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April 8, 2022

GoStudent goes America – Das GoStudent Framework für die Internationalisierung mit Felix Ohswald

GoStudent goes America – Das GoStudent Framework für die Internationalisierung mit Felix Ohswald

Wie geht GoStudent vor, wenn sie in ein neues Land expandieren?

In Europa, Kanada und Mittelamerika ist GoStudent bereits vertreten, jetzt wollen sie ihr Bildungsangebot in die USA bringen.

Wie sieht das Framework für die Internationalisierung eigentlich aus? Worauf achtet GoStudent bei der Auswahl neuer Märkte und wie werden diese Schritt für die Schritt vorbereitet?

Fragen, die wir klären:
Welche Skills sollte der Country-Manager mitbringen?
Wie profitiert man von den Fehlern und Erfahrungen anderer – vielleicht auch branchenfremder – Unternehmen?
Welche Fehler hat GoStudent selbst schon bei der Expansion gemacht, aus denen du jetzt lernen kannst?

FELIX OHSWALD:
Felix auf LinkedIn:  https://www.linkedin.com/in/felix-ohswald-44471489/
GoStudent: https://www.gostudent.org/

Die Kapitel:


0:38 Wie geht GoStudent neue Märkte an?

2:50 Warum kommen die USA als nächster Markt?

5:46 Welchen Einfluss hat es, wenn die Bildung nicht zentral geregelt ist?

8:00 Haben die USA eine höhere Zahlungsbereitschaft für Bildungsangebote?

10:11 Wo fängt man an, eine Expansion zu planen?

13:47 Wie lange liefen die Ländertests für internationale Expansion?

15:07 Wie unterscheiden sich die Länder untereinander?

16:42 GoStudent: Auch Schnittstelle zwischen Lehrer und Schüler

18:34 Nach welchen Kriterien wählt man seinen Country-Manager aus?

21:16 Worauf achtet man in der frühen Phase in einem neuen Land - braucht der Country-Manager Vertriebserfahrung?

22:55 Woran misst GoStudent den Erfolg eines Launches?

25:30 Hat GoStudent andere Unternehmer-Meinungen/-Learnings über die USA eingeholt?

30:55 Gab es Fehler bei internationalen Expansionen, aus denen GoStudent gelernt hat?

Wie geht man eine internationale Expansion an?

GoStudent-Gründer Felix Ohswald über sein EdTech-Unicorn und die Expansion in neue Märkte

Das österreichische EdTech Start-up „GoStudent“ hat im Verlauf des vergangenen Jahres gleich mehrfach für große Wellen gesorgt: Es fing damit an, dass im Juni 2021 bekannt wurde, dass das 2016 gegründete Unternehmen in einer C-Series Fundingrunde 244 Millionen USD eingesammelt hat. Bereits damals erreichte GoStudent mit einer Bewertung von 1,7 Milliarden USD den Status als erstes europäisches EdTech Unicorn. 

Wie es scheint, hat sich das von Gründer Felix Ohswald propagierte Motto „Go Fast or Go Last“ bereits tief in die Unternehmenskultur von GoStudent eingegraben: Ein gutes halbes Jahr später landete das Unicorn mit der Neuigkeit in den Schlagzeilen, dass es in einer weiteren Fundingrunde 340 Millionen USD eingesammelt hat.  Und das, obwohl das Geschäftsmodell von GoStudent kaum einfacher sein könnte: „Im Endeffekt verkaufen wir Onlineunterricht für Kinder im Alter von 6 bis 19“, fasst Felix Ohswald die Unternehmensmission in einem Satz zusammen.

Mit einer Bewertung von 3 Milliarden USD ist das seit der Gründung rasant gewachsene Unternehmen momentan dabei, in die USA zu expandieren. 

„Viele Leute haben Angst davor, in den USA zu starten. Dies liegt an der Größe des Marktes und vielleicht auch an der Fragmentierung in den Bundesstaaten. Aber du musst es einfach machen und Feedback einsammeln“, meint Felix Ohswald. Auch wenn das Unternehmen, was die Expansion in neue Märkte angeht, bereits einige Erfahrung gesammelt hat, bringt jeder neue Markt eigene Herausforderungen mit sich: 

Du hast in jedem Markt Feinheiten und Eigenheiten, die du am Anfang nicht vorhersehen kannst“, erklärt der Gründer. Gerade deswegen sollte man den neuen Markt lieber früher als später betreten, um möglichst rasch Feedback einzusammeln und die eigene Strategie entsprechend zu adaptieren: 

„Wir haben 3 Monate aus Kanada heraus intensives Testing betrieben, um zumindest ein Gefühl dafür zu bekommen, wie der Markt auf bestimmte Themen reagiert“, verrät der Jungunternehmer. „Du kannst bis zum Umfallen Studien und Recherchen machen, aber das bringt dir alles nichts. Erst wenn du selbst im Markt vor Ort bist, bekommst du das ungelogene direkte Feedback.“ 

Und doch gibt es Wege, um die Kosten und das Risiko einer Expansion zu minimieren. So hat das österreichische Start-up bei seiner ersten Expansion nach Frankreich kein Office vor Ort eröffnet, sondern stattdessen einfach bereits in Wien lebende Franzosen gehired: 

„Wir haben wahnsinnig schnell Leute gefunden, die Franzosen sind und in Wien leben. So konnten wir unsere Marketingkampagnen schnell aus Wien heraus starten und so tun, als wären wir bereits in Frankreich vertreten. Dies hat uns ermöglicht, früh Feedback zu bekommen und das ganze lokal und kostengünstig zu machen.“

Eine Strategie, die aufgegangen ist: Inzwischen ist das Unternehmen nicht nur in Frankreich, sondern auch in den meisten anderen europäischen Ländern etabliert. Nach der bereits erfolgten Expansion nach Kanada, Latein- und Südamerika, ist es wenig verwunderlich, dass das Unternehmen nun auch die USA in Angriff genommen hat: 

„Wir haben sehr hohe Ansprüche an das Wachstum in den ersten Monaten“, erklärt der Gründer. Aus diesem Grund ist die Wahl des richtigen Country Managers entscheidend. Hier sei es besonders wichtig, jemanden zu finden, der mit dem hohen Druck umgehen kann, bereits Erfahrung in einem schnell wachsenden Umfeld gesammelt hat und gut in die Unternehmenskultur passt.  „Ein wichtiges Thema bei jeder Expansion ist der Zugang zu guten Talenten. Du musst schauen, dass du die besten Leute bekommst, wenn du in ein neues Land expandierst.“ 

Je nach Land ist dies nicht immer einfach: 

„In den Niederlanden hatten wir Schwierigkeiten, Leute zu rekrutieren und unsere Targets zu erreichen.“ 

Darüber hinaus sei es wichtig, die Firmenwerte lokal zu verankern. Um dies zu erreichen, empfiehlt Felix Ohswald anderen Gründern, regelmäßige All-Hands-Meetings. Abgesehen davon müsse man als Firmengründer unbedingt auch selbst Zeit mit dem neuen Team verbringen:   

„Du musst als Firmengründer zu den Standorten reisen, ein paarmal mit den Leuten zu Abend essen oder ein paar Workshops machen. Wenn du die Leute zusammenbringen kannst, wird das sehr wertgeschätzt“

Auch wenn es kein allgemein gültiges Rezept für einen erfolgreichen Eintritt in einen neuen Markt gibt, hat Felix Ohswald mit seiner Mischung aus gutem Hiring, frühem Testing und einer dynamischen Reaktion auf die jeweiligen Gegebenheiten eine Formel gefunden, die zu funktionieren scheint. Und doch hat er noch lange nicht ausgelernt: 

„Wir haben immer den Anspruch, dass wir im Vergleich zu den anderen Ländern, in die wir bereits expandiert sind, schneller wachsen. Wir wollen den besten Service für unsere Kunden liefern und Monat für Monat die Effizienz steigern.“

Ihr wollt von weiteren Erfahrungswerten und Tipps des Unicorn-Gründers profitieren? Wenn ja, habt ihr nicht nur in dieser Podcast-Episode, sondern auch in der im vergangenen Dezember veröffentlichten Folge die Möglichkeit dazu! 

 

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