, dass ihr gesagt habt, okay, wir bauen maximal Reach, Awareness und Marke first so und bauen darüber dann unseren Funnel mit Werbung und gucken dann, dass wir hinten raus dann die Käufe zustande bekommen, um das zu finanzieren. Es gibt ja so viele, die heute sagen, alles muss irgendwie sofort profitabel, transaktionell sein, also auch der erste Content, den man postet oder auch so denken, dass man sagt, okay, der Inhalt kann gar nicht nur auf maximale Reach sein, sondern der muss direkt irgendwie genau irgendwas vorbereiten oder irgendwie, also diesen Switch gar nicht hinbekommen zu sagen, okay, wir wollen maximale Reichweite. Und dann erst nutze ich, dass ich diese Reichweite hatte und eine gewisse Awareness habe und nehme die Leute dann mit in Schritt 2, sondern direkt versuchen, Schritt 1, 2 und 3 zu kombinieren. Und ich glaube, da kann man auf jeden Fall einiges daraus mitnehmen.

Niklas Terrahe:
[47:14] Ja, auf jeden Fall. Ich glaube, wir entscheiden immer, das ist wirklich bei uns täglich, einhören wir uns daran, warum wir das gestartet haben. Also klar wollen wir irgendwie Geld damit machen und es ist auch schon wichtig, dass irgendwie unsere Margens passen. Aber unser großer Traum, wo wir uns immer mit motivieren, ist zu sagen, hey, wir haben eine Kategorie geschaffen, wir haben es geschafft, was zurückzubringen, was lange nicht mehr auf dem Radar war. Es spricht nichts dagegen, dass der Zahnstocher wieder in den Trend kommt, der war schon mal da. Es muss nur ein richtiges Zeitgeist-Management, Popkultur aufbauen kommen, damit man das zurückbringen kann. Das, was uns motiviert, zu sagen, hey, wir haben jetzt keine weiteren Nutrition-Brand oder sowas, was es schon tausendmal gibt, sondern was ganz, ganz Neues, macht viel, viel mehr Spaß. Und dann zusätzlich noch zu sagen, dass man irgendwie, dass man den Zahnstocher quasi wollte ich jetzt sagen, Dass wir diesen Moment schaffen, wo wir, ich glaube, wir sind auf jeden Punkt verloren.

Fabian Tausch:
[48:08] Tim, kannst du im Nachgang dann einfach zurechtschneiden, wenn Niklas seinen Punkt wiederfindet.

Niklas Terrahe:
[48:11] Danke, Tim.

Fabian Tausch:
[48:14] Also kannst du gerne noch kurz drüber nachdenken. Wir waren noch bei so erst Marke groß denken, dann nicht direkt Schritt 1, 2 und 3 kombinieren in dieser Käufer-Journey. Dann hast du gesagt, okay, wir wollten erstmal Category-Defining, wollten das Produkt irgendwie platzieren, gar nicht so hart auf.

Niklas Terrahe:
[48:29] Ah, jetzt weiß ich es wieder. Tim hieß er, oder? Tim, jetzt habe ich es wieder. Also, was ich eigentlich sagen wollte, auch einer unserer Role Models, das hat, glaube ich, niemand auf dem Schirm, ist Chiquita. Ich weiß nicht, ob du die Story von Chiquita-Bananen kennst.

Fabian Tausch:
[48:44] Ich kenne die Story nicht. Irgendwann habe ich mal was dazu auf TikTok gesehen, aber ich kann es dir nicht wiedergeben.

Niklas Terrahe:
[48:48] Die haben ein bisschen eine dirty, dirty History, weil die halt irgendwie so eine 1800er viel Scheiße gemacht haben. Aber der Kern der Story ist, dass sich irgendein Unternehmer aus Amerika, nach Papua-Neuguinea gefahren hat, eine Banane probiert, aber sich, stark, die will ich jetzt für so ein Ding machen. Wenn du dir die Banane anguckst an sich, eigentlich kein geiles Produkt, das rottet super schnell, die ganzen Supply Chains sind mega nervig, aber er war so obsessed mit der Banane, dass er sagt, ey, ich krieg das hin, ich krieg das hin. Es gibt zwar überhaupt keinen Demand, keinen Amerikaner, der hat immer so eine Banane gehört, aber ich krieg das irgendwie hin. Und hat dann richtig krasse Commercials zu seiner Zeit gemacht, hat Miss Chiquita erfunden, das ist so eine Lady damals, die aussah wie den Bananen und getanzt hat und hat dann mit Kellogg's zusammengearbeitet und gesagt, ey, lass uns die Bananen irgendwie mit so einem Voucher, dass du die Müsli in die Bananen rennt, also hat wirklich so einen Demand kreiert, der überhaupt nicht da war. Hat gedauert, aber dann hatte Chiquita so eine Zeit lang 90% des Market Shares gehabt und auch jeder bei Banane direkt an Chiquita gedacht. Und ich glaube, sowas zu erschaffen, das würde mich irgendwie glücklich machen, wenn wir das hinbekommen. Das ist eigentlich so die Kernmotivation. Wir werden auch andere Produkte daraus bringen, safe. Das wird nicht mal nur bei Zahnschlauchern bleiben, aber so, das ist so.

Fabian Tausch:
[49:55] Was willst du sagen? Sind so naheliegende Produkte für euch? Ist das dann alles irgendwie oral?

Niklas Terrahe:
[50:01] Ich hab dir, also das erste super naheliegende Produkt hab ich dir, du bist der allererste, der davon hört, außerhalb von unserem Team.

Fabian Tausch:
[50:08] Darf das im Podcast bleiben?

Niklas Terrahe:
[50:09] Das kommt nämlich jetzt auch sehr, sehr bald raus. Shoutout auch an Nico von Moor haben uns dabei geholfen, also ein ganzes Team. Das sind Zahnstocher mit Nutrition Infused. Wir haben es geschafft, in den einzelnen Zahnstocher deine tägliche Dosis an Vitamin D, B1, B6, wahrscheinlich auch noch Melatonin reinzubekommen. Das heißt, es ist eigentlich so eine Premium-Line, die ist noch Pre-Production, das heißt, da sind noch keine Zahnstocher drin, aber so wird sie aussehen. Einfach auch noch, um dieses Habitform ein bisschen mehr zu fostern. Wir haben jetzt schon so viele Leute, die Zahnstocher täglich nutzen Jetzt haben wir gedacht, kriegen wir nochmal ein paar Co-Benefits rein. Und genau das kommt als nächstes. Aber es gibt noch einige andere Sachen, die wir ausprobieren wollen. Ich glaube, wenn du halt diese Social First hast und auch viele Leute, die deiner Journey folgen, dann kannst du einiges anderes rausbringen. Wir wollen nochmal in Richtung Beverage gehen, aber auch komplett neu gedacht. Das heißt, da wird es coole Produkte geben drumherum. Kein Getränk, das kann ich jetzt schon sagen, aber was, was man lange nicht mehr auf dem Radar hatte, was aber jeder schon mal genutzt hatte. Und da wird auch wieder was rauskommen. Also es bleibt nicht nur bei den Zahnschnauben, aber aktuell macht der Zahnschnauben Spaß.

Fabian Tausch:
[51:17] Wäre Sirup nicht zuletzt wieder cool geworden, hätte ich jetzt auch sowas getippt.

Niklas Terrahe:
[51:21] Es geht in die Richtung, aber es ist ganz sicher.

Fabian Tausch:
[51:22] Ja, es ist nur spannend. Oder die Brausetabletten.

Niklas Terrahe:
[51:27] Geht auch nicht in die Richtung.

Fabian Tausch:
[51:27] Können wir auf der Rekord mal drüber sprechen. Aber ein Gedanke, den ich noch hatte, was mich interessiert, weil du sagst, okay, die anderen machen vielleicht gemeinsam irgendwie 10 Millionen Umsatz. Ich meine, man kann ja rechnen. Das heißt, man kommt ungefähr daraus, wo ihr, also was ihr jetzt insgesamt an Umsatz gemacht haben könntet. Knackt ihr oder steuert ihr dieses Jahr schon sehr stark auf 8-stellig zu? Also 10 Millionen Umsatz im Jahr? Knackt ihr? Spannend. Ich meine, am Ende muss man ja sagen, wenn ich das runterrechne, 6 Packungen kosten mich 20 Euro, dann sind es irgendwie so zwischen 3-4 Euro pro Packung, die ich lande. Dann kann man sich mal ausrechnen, wie viele Packungen ihr dafür verkaufen müsst dieses Jahr. Und dann weiß man auch, wenn ihr bisher 1,25 Millionen Packungen verkauft habt für 25 Millionen Zahnsteuer, was da gerade für ein Wachstum drin ist, dann verdreifacht ihr euch halt auch einfach mal ganz schnell. Dementsprechend das schon, also ich weiß nicht, wie viel von den 1,25 Millionen Packungen ihr dieses Jahr verkauft habt, dementsprechend kann ich das nicht perfekt herleiten.

Niklas Terrahe:
[52:18] Aber das ist schon verrückt. Wir haben das natürlich erst seit Oktober Stock gehabt letztes Jahr. Das heißt, davor haben wir immer so 30.000 Euro gemacht, da waren wir capped, das war unser Stock. Und dann im Oktober hatten wir das erstmal Sachen on shelf und ich glaube im November waren wir schon irgendwie so bei 700k.

Fabian Tausch:
[52:33] Krass.

Niklas Terrahe:
[52:34] Und ja, sind wir ziemlich stabil mit unserem Umsatz und...

Fabian Tausch:
[52:37] Genau. 700k Umsatz oder 700k verkaufte...

Niklas Terrahe:
[52:40] 700k Umsatz. Krass. Genau, und jetzt dadurch, dass wir es in diesen acht Ländern launchen und Einzelhandel wirklich auch einen guten Putscher, sie haben auch echt hohe Mengen bestellt, kommt da auf jeden Fall nochmal ein guter Revenue Stream dazu.

Fabian Tausch:
[52:51] Sehr beeindruckend halt, wie gesagt, das ist ein Produkt, was lange keiner mehr auf dem Schirm hatte, was Normalität ist, man kennt Zahnstocher, aber wann kauft man Zahnstocher? Man hat halt so eine Box zu Hause oder halt auch nicht, in der neuen Generation wahrscheinlich auch nicht, früher bei den Eltern wahrscheinlich und da dann halt so sagen, okay, das neu verpackt, das ist halt so dieses, es ist ein Produkt, das Repackage und nochmal, wirklich neu gedacht, das ist ja nicht einfach nur einen Zahnstocher genommen und neu gemacht, sondern, also es ist ja nicht den einfach in eine Premiumverpackung gepackt und eine Story erzählt, sondern dann auch noch mal was neu gemacht. Schon krass, was da irgendwie eigentlich möglich ist, wenn man sich mal anschaut, dass es halt eigentlich das normalste Ding der Welt ist.

Niklas Terrahe:
[53:28] Schau mal, das ist das erste True, was die Menschen erfunden haben.

Fabian Tausch:
[53:32] Beeindruckend. Wenn du das so sagst, wann gibt es die ersten Aufzeichnungen zu Zahnstauern?

Niklas Terrahe:
[53:36] 200 Millionen Jahre, glaube ich. Macht das Sinn? Ich glaube, bei so einem Homo erectus wurden damals so die ersten Zahlen. Habe ich mir irgendwann ein Chefchef wie dir rausgefunden.

Fabian Tausch:
[53:47] Verrückt. Das ist tatsächlich eine ganze Weile her.

Niklas Terrahe:
[53:49] Das ist eine ganze Weile her.

Fabian Tausch:
[53:50] Das heißt, bei euch ist jetzt gerade Fokus Retail, neue Länder, also so US vor allem. Und du hast ja gesagt, ihr habt eine Finanzierungsrunde aufgenommen. Also ihr habt Investoren mit an Bord genommen. War das Hülle der Löwen oder waren das auch noch andere?

Niklas Terrahe:
[54:02] Das waren auch noch andere. Also wir waren bei Hülle der Löwen.

Fabian Tausch:
[54:05] Ich habe Judith Williams Werbung mit euch bekommen. Dementsprechend habt ihr ja irgendwie Judith ist dabei.

Niklas Terrahe:
[54:09] Genau, da haben wir noch ein paar coole Angels dabei. Christian Wolff ist bei uns mit investiert. Nico, sein CPO ist auch mit dabei. Wir haben den ex-TikTok-Simo.

Fabian Tausch:
[54:20] Global oder Deutschland?

Niklas Terrahe:
[54:21] Global. Und dann Tom Aspinall, der Heavyweight Champion. Die sind gerade bei uns mit auf dem Cap-Table und sind auch echt stark. Starke Support.

Fabian Tausch:
[54:29] Weil ihr, brauchtet ihr Geld, um zu wachsen oder war das mehr auch, wir wollen ein paar richtig geile Leute als Advisor auch mit drin haben, die einfach, mit denen wir einfach eng im Austausch sein wollen?

Niklas Terrahe:
[54:39] Dazu ist, also ich glaube bei uns, wir hatten Cashbedarf, aber der war nicht hoch, ich kann ja auch die Summe sagen, ich glaube wir haben nicht mal 400 Kahlen gesammelt oder so, um was um den Dreh. Damit haben wir unsere Produktion finanziert, das war wichtig. Ansonsten muss man auch wirklich sagen, gerade Nico von der Quality Group, die haben uns echt so viel geholfen, viel mehr wert als was sie bei uns investiert haben. Und auch Tom Espinel, der ist ein riesen Zahnstocher-Fern, der trainiert immer mit Zahnstocher. In jedem Kampf, mit dem er hingeht, hat er einen Zahnstocher dabei, der hat jetzt im November ein riesen Fight und will mit dem Zahnstoff auf die Bühne laufen und quasi so.

Fabian Tausch:
[55:13] Seid ihr schon Hosensponsor dann auch, so Pick'em irgendwie?

Niklas Terrahe:
[55:16] Das wäre der UFC nicht ganz leicht, weil bei dem Kampf darfst du keine Sponsoren mehr haben, aber ja. Es kommen auch dieses Jahr noch echt ein paar coole Kollaps, wo wir auch noch ziemlich sicher sind, dass da gut durch Revenue kommt. Wir launchen eine einer großen Fastfood-Kette wahrscheinlich dieses Jahr in England. Da können wir so ein bisschen Happy Meal-Zahnstoffer dazu.

Fabian Tausch:
[55:34] Genau. Spannend. Also da kommt auf jeden Fall nochmal einiges. Was würdest du sagen, wenn wir uns in fünf Jahren nochmal hinsetzen und es hat nicht funktioniert, was wären die Sachen, die euch das Genick brechen könnten?

Niklas Terrahe:
[55:45] Oh, das ist eine gute Frage. Es kann auf jeden Fall sein, dass es nicht funktioniert. Ja, es ist immer noch am Anfang. Was kann es das Genick brechen? Ich glaube, wir müssen auf jeden Fall vorsichtig sein. Das ist tatsächlich seit Tag 1, das, was wir immer machen, ist halt so diese Hype-Curve zu managen. und wir sind jetzt schon an, was weiß ich, so einem größten Streamer der Welt mit iShow Speed und so gekommen. Das sind halt schon echt Household Names und man muss halt gucken, dass man irgendwie kein Roof reached, wo man sagt, ja okay, jetzt hat er irgendwie, keine Ahnung, Kim Kardashians oder sowas und jetzt, was soll jetzt noch kommen? Aber ich glaube, da haben wir eine ganz gute Roadmap, wie wir das avoiden können, dass wir jetzt nicht irgendwie so einen, von irgendwie so Social Status her alles erreichen. Deswegen gerade auch so ein bisschen so der Mix, dass wir, wenn wir weniger Ads machen können und mehr auf coole Stunts gehen können, so ein Zahnstein-Belteuer schicken und so, dass wir das damit outbalancen können.

Niklas Terrahe:
[56:35] Und ansonsten ist, glaube ich, immer, glaube ich, erst D2C-Grunner die Gefahr. Nimmst du zu viel Cash auf, willst du zu aggressiv wachsen und holst deine Profitabilität nicht hinterher, dann wird es immer schwierig. Das haben wir zum Glück bisher noch nicht gemacht. Aber Semptation ist natürlich immer da. Wir könnten jetzt vielleicht schon in Amerika sein, hätten wir noch ein bisschen mehr Geld eingesammelt oder sowas. Auf der anderen Seite wollen wir halt irgendwie die Profitabilität immer nachziehen. Sowas können uns immer das Genick brechen. Generell habe ich nicht so viel Sorge, dass wir von der Produktseite ans Limit stoßen, weil das kann man sich ja schwer als Zuhörer vorstellen, aber wir haben mit so vielen Leuten telefoniert, auch Kunden, um zu erfahren, warum nutzen sie diese Zahnschaum. Das ist vielleicht nur wegen so einem TikTok, weil sie das mal von Celebrity gesehen haben, aber dieser Push von Leuten, die das wirklich so im Habit gemacht haben, und das geht langsam, es geht jetzt nicht so, dass plötzlich jeder unserer Kunden jeden Tag Zahnschaum montiert, aber die Cohortity, die da gerade wächst, die ist so valuable und auch super loyal. Das heißt, dieses Habit-Forming, was so irgendwie durch diese Oral-Fixation, diese Zahnstatt gibt es halt, wie gesagt, seit 200 Millionen Jahren aus dem Grund und das ist schon echt viel wert. Daraus glaube ich, dass das aus dem Grund das nicht zugrunde geht. Ja, aber ich meine, vielleicht verhauen wir irgendwie mit Taxes oder so. Oder werden verklagt, weil jemand den verschluckt hat.

Fabian Tausch:
[57:52] Uiuiui. Ja, pass mal in den USA drauf.

Niklas Terrahe:
[57:54] Ja, da sind wir auch schon mit anmelden.

Fabian Tausch:
[57:56] Schau mal, was ihr da draufschreiben müsst auf die Dinge. Stichwort MrBeast bezüglich Ceiling. Lass uns da, erinnere mich dann nach dem Gespräch nochmal dran. Aber ein Punkt, über den ich nachdenken wollen würde, ist, warum ihr zum Beispiel gerade Angels als Investor mit reingenommen habt und keine VCs. Ich meine, du kennst die VC-Route aus deinen B2B-Erfahrungen. Dementsprechend, wie denkst du gerade über Venture Capital nach? Was sind da Vor- und Nachteile? Und warum war das für euch bisher jetzt kein relevanter Weg?

Niklas Terrahe:
[58:23] Also generell ist irgendwie so ein Curse und Blessing zugleich. Ich glaube, was halt im Venture Capital immer so schwierig ist, Investoren wollen immer helfen, gerade die BCs, die wollen natürlich allen helfen und so. Aber aktuell in dem Marktumfeld, die, die, die ansetzen aktuell, die ist so intensiv, dass du halt das gesamte Team die Luft wegnimmst. Das heißt, wenn du dich sagst, ich committe mich jetzt irgendwie einen Monat lang Fundraising zu machen, Schaffst du wirklich aktuell nichts anderes mehr, weil die gegenüber Tech im D2C-Bereich auch nochmal wirklich intensiver ist. Von Verträgen mit Lieferanten und allen Quatsch, wo du dir eigentlich keine Sorgen und Gedanken drüber machst, ist echt super, super viel. Das heißt, wir haben ein paar Monate mal angetestet, ob wir Geld einsammeln. Und das killt halt ein maximales Momentum. Was halt, ich glaube ich, viele VCs nicht verstehen, ist, dass gerade wenn du sowas Neues wie Zahnschauer investieren, hast entweder die VCs, die VCs sehen natürlich, ah, Growth, Wachstum, krass, mega, haben aber nicht das Endvertrauen da drin, dass sie sagen, okay, wir feiern die Idee, dass wir eine Kategorie bauen. Spannend.

Niklas Terrahe:
[59:33] Aber mit so vielen Stakeholdern im VC, so viele Partner, fehlt dann oft die Conviction zu sagen, ey, wir nehmen jetzt den Risk Und dann verdienen sie sich halt maximal in so Analysis. Also es gibt ja auch, glaube ich, ein Wort dafür Analysis, Paralysis bei VCs. Und bei Angels, du hast halt irgendwie Leute, die sehen dich, die haben Vertrauen darin, dass du das irgendwie hinbekommst. Die gucken sich das Team an. Die sprechen zweimal, dreimal mit dir, versuchen dich irgendwie zum Kaffee einzuladen, kriegen ein gutes Gefühl dafür und sagen, hey, come on, let's go. Mach es und ich will ja gar nicht länger irgendwie reingucken. Ich vertraue ans Team. Das ist ein Produkt. Was soll ich da analysieren? Es gibt keinen Zahnstocher am Markt. Und es gibt, also was soll ich mir überhaupt angucken auf so einer Analyse-Seite? Entweder das Team passt oder es passt nicht. Und danach öffnen sie halt ihre Bücher und helfen uns operativ. Und ich glaube, das fehlt gerade so im VC-Bereich. Es ist wirklich analytisch. Und manchmal ist es halt wirklich so absurd, dieses Ding auch ist. So absurd ist es auch, sich da extrem analytisch mit zu beschäftigen. Ich hatte VCs, die haben ja eine ganze Marktanalyse von Demand in Indien gemacht. Und wie sich das über die Jahre entwickelt hat, haben sie sich irgendwelche Daten eingekauft. und so, um das zu erinnern. Ich dachte mir also, hey, es gibt den Zahnstochermarkt nicht. Entweder ihr vertraut, dass wir ihn schaffen Oder halt nicht. Also da bin ich so ein bisschen mixed with things.

Fabian Tausch:
[1:00:45] Aber hast dann entschieden, jetzt gerade, es ist einfach Overkill?

Niklas Terrahe:
[1:00:48] Ja, es ist Overkill, weil es dann einfach Momentum killt. Und am Ende, ich glaube, das ist anders, ich komme davon aus B2B, dass du eigentlich als D2C-Startup wirklich die Finger davon lassen solltest, wenn dich das dazu führt, dass du es nicht profitabel auspasst. Weil irgendwann musst du es profitabel ziehen. Und ich glaube, diese Zeit, wo du einfach erst mal Cash reinpumpen kannst und dann wirst du ein Jahr später profitabel, die sind nicht mehr so da im D2C-Bereich. Du musst eigentlich relativ früh das irgendwie einigermaßen profitabel ausziehen, weil sonst beschäftigst du dich auch mit so Zahlungszielen, Cash Draw und so Sachen erst viel zu spät, wenn du erstmal so auf der Ruhe von VC Money bist. Und ja, ich muss sagen, Angels helfen auch echt. Also mit Team Judith, ihr Team maximal krass, wie die uns geholfen haben und so. Die haben auch keine lange Idee gemacht, die haben einfach gesagt, ey Jungs, let's go. Zahnstocher haben wir nicht gemacht, lass uns das nochmal versuchen.

Fabian Tausch:
[1:01:38] Wie war der Hülle der Löwen-Effekt? Also du hast gesagt, klar, ihr habt den für Marketing genutzt und ihr schaltet ja selbst Ads mit Judith auf Englisch, obwohl sie ja in Deutschland zum Beispiel sehr bekannt ist. Also von daher, ihr nutzt das ja wirklich in allen Bereichen. Aber was würdest du sagen, sind die größten Effekte von Hülle der Löwen gewesen?

Niklas Terrahe:
[1:01:56] Also, was ich unterschätzt habe, ist, wie viele Leute noch Fernsehen gucken. Ich dachte so, hey, wir hatten die Storyline, wie gesagt, wir bauen immer Storylines auf. Das heißt, unsere Storyline war, vor einem Jahr haben wir ein Video gemacht, dass wir zu Dragon's Den, der englischen Version, davon gehen wollten. Dann haben 12.000 Kids die BBC getaggt und maximalen Pressure gemacht. Und parallel haben wir uns auch noch bei die Hölle der Löwen beworben. Und die haben uns dann angenommen. Und dann haben wir es mit Dragon's Den nicht mehr weiter verfolgt.

Fabian Tausch:
[1:02:23] Durftet ihr dann, also achso, ich wollte gerade fragen, ob es eine Klausel gibt, dass man dann nicht zu Dragon's Deadland zum Beispiel gehen darf, aber...

Niklas Terrahe:
[1:02:29] Ich glaube, es gibt eine Klausel, das eigentlich schwachsinnig ist, weil die Investoren wollen sich doch auch immer ein bisschen mehr aufnehmen, wie auch immer, also Dragon's Deadland wusste nicht mehr, was wie ein Lederlöwen ist. Das heißt, wir haben dann die Storyline aufgebaut, so hey, helft uns zu Dragon Stand reinzubekommen, dass wir auch unsere englische Audience mitnehmen und dann, als wir bei Lüde Löwen reingekommen sind, haben wir dann den Switch, dass wir unsere ganzen Follower, das ist ja kaum in Deutschland, haben wir dann halt gesagt, so hey, we did it, we got on Shark Tank, there's a catch, it's the German Shark Tank, sodass sie auch die Storyline mitverfolgen können und dadurch, dass wir dann auch in Deutschland uns halt irgendwie mehr international introducen wollten, haben wir dann auch vier von den englischen Ads, die trotzdem immer noch diese Ad mit Jude, die funktioniert besser in England, als sie in Deutschland funktioniert. funktioniert. Weil genau wir die Storyline halt wieder aufgebaut haben, so hey, das ist halt eine deutsche Shark und die hat jetzt bei uns investiert. Und wir wollten erstens kein Volker, auch gar kein Deutsch sprechen. Das heißt, damit waren wir schon mal limitiert. Und zweitens wollten wir dann, hatten wir auch ein bisschen das Vertrauen, dass die Leute dann auch Englisch sprechen in Deutschland. Die Ads-Performance trotzdem gut wird.

Fabian Tausch:
[1:03:26] Das heißt, ihr habt den Pitch gemacht, er war gar nicht dabei zum Beispiel, weil er Englisch spricht oder durfte er dann trotzdem mitpitchen?

Niklas Terrahe:
[1:03:30] Wir durften ihn, wir wollten ihn immer wieder dabei haben, weil wir auch einen TikTok-Rumrum filmen wollten. wir haben ja das Requisite angemeldet. Das heißt, er war am Ende einfach ein Zahnstocher. Also meine Mom hat so ein Kostüm genäht, sah ein bisschen aus wie so vom Kuckucksklan, aber dann durften wir ihn mit reinbringen, weil da ist Requisite angemeldet worden im Rahmen.

Fabian Tausch:
[1:03:50] Hat die das im Pitch aufgelöst? Dass er quasi so rauskam und so, hey, ich bin auch noch einer der Mitgründer nach dem Motto? Oder einer unserer Mitgründer, ist hier der Zahnstocher?

Niklas Terrahe:
[1:03:59] Nee, das war komplett random. Also die Löwen, die wissen ja tatsächlich nicht davor, was passiert. Die wussten schon mal überhaupt nicht, was abgeht. Wir haben die Bühnenbildnerin halt überzeugt, dass wir ihn in so eine Cut, wir haben, ich weiß nicht, ob du noch früher aus der Ellenshow mal kennst, wo die Leute so rausgesprungen sind. Das heißt, wir hatten so eine kleine Geschenkbox da, wo er quasi sich reingekauert hat und dann, als der Pitch zu Ende war, ist er da so rausgesprungen, hat gesagt so, hallo Löwen und dann ist er auf Englisch geswitcht, hat den noch alles, damit wir das alles für TikTok haben, hat den noch allen die Proben in den Mund gesteckt und dann ist er von der Bühne gelaufen. Es war super random, aber genau, auch für TikTok funktioniert das halt gut.

Fabian Tausch:
[1:04:35] Puh, ich glaube, man hat einen guten Einblick bekommen, wie man aus dem normalsten Ding der Welt, einen Zahnstocher irgendwie was macht, was irgendwie so viele haben wollen, dass man nicht mal hinterherkommt, das zu produzieren und dann irgendwie erstmal schauen muss, wie zur Hölle bezahlen wir und bauen wir eine Produktion. Was, glaube ich, in sich nochmal eine eigene Folge wäre, über die man sprechen könnte, wenn man da nochmal in die Tiefe gehen möchte. Aber ich finde es grandios, ich habe das ja so nur von der Seitenlinie aus beobachtet, weil ich es bei dir so am Rande mitbekommen habe, dass du Das bastelst neben den B2B-Themen und dann irgendwie auf einmal gemerkt, oh warte, das nimmt da ganz schön Fahrt auf und dann, dadurch, dass ich ja nicht in UK-TikTok bin, nicht ganz so häufig auf der 4U gehabt, aber dann auch mit den Unit-Billions-Ads und hier und da, unfassbar spannend und echt beeindruckend. Ich freue mich drauf, was in den nächsten Jahren damit passiert, weil das mal was ganz anderes ist und wünsche euch da auf jeden Fall viel Erfolg und hoffe, da so ein bisschen mitverfolgen zu können. Das Schöne ist, dadurch, dass ihr keine klassische Audience hast, traust du dich hier so ein paar Sachen zu erzählen, die du in UK vielleicht nicht erzählen würdest.

Niklas Terrahe:
[1:05:37] Ein paar Sachen, die in UK nicht erzählen.

Fabian Tausch:
[1:05:39] Das finde ich super. Vielleicht machen wir uns das zunutze. Niklas, es hat echt extrem viel Spaß gemacht. Vielleicht bis bald.

Niklas Terrahe:
[1:05:45] Danke für die Einladung.

Fabian Tausch:
[1:05:46] Und auf jeden Fall erstmal weiterhin viel Erfolg.

Niklas Terrahe:
[1:05:48] Vielen, vielen Dank.

Fabian Tausch:
[1:05:50] Ich habe es im Podcast schon gesagt, ich finde es extrem beeindruckend, wie das Pickham-Team aus einem absoluten normalen Gegenstand ein Produkt macht, was auf der einen Seite gehypt ist, was auf der anderen Seite irgendwie aber seit zwei Jahren andauert, der Hype, dann aber auch gleichzeitig es massentauglich macht und man sich überlegt, krass, muss ich mal ausprobieren. Finde ich extrem faszinierend. Was Niklas auch erzählt hat, ist, dass deutsche Kunden diejenigen sind, die nach Hülle der Löwen zwar dazukamen, aber seitdem irgendwie um 70 Prozent mehr Beschwerden aufkommen. So zum Beispiel mein Paket ist zu spät oder dann irgendwie sind nur 18 statt 20 Zahnschochern drin, obwohl es meistens eher mehr als weniger sind. Naja, ganz wilde Geschichten. Ich finde es sehr beeindruckend. Man kann sich, glaube ich, damit schon mal die Frage stellen, was könnte man eigentlich von den Sachen, die man jetzt schon macht, neu verpacken oder die nah dran sind, neu verpacken und damit auch einen extremen Vorteil für seine eigene Firma erschaffen. Ich glaube, da kann jeder mal um sich rum gucken, Sachen, die sehr normal wirken, irgendwie zu überlegen, wie baue ich da drum eine Geschichte. Es ist schon sehr, sehr faszinierend, wie man aus allem eigentlich eine Geschichte machen kann, wenn man die Vorstellungskraft dazu hat. Und ich glaube, das muss man sich immer wieder vor Augen führen. Das vergisst man gerne.

Fabian Tausch:
[1:07:02] Und da ist das Beispiel von Pick'em und Niklas, glaube ich, ein extrem guter Reminder, muss man mal sagen. Dieses Jahr dann wahrscheinlich um die 10 Millionen Euro Umsatz mit Zahnstochern ist eine beeindruckende Hausnummer. Deswegen, ich hoffe, dir hat die Episode gefallen. Wenn das so ist, abonniere doch gerne den Podcast auf YouTube, auf Spotify, auf Apple, je nachdem, wo du gerade hörst. Das hilft uns, immer bessere Gäste ranzuziehen.

Fabian Tausch:
[1:07:24] Gleichzeitig zeigt uns das natürlich auch, dass wir gerade das Richtige tun. Und empfiehle die Folge gerne an jemanden, also an einen Freund, der vielleicht auch ein bisschen Inspiration sucht gerade und man so merkt, hey krass, egal was du eigentlich machst, du musst dir eigentlich nur die Frage stellen, hey, wie baue ich da rum? Ist eine Geschichte? Und dann könntest du aus allem eine Firma machen. Alleine das zu wissen, hilft ja häufig, dann vielleicht auch den ersten Schritt zu gehen. Deswegen vielen lieben Dank fürs Zuhören. Mein Name ist Fabian und wenn es irgendwie Feedback gibt, gerne FabianTausch auf LinkedIn oder fabian.unicorn.dacree.de. Mir bleibt nur noch zu sagen, Bis zur nächsten Episode. Keep building.